Wegen U13: Ellenberg bekommt eine Ampel
Ortsdurchfahrt wird noch in diesem Jahr umfassend saniert – Vollsperrung ab 20. August
- Bürgermeister Rainer Knecht hat den Ellenberger Gemeinderat am Mittwoch mit tollen Neuigkeiten überrascht. Eine davon war die Ankündigung, dass die Sanierung der Ellenberger Ortsdurchfahrt noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden kann. Und mehr noch: Es wird sogar die von vielen Ellenberger Bürgern geforderte Ampel installiert. Die hatte die Kreisverwaltung den Ellenbergern bislang stets verweigert – mit der Begründung, dass in der Ortsdurchfahrt zu wenig Autos und zu wenig Fußgänger unterwegs seien. Jetzt vollführten die Behörden eine überraschende Kehrtwende.
Rainer Knecht konnte seine Freude über die neuesten Neuigkeiten aus Aalen nicht verbergen. Man dürfe es auf Geheiß des Landratsamtes zwar nicht zu laut und zu überschwänglich bejubeln, aber Ellenberg werde nun doch die seit langem geforderte Ampel in der Ortsdurchfahrt erhalten, damit das Überqueren der Straße vor allem für Schul- und Kindergartenkinder künftig sicherer wird.
Eltern hatten sich genau dafür massiv eingesetzt, bislang aber vonseiten des Landratsamtes stets abschlägige Antworten erhalten. Jetzt kommt die Ampel doch.
Grund dafür sei laut Knecht die neu eingerichtete Autobahnbededarfsumleitung U13, die über Ellenberg nach Dinkelsbühl führt. Gefühlt komme diese Bedarfsumleitung „mindestens“einmal die Woche zum Tragen, sagt Knecht. Und dann rausche richtig viel (Schwerlast)-Verkehr durch das beschauliche Ellenberg. Was das Überqueren der Ellenberger Hauptstraße gerade für Kinder, Gehbehinderte und Senioren zum echten Risiko macht. Deshalb habe der Kreis nun doch Ja zur Ampel gesagt. Er wird auch die Kosten dafür komplett übernehmen.
Neue Fahrbahndecke und abgesenkte Bordsteine
Doch das war nicht die einzige gute Nachricht, die Knecht im Zusammenhang mit der Ortsdurchfahrt im Gepäck hatte. Es soll auch noch in diesem Jahr die Sanierung der Ortsdurchfahrt über die Bühne gehen. Dafür müsse die Straße vom 20. August bis 6. Oktober für den Verkehr voll gesperrt werden. Nur Anlieger könnten hier dann noch fahren.
Im Zuge der groß angelegten Sanierung soll unter anderem der Straßenbelag erneut und durch eine leisere Fahrbahndecke ersetzt werden. Außerdem werden Schächte angeglichen und die Bordsteine im Bereich der Querungshilfe beim Bauhof abgesenkt. Die beiden Bushaltestellen am Rathaus sollen behindertengerecht ausgebaut werden. Sie bekommen in diesem Zuge ein sogenanntes Kasseler Bord, das Fahrgästen mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator einen ebenerdigen Einstieg in den Bus ermöglicht.
Die Kosten für das gesamte Paket (ohne Ampel) belaufen sich auf insgesamt rund 130 000 Euro. Davon wird das Land rund 85 200 Euro übernehmen; die Finanzierung sei mit dem Regierungspräsidium in Stuttgart bereits abgestimmt, konnte Knecht den hoch erfreuten Räten mitteilen.
Wie Knecht weiter anmerkte, könne im Zuge der Maßnahme auch noch der Parkplatz der örtlichen Metzgerei saniert werden; die Gemeinde würde sich sogar an den Kosten beteiligen, dafür müsste hier dann aber auch das Schild „Privat“verschwinden. Auch eine Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Ortsmitte auf LED-Lampen sei im Rahmen der Maßnahme möglich und sinnvoll. Für den Austausch der 29 Lampen sei mit zusätzlichen Kosten von 25 000 Euro zu rechnen; eine Landesförderung von bis zu 20 Prozent sei aber auch hier drin.
Im Gemeinderat stießen Knechts Ausführungen auf großes Wohlwollen. Dass die Sanierung der Ortsdurchfahrt jetzt angegangen wird und auch die Ampel komme, sei „einfach klasse“, hieß es. Diskutiert wurde im Nachgang lediglich über den Standort der neuen Ampel, die direkt neben dem Rathaus aufgestellt werden soll. Das gefiel nicht allen. Wie der Ellenberger Rathauschef verdeutlichte, würden für diesen Standort aber durchaus einige schlagkräftige Gründe sprechen. Zum einen müssten die Bushaltestellen nicht verlegt werden, zum anderen hätten Schüler, die den Bus nutzen, einen kurzen Weg zur Ampel und der Standort sei „übersichtlich“, weil er nicht direkt im Kurvenbereich liegt.
Weiß: Hartnäckigkeit des Elternbeirats hat sich ausgezahlt
Gemeinderätin Petra Weiß sekundierte, dass es jetzt vor allem an den Eltern liege, ihre Kinder entsprechend anzuleiten. „Die Eltern müssen ihren Kindern klarmachen, dass die Ampel der sicherste Weg zur Überquerung der Straße ist.“Gleichzeitig betonte Weiß mit Nachdruck, dass es im Übrigen auch ein Verdienst des Elternbeirats der Schule gewesen sei, dass die Ampel nun doch komme. „Der Elternbeirat hat mit seiner Hartnäckigkeit gezeigt, was möglich ist. Es muss nicht immer erst was passieren, damit sich was ändert.“