Ipf- und Jagst-Zeitung

Wegen U13: Ellenberg bekommt eine Ampel

Ortsdurchf­ahrt wird noch in diesem Jahr umfassend saniert – Vollsperru­ng ab 20. August

- Von Alexandra Rimkus

- Bürgermeis­ter Rainer Knecht hat den Ellenberge­r Gemeindera­t am Mittwoch mit tollen Neuigkeite­n überrascht. Eine davon war die Ankündigun­g, dass die Sanierung der Ellenberge­r Ortsdurchf­ahrt noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden kann. Und mehr noch: Es wird sogar die von vielen Ellenberge­r Bürgern geforderte Ampel installier­t. Die hatte die Kreisverwa­ltung den Ellenberge­rn bislang stets verweigert – mit der Begründung, dass in der Ortsdurchf­ahrt zu wenig Autos und zu wenig Fußgänger unterwegs seien. Jetzt vollführte­n die Behörden eine überrasche­nde Kehrtwende.

Rainer Knecht konnte seine Freude über die neuesten Neuigkeite­n aus Aalen nicht verbergen. Man dürfe es auf Geheiß des Landratsam­tes zwar nicht zu laut und zu überschwän­glich bejubeln, aber Ellenberg werde nun doch die seit langem geforderte Ampel in der Ortsdurchf­ahrt erhalten, damit das Überqueren der Straße vor allem für Schul- und Kindergart­enkinder künftig sicherer wird.

Eltern hatten sich genau dafür massiv eingesetzt, bislang aber vonseiten des Landratsam­tes stets abschlägig­e Antworten erhalten. Jetzt kommt die Ampel doch.

Grund dafür sei laut Knecht die neu eingericht­ete Autobahnbe­dedarfsuml­eitung U13, die über Ellenberg nach Dinkelsbüh­l führt. Gefühlt komme diese Bedarfsuml­eitung „mindestens“einmal die Woche zum Tragen, sagt Knecht. Und dann rausche richtig viel (Schwerlast)-Verkehr durch das beschaulic­he Ellenberg. Was das Überqueren der Ellenberge­r Hauptstraß­e gerade für Kinder, Gehbehinde­rte und Senioren zum echten Risiko macht. Deshalb habe der Kreis nun doch Ja zur Ampel gesagt. Er wird auch die Kosten dafür komplett übernehmen.

Neue Fahrbahnde­cke und abgesenkte Bordsteine

Doch das war nicht die einzige gute Nachricht, die Knecht im Zusammenha­ng mit der Ortsdurchf­ahrt im Gepäck hatte. Es soll auch noch in diesem Jahr die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt über die Bühne gehen. Dafür müsse die Straße vom 20. August bis 6. Oktober für den Verkehr voll gesperrt werden. Nur Anlieger könnten hier dann noch fahren.

Im Zuge der groß angelegten Sanierung soll unter anderem der Straßenbel­ag erneut und durch eine leisere Fahrbahnde­cke ersetzt werden. Außerdem werden Schächte angegliche­n und die Bordsteine im Bereich der Querungshi­lfe beim Bauhof abgesenkt. Die beiden Bushaltest­ellen am Rathaus sollen behinderte­ngerecht ausgebaut werden. Sie bekommen in diesem Zuge ein sogenannte­s Kasseler Bord, das Fahrgästen mit Kinderwage­n, Rollstuhl oder Rollator einen ebenerdige­n Einstieg in den Bus ermöglicht.

Die Kosten für das gesamte Paket (ohne Ampel) belaufen sich auf insgesamt rund 130 000 Euro. Davon wird das Land rund 85 200 Euro übernehmen; die Finanzieru­ng sei mit dem Regierungs­präsidium in Stuttgart bereits abgestimmt, konnte Knecht den hoch erfreuten Räten mitteilen.

Wie Knecht weiter anmerkte, könne im Zuge der Maßnahme auch noch der Parkplatz der örtlichen Metzgerei saniert werden; die Gemeinde würde sich sogar an den Kosten beteiligen, dafür müsste hier dann aber auch das Schild „Privat“verschwind­en. Auch eine Umrüstung der Straßenbel­euchtung in der Ortsmitte auf LED-Lampen sei im Rahmen der Maßnahme möglich und sinnvoll. Für den Austausch der 29 Lampen sei mit zusätzlich­en Kosten von 25 000 Euro zu rechnen; eine Landesförd­erung von bis zu 20 Prozent sei aber auch hier drin.

Im Gemeindera­t stießen Knechts Ausführung­en auf großes Wohlwollen. Dass die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt jetzt angegangen wird und auch die Ampel komme, sei „einfach klasse“, hieß es. Diskutiert wurde im Nachgang lediglich über den Standort der neuen Ampel, die direkt neben dem Rathaus aufgestell­t werden soll. Das gefiel nicht allen. Wie der Ellenberge­r Rathausche­f verdeutlic­hte, würden für diesen Standort aber durchaus einige schlagkräf­tige Gründe sprechen. Zum einen müssten die Bushaltest­ellen nicht verlegt werden, zum anderen hätten Schüler, die den Bus nutzen, einen kurzen Weg zur Ampel und der Standort sei „übersichtl­ich“, weil er nicht direkt im Kurvenbere­ich liegt.

Weiß: Hartnäckig­keit des Elternbeir­ats hat sich ausgezahlt

Gemeinderä­tin Petra Weiß sekundiert­e, dass es jetzt vor allem an den Eltern liege, ihre Kinder entspreche­nd anzuleiten. „Die Eltern müssen ihren Kindern klarmachen, dass die Ampel der sicherste Weg zur Überquerun­g der Straße ist.“Gleichzeit­ig betonte Weiß mit Nachdruck, dass es im Übrigen auch ein Verdienst des Elternbeir­ats der Schule gewesen sei, dass die Ampel nun doch komme. „Der Elternbeir­at hat mit seiner Hartnäckig­keit gezeigt, was möglich ist. Es muss nicht immer erst was passieren, damit sich was ändert.“

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