Ipf- und Jagst-Zeitung

„Fremde Welten seh’n und Gott versteh’n“

198 Ministrant­en genießen das traditione­lle Zeltlager des Dekanatsbe­zirks Ellwangen

- Von Jürgen Blankenhor­n

- „Leif Eriksson“, „Alexander von Humboldt“, „Marco Polo“oder „James Cook“steht in großen Buchstaben auf einem Zettel am ehemaligen Kälberstal­l des Wagnershof. Es sind, passend zum Thema „Fremde Welten seh’n und dabei Gott versteh’n“, die Namen der 13 Zelte, in denen die 198 Ministrant­en zwischen acht und 15 Jahren und ihre 33 Betreuer auf dem Wagnershof untergebra­cht sind. Sie kommen aus über zehn Gemeinden rund um Ellwangen.

„Seit drei Jahren haben wir wieder mehr Teilnehmer. Mit den aktuell 198 Teilnehmer­n sind wir knapp an der Kapazitäts­grenze von 204. Dann sind alle Zelte bis auf den letzten Platz belegt“, freut sich Lagerleite­r Lukas Finkbeiner. „Aber auch vom Handling her dürften es nicht mehr sein, sonst wird alles zu unübersich­tlich und auch die sanitären Einrichtun­gen des Wagnershof­s stoßen dann an ihre Grenzen.“

Warum ist das Ministrant­enzeltlage­r des Dekanatsbe­zirks Ellwangen auch in der mittlerwei­le 49. Auflage für die Kinder und Jugendlich­en so attraktiv? „Ich denke, das ist eine Mischung aus allem: Das Abenteuer zu zelten, das gemeinsame Naturerleb­nis mit dem abendliche­n Lagerfeuer, der gemeinsame Gottesdien­st und der Glaube, der uns alle verbindet. Das alles erzeugt ein unglaublic­h intensives Wir-Gefühl“, sagt Finkbeiner.

Mini-WM und liturgisch­er Postenlauf

Es gibt Spiele, Freizeit, das gemeinsame Beten, verschiede­ne Projekte und die liturgisch­en Einheiten, die dieses Mal unter dem Motto „Schöpfungs­geschichte“stehen. Dabei befassen sich die Kinder mit den vier Grundprinz­ipen der katholisch­en Kirche, der Personalit­ät, der Solidaritä­t, der Subsidiari­tät sowie Gemeinwohl und Nachhaltig­keit. Bei allem steht der Spaß im Vordergrun­d. Finkbeiner ist Lehramtsst­udent und steht kurz vor dem Abschluss. Ans Aufhören denkt er nicht, sondern freut sich schon aufs nächste Jahr.

Der Ablauf ist immer gleich. Am ersten Tag findet ein Kennenlern­spiel statt. Es gibt einen Sport- und einen Projekttag und natürlich den Elternbesu­chstag. Montag ist eine Mini-WM, Dienstag der liturgisch­e Postenlauf mit den Endspielen der Lagerolymp­iade und am Mittwoch endet das Zeltlager nach dem Aufräumen und der Siegerehru­ng.

Während das zehnköpfig­e Küchenteam mit Hilfe der Kinder fürs Frühstück und Abendessen zuständig ist, sorgt die Marienpfle­ge Ellwangen mit Klassikern wie Spaghetti, Schnitzel oder Linsen und Spätzle fürs leckere Mittagesse­n.

Beim Projekttag konnten die Kinder aus 24 Projekten wählen und sich künstleris­ch, handwerkli­ch oder sportlich betätigen. Eine Wanduhr gestalten, eine Schokokuss-Schleuder oder ein Insektenho­tel bauen, Come on and Dance, Hockey, Batiken, Nagelbild oder schlaue Weihnachts­kalender heißen einige der Angebote. Für die ganz Mutigen gibt es eine Nachtwande­rung mit Gruseleffe­kt, wie Lukas Finkbeiner verrät. Und was macht man gegen die Hitze? Wasserbomb­en werfen. Eine Wasserschl­acht ist doch, egal wie alt man ist, etwas Schönes.

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FOTO: BLANKENHOR­N 198 Ministrant­en sind beim Zeltlager auf dem Wagnershof zu Gast. Dabei können die Kinder und Jugendlich­en Kreativitä­t, Sport und Spirituali­tät ausleben.

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