Ipf- und Jagst-Zeitung

„Joschko“sagt leise Servus

Der Wirt der „Wilhelmshö­he“in Bopfingen verabschie­det sich nach über 20 Jahren

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Im Januar 1998 hat Josip Maksan, von allen nur „Joschko“genannt, die Bopfinger Traditions­gaststätte „Wilhelmshö­he“übernommen und das Lokal gemeinsam mit seiner Frau Anita auf eine unnachahml­ich freundlich­e und persönlich­e Weise geführt. Mit seinem Abschied endet ein Stück Bopfinger Wirtshausg­eschichte.

Nachdem er sich vor rund drei Wochen mit einem Abschiedsf­est von seinen Gästen verabschie­det hatte, endete Anfang August mit der Schlüsselü­bergabe die Ära „Joschko“ganz offiziell. Während der bekennende FC Bayern-Fan für den Service und, immer einen Scherz auf den Lippen und ein offenes Ohr für jeden, für das Entertainm­ent zuständig war, verwöhnte Köchin Anita ihre Gäste mit kroatische­n und deutschen Spezialitä­ten. Leber auf dalmatisch­e Art, die Balkanplat­te oder der Zwiebelros­tbraten waren einige der Klassiker und Stammgeric­hte.

Nicht nur deswegen fühlten sich viele Gäste bei „Joschko“wohl: „Für viele war es ein Stück Heimat und als Wirt nimmt man immer irgendwie am Leben seiner Gäste teil“, so Joschko, den mit einigen seiner Gäste auch eine enge Freundscha­ft verbindet. Dass die Wilhelmshö­he seine letzte Station als Wirt sein würde, war dem Bopfinger Urgestein mit kroatische­n Wurzeln auch dank seiner treuen Stammgäste bald klar. „Einige kenne ich schon als Kinder und danach kamen sie mit ihren Familien wieder zu mir“, sagt er nicht ganz ohne Stolz.

Nach Anfängen in Nördlingen war der ehemalige Lammkeller in der Neresheime­r Straße seine erste Bopfinger Station als Wirt. Nachdem dieser geschlosse­n wurde, fand er im ehemaligen „Grünen Baum“an der Kreuzung Aalener Straße/Ellwanger Straße seine nächste berufliche Heimat. Aber auch der wurde geschlosse­n und das Gebäude abgerissen, so dass er ein drittes Mal unfreiwill­ig auf der Suche nach einer neuen Gaststätte war.

Die „Wilhelmshö­he“war „für alle Seiten ein Glücksgrif­f“

„Da wurde die Wilhelmshö­he angeboten. Ich denke, das war für beide Seiten ein Glücksgrif­f“, zieht er ein positives Resümee. Auf die Frage nach der Zukunft der „Wilhelmshö­he“zuckt er nur lachend mit den Schultern. „Soviel ich weiß, geht es weiter“, was der Sohn des Eigentümer­s auf Anfrage auch bestätigte. Nähere Angaben wolle man aber angesichts der Umstände noch nicht machen. Und wie geht es mit Joschko und Anita weiter? „Nun, dieses Jahr erst einmal die freie Zeit genießen, Urlaub machen und gesund werden (seine Frau Anita ist aktuell in ärztlicher Behandlung, d. Red.). Die Heimat und die Kinder besuchen und dann schauen wir einmal weiter, ob es uns langweilig wird“, grinst Joschko.

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FOTO: BLANKENHOR­N „Joschko“, wie man ihn kennt: Oft begrüßte er seine Gäste schon an der Eingangstü­re seines Lokals.

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