Schädlinge verschonen Gartenfreunde
Apfelgespinstmotte und Kirschessigfliege treten dieses Jahr kaum auf
ELLWANGEN - Die Obst- und Gartenfreunde freuen sich heuer über einen relativ geringen Schädlingsbefall. Sowohl die Apfelgespinstmotte als auch die Kirschessigfliege treten dieses Jahr kaum in der Region auf.
Bei der Apfelgespinstmotte ist eine gewisse Ähnlichkeit zum Eichenprozessionsspinner nicht zu leugnen. Beide stammen aus der Familie der Nachtfalter, beide umspinnen die Gehölze mit netzartigen Gebilden. Aber hier enden die Parallelen für Richard Schwarz, den stellvertretenden Vorsitzenden des Ellwanger Obst- und Gartenbauvereins. Anders als beim Eichenprozessionsspinner seien die Gespinste der Apfelgespinstmotte immerhin für den Menschen nicht gefährlich, sagt Schwarz.
Für Obstbauern sind die Larven und Raupen der Motte trotzdem ärgerlich, denn sie schädigen die Blätter und die bereits ausgebildeten Früchte der Apfelbäume. Außerdem nimmt die Widerstandskraft der befallenen Bäume gegen Umwelteinflüsse ab. Glücklicherweise „ist das Auftreten dieses Jahr relativ gering“, weiß Richard Schwarz vom Obstund Gartenbauverein.
Schädlingsbefall liegt unter dem Durschschnitt
Wenn ein Baum von der Gespinstmotte befallen ist, besteht aus Sicht von Schwarz kein Grund, zu Spritzmitteln zu greifen. Er schneidet die befallenen Zweige ab und achtet darauf, dass die abgeschnittenen Gespinste mitsamt den Larven in einen Eimer fallen. Das sorgt dafür, dass möglichst alle Tiere beseitigt werden. Diese packt Schwarz dann in eine verschließbare Plastiktüte, um sie zu entsorgen.
Insgesamt liegt dieses Jahr, was den Schädlingsbefall betrifft, deutlich unter dem Durchschnitt, beobachtet der stellvertretende Vorsitzende des Ellwanger Obst- und Gartenbauvereins. Das gilt nicht nur für die Gespinstmotte, sondern auch für die Kirschessigfliege. Diese Drosophila-Verwandte stammt ursprünglich aus Südostasien und wird erst seit wenigen Jahren in Deutschland beobachtet. Bei den Obst- und Gartenfreunden wird sie gefürchtet, weil sie praktisch alle Beerenarten und zudem Weintrauben, Zwetschgen und Kirschen befällt. In Stein- und Beerenobst legt die Fliege ihre Eier ab. Die Fliege trete fast über das ganze Jahr auf und die Population nehme zu, weiß Richard Schwarz.
Vor zwei Jahren war der Schaden, den die Kirschessigfliege anrichtete, besonders schlimm, berichtet Schwarz: „Von den Herbsthimbeeren konnte man fast nichts ernten“, sagt er.
Dieses Jahr habe er dagegen noch kein Auftreten der Fliege feststellen können. Im vergangenen Jahr hatte er die Beerenpflanzen durch Auflegen eines Kulturschutznetzes geschützt. Dieses Jahr sei das nicht notwendig gewesen, sagt Schwarz.