Fabio Grosso tritt nicht an – und gewinnt
Fußball-Weltmeister von 2006 mit Hellas Verona in Heidenheim, aber Marc Schnatterer steht im Mittelpunkt
- Fabio Grosso wäre eine Option gewesen. Aber nur dann, wenn er noch aktiv gewesen wäre. Immerhin verwandelte dieser mittlerweile 40-jährige italienische Volksheld einmal den entscheidenden Elfmeter in einem WM-Finale, und auch Deutschland kennt den einstigen Verteidiger nur zu gut aus dem Sommermärchen 2006, das dank Grosso jäh im Halbfinale endete und für Italien mit einem Finalsieg gegen Frankreich.
Nun sprach Grosso über den Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim nachdem er nicht zum Elfmeterschießen antrat - als Trainer von Hellas Verona, das auch in Oberkochen Station machte bei seiner Deutschland-Tour, muss er das nicht mehr. „Das Team hat eine gute Qualität, sie werden eine gute Saison spielen“, erklärte Grosso zum FCH.
Beim FCH soll das spielerische Element mehr zu tragen kommen. „Richtig schön nach vorne gespielt“, haben die Heidenheimer teilweise gegen Verona, erklärte FCH-Trainer Frank Schmidt (44). Die fußballerische Komponente sei „ein Punkt, an dem wir intensiv arbeiten. Mir waren es in der Vergangenheit zu viele Rückpässe auf Torwart Kevin Müller und zu viele lange Bälle“, merkte Schmidt an. Defensiv, in der Vorsaison die Problemstelle, sah es gegen den italienischen Erstliga-Absteiger wie schon in vielen Testspielen (die letzten vier ohne Gegentor) auch ordentlich aus eine Woche vor dem Start in die Saison am Sonntag gegen Arminia Bielefeld.
Grosso steht nicht im Mittelpunkt
Grosso stand nicht im Mittelpunkt vor dem Anpfiff in Heidenheim, sondern Mister FCH Marc Schnatterer (32). Der Kapitän wurde für zehn Jahre beim 1. FC Heidenheim ausgezeichnet. Der Gag bei der Geschichte: Seine Mitspieler standen für „Schnatti“mit Marc SchnattererMaske Spalier. „Eine coole Idee, eine witzige Aktion“, befand der Kapitän. „Man möchte den Jungs in die Augen schauen und dann sieht man sich selbst“, sagte Schnatterer mit einem Schmunzeln. „Für mich bist du der größte Spieler, den der FCH hervorgebracht hat“, adelte ihn Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald.
Einen Pokal gab es auch noch zwar nicht den WM-Pokal wie für Grosso 2006, aber den 6. Max Liebhaber-Pokal unter Konfettiregen für seine Hellas. Um den ging es bei der Saisoneröffnung in der Voith-Arena. Nach dem 0:0 in der regulären Spielzeit gewann Verona mit 4:2 im Elfmeterschießen.
Müller - Busch (61. Strauß), Wittek (87. Brändle), Theuerkauf (87. Reithmeir), Steurer (46. Mainka), Schnatterer (61. Multhaup), Griesbeck (69. Pusch), Dorsch (61. Sessa), Skarke, Dovedan (69. Kilic), Glatzel (61. Thomalla).