Erstklässler lernen mit Blue-Bots
Mausähnliche Fahrzeuge vermitteln Kindern die ersten Schritte des Programmierens
- An der Kirchheimer Alemannenschule werden sogenannte Blue-Bots im Unterricht eingesetzt. Mit den mausähnlichen Fahrzeugen machen die Kinder erste Gehversuche im Programmieren.
Auf den ersten Blick sieht es mehr nach Spiel denn nach strukturiertem Unterricht aus. 19 Kinder sitzen oder knien in ihrem Klassenzimmer in Gruppen auf dem Boden und beschäftigen sich mit einem mausähnlichen Fahrzeug, das sich wie von Geisterhand auf einem Katasterplan bewegt. Zwischendurch zieht eines der Kinder ein Kärtchen und liest es vor. Dann versucht ein anderes einen Weg auf dem Plan zu finden, ein drittes drückt die Knöpfe, die sich auf dem Rücken der Maus befinden.
Spannung, ob die Maus dem vorgegebenen Weg folgt
Was dann folgt, ist Spannung pur. Findet die Maus jetzt den beschriebenen Weg oder fährt sie in eine ganz andere Richtung?
Während sich die Kinder in ihren Kleingruppen selbst organisieren, sieht Klassenlehrerin Angelika Benninger dem Treiben zu. Auch Schulleiter Siegfried Scholz schaut neugierig von Zeit zu Zeit vorbei. Bei den Mäusen handelt es sich um BlueBots, kleine Fahrzeuge mit programmierbarem Innenleben. „Sie sind Bestandteil der Medienbildung und können, wenn wir unsere Tablets bekommen, über eine App per Bluetooth programmiert und gesteuert werden“, klärt Angelika Benninger auf, die in Kirchheim für die Medienbildung verantwortlich ist.
„In diesem Fall sind sie Bestandteil des Mathematikunterrichts und sollen helfen, Lagebeziehungen wie oben, unten, links oder rechts verständlich zu machen. Die Kinder ziehen eine Aufgabe, die zum Beispiel „Gehe von den Pinguinen zu den Giraffen“heißt. Dann müssen die Kinder auf dem Plan den Weg finden und den Blue-Bots über die Tasten entsprechende Befehle geben“, erklärt sie weiter. Die Pläne sind zu diesem Zweck in 15 Zentimeter große Felder aufgeteilt und stellen verschiedene Szenarien wie Stadt, Haus, Zoo oder Schule dar.
„Positiver Nebeneffekt dieser Unterrichtsform ist, dass sich die Kinder innerhalb ihrer Gruppen, die ausgelost wurden, selber organisieren und die Lösung gemeinsam erarbeiten müssen“, führt sie weiter aus. „Ohne die Unterstützung und das Engagement unseres Fördervereins hätten wir die Blue-Bots nicht anschaffen können. Hierfür möchte ich mich im Namen der Schule auf diesem Wege bedanken“, so Schulleiter Siegfried Scholz. „Je nach Klassenstufe werden die Aufgaben anspruchsvoller und komplizierter. Aber der Erfolg und die Begeisterung ist durchweg erkennbar“.
Und was sagen die Kinder zu den Mäusen und dem Unterricht? „Einfach nur toll“, oder „Sowas hätte ich auch gerne zu Hause“.