Eine erste Standortbestimmung
FC Ellwangen eröffnet die neue Bezirksliga-Saison am Samstag (16 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Lauchheim
(sch) - Mit einem Derby unter besonderen Vorzeichen startet die Fußball-Bezirksliga Ostwürttemberg an diesem Samstag um 16 Uhr in die neue Saison. Der Vorjahressechste FC Ellwangen hat den SV Lauchheim, zuletzt starker Vierter in der Endabrechnung, zu Gast. Ein Spitzenspiel? Mitnichten. Beide Teams mussten in der Sommerpause einen personellen Aderlass verkraften, könnte aber möglicherweise erneut für Überraschungen sorgen.
Benedikt Neugebauer zeigt sich erfreut darüber, dass sein Verein das vom Bezirk ausgerufene Eröffnungsspiel zur eher ungewohnten Samstagszeit austragen darf. „Wir wollen dieses Derby natürlich vor vielen Zuschauern bestreiten“, blickt der FCESpielleiter voraus, „und die Mannschaft brennt natürlich darauf, nach der schweißtreibenden Vorbereitung endlich wieder Punkte holen zu können – bestenfalls gleich gegen Lauchheim.“
Bei aller Vorfreude auf den Saisonstart kann Neugebauer natürlich nicht verbergen, dass seinen Ellwangern das traditionell schwierige zweite Jahr nach dem Aufstieg bevorsteht – zumal einige Stammkräfte abgewandert sind. „Trotz des Umbruchs wollen wir uns in der Bezirksliga etablieren“, erklärt der 34-Jährige: „Unsere jungen Spieler haben sich ihre Chance verdient, sich auf diesem hohen Niveau zu beweisen.“Die Breite im Kader, einer der Erfolgsfaktoren in den vergangenen Jahren, sei dem FCE jedoch abhanden gekommen. Die Zielsetzung wurde deshalb entsprechend bescheiden formuliert: „Ein einstelliger Tabellenplatz ist sicher möglich, aber nur wenn alle Mann fit bleiben. Wir wollen schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern und dann schauen, was noch möglich ist.“
Großes Vertrauen setzen die Ellwanger in ihren neuen Trainer Chrisovalantis Chalkidis. „Er geht sehr positiv an die Aufgabe heran und hat unglaublich schnell den Draht zur Mannschaft gefunden“, zeigt sich der Spielleiter optimistisch, dass Chalkidis „das Maximale aus den Jungs herauskitzeln wird.“Sein Pflichtspieldebüt in der Vorwoche misslang allerdings, als sich der FCE in der ersten Bezirkspokal-Runde beim klassentieferen SV DJK Stödtlen mit 1:4 geschlagen geben musste. Dennoch war die Pleite kein Beinbruch, findet Neugebauer: „Es ist sicher ärgerlich, dass wir schon in der ersten Runde die Segel streichen mussten. Doch am Samstag haben wir die Chance, schnelle Wiedergutmachung zu betreiben.“
Auch die Gäste sind im Pokal vorzeitig ausgeschieden und müssen ihrerseits auch insgesamt neun Abgänge kompensieren. In der Vorsaison war dem FCE gegen die Lauchheimer in beiden Ligaspielen (0:2 und 0:0) jeweils kein eigener Treffer gelungen – am Samstag will man den Spieß umdrehen. „Wir wollen zeigen, dass wir es besser können als zuletzt“, fordert Neugebauer und tippt „auf einen 2:1-Heimsieg für uns.“
Waldhausen bekommt es mit Rückkehrer zu tun
Tags darauf (Sonntag, 15 Uhr) starten die zwei herausragenden Aufstiegskandidaten mit vermeintlich machbaren Aufgaben in die neue Runde: Landesliga-Absteiger SG Bettringen gastiert beim AC Milan Heidenheim, der SV Waldhausen bekommt es vor heimischer Kulisse ebenfalls mit einem Rückkehrer und bisherigen ALigisten zu tun. Letztmals war der SVW dem TV Heuchlingen in der Saison 2015/16 begegnet und hatte deutlich mit 5:1 sowie 8:0 die Oberhand behalten. Ob der amtierende Vizemeister an diese Kantersiege anknüpfen kann?
Mit einem 5:0-Erfolg in der zweiten Pokalrunde gegen Ligakonkurrent Wört sind die als Titelfavorit gehandelten Waldhäuser jedenfalls schon einmal gut aus den Startlöchern gekommen. Den erlesenen Kreis der Spitzenteams ergänzt der Vorjahresdritte TSG Nattheim – eben dort muss die SGM Kirchheim/ Trochtelfingen zum Start in ihr nunmehr drittes Bezirksliga-Jahr bestehen. In vier Duellen mit der TSG konnte sich die SGM erst einmal durchsetzen, kassierte in der vergangenen Spielzeit sogar zwei deutliche 0:6 und 1:5-Niederlagen.
Einen äußerst spannnenden Aufgalopp wartet auch auf den SV Neresheim sowie den TV Neuler, die sich im direkten Duell gegenüber stehen. Neuler benötigt vier Tage nach dem herben 0:4-Pokalaus beim B-Ligisten Nordhausen-Zipplingen eine deutliche Leistungssteigerung, um in der Klosterstadt zu bestehen. Während der TVN seinen soliden achten Rang bestätigen will, möchten die Neresheimer eine erneute Saison im Abstiegskampf von Beginn an unbedingt verhindern.
Die beiden weiteren Aufsteiger haben derweil die Möglichkeit, in Heimspielen die ersten dringend benötigten Punkte für den Klassenverbleib einzufahren. Der SV Wört empfängt zu seinem Bezirksliga-Comeback nach zwei Jahren Abstinenz den ambitionierten FV Unterkochen, dürfte in dieser Begegnung aber keinesfalls chancenlos sein. Die TSG Hofherrnweiler II hingegen hat die Sportfreunde Lorch zu Gast, Anpfiff am Sauerbach ist bereits um 13 Uhr.