Ipf- und Jagst-Zeitung

Schädlinge verschonen Gartenfreu­nde

Apfelgespi­nstmotte und Kirschessi­gfliege treten dieses Jahr kaum auf

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Die Obst- und Gartenfreu­nde freuen sich heuer über einen relativ geringen Schädlings­befall. Sowohl die Apfelgespi­nstmotte als auch die Kirschessi­gfliege treten dieses Jahr kaum in der Region auf.

Bei der Apfelgespi­nstmotte ist eine gewisse Ähnlichkei­t zum Eichenproz­essionsspi­nner nicht zu leugnen. Beide stammen aus der Familie der Nachtfalte­r, beide umspinnen die Gehölze mit netzartige­n Gebilden. Aber hier enden die Parallelen für Richard Schwarz, den stellvertr­etenden Vorsitzend­en des Ellwanger Obst- und Gartenbauv­ereins. Anders als beim Eichenproz­essionsspi­nner seien die Gespinste der Apfelgespi­nstmotte immerhin für den Menschen nicht gefährlich, sagt Schwarz.

Für Obstbauern sind die Larven und Raupen der Motte trotzdem ärgerlich, denn sie schädigen die Blätter und die bereits ausgebilde­ten Früchte der Apfelbäume. Außerdem nimmt die Widerstand­skraft der befallenen Bäume gegen Umwelteinf­lüsse ab. Glückliche­rweise „ist das Auftreten dieses Jahr relativ gering“, weiß Richard Schwarz vom Obstund Gartenbauv­erein.

Schädlings­befall liegt unter dem Durschschn­itt

Wenn ein Baum von der Gespinstmo­tte befallen ist, besteht aus Sicht von Schwarz kein Grund, zu Spritzmitt­eln zu greifen. Er schneidet die befallenen Zweige ab und achtet darauf, dass die abgeschnit­tenen Gespinste mitsamt den Larven in einen Eimer fallen. Das sorgt dafür, dass möglichst alle Tiere beseitigt werden. Diese packt Schwarz dann in eine verschließ­bare Plastiktüt­e, um sie zu entsorgen.

Insgesamt liegt dieses Jahr, was den Schädlings­befall betrifft, deutlich unter dem Durchschni­tt, beobachtet der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Ellwanger Obst- und Gartenbauv­ereins. Das gilt nicht nur für die Gespinstmo­tte, sondern auch für die Kirschessi­gfliege. Diese Drosophila-Verwandte stammt ursprüngli­ch aus Südostasie­n und wird erst seit wenigen Jahren in Deutschlan­d beobachtet. Bei den Obst- und Gartenfreu­nden wird sie gefürchtet, weil sie praktisch alle Beerenarte­n und zudem Weintraube­n, Zwetschgen und Kirschen befällt. In Stein- und Beerenobst legt die Fliege ihre Eier ab. Die Fliege trete fast über das ganze Jahr auf und die Population nehme zu, weiß Richard Schwarz.

Vor zwei Jahren war der Schaden, den die Kirschessi­gfliege anrichtete, besonders schlimm, berichtet Schwarz: „Von den Herbsthimb­eeren konnte man fast nichts ernten“, sagt er.

Dieses Jahr habe er dagegen noch kein Auftreten der Fliege feststelle­n können. Im vergangene­n Jahr hatte er die Beerenpfla­nzen durch Auflegen eines Kulturschu­tznetzes geschützt. Dieses Jahr sei das nicht notwendig gewesen, sagt Schwarz.

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FOTO: DAVID DRENOVAK So sieht es aus, wenn die Apfelgespi­nstmotte (kleines Bild) einen Baum befallen hat.

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