Neue Wege bei Ordnung und Sicherheit
Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes werden in Bopfingen Knöllchen verteilen
- Die Stadt Bopfingen legt ihre ortspolizeilichen Aufgaben künftig in die Hände von Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes. Das Pilotprojekt soll über mehrere Monate auf seine Alltagstauglichkeit getestet werden. Vor allem Parkverstöße und Verstöße gegen den Naturschutz werden strenger geahndet.
Die Stadt Bopfingen geht beim Thema Sicherheit und Ordnung neue Wege. Künftig sollen Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes Knöllchen an Parksünder verteilen sowie dem Mountainbike- und Motocrossfahren auf dem Ipf einen Riegel vorschieben. Beides ist in dem Naturschutzgebiet strengstens verboten. „Doch leider halten sich viele dieser sogenannten Sportler überhaupt nicht an das Verbot und zerstören mit ihren Rädern das sensible Ökosystem“, so Bürgermeister Gunter Bühler.
Selbstverständlich hätten Wanderer, die auf dem Ipf spazieren gehen, das Recht, die Fahrer auf dieses Verbot hinzuweisen. „Doch mittlerweile muss man fast schon Angst um die eigene Gesundheit und Unversehrtheit haben, da viele der Fahrer mitunter sehr aggressiv auf Kritik und Verweise reagieren. Es gibt einfach kein Unrechtsverständnis bei diesen Menschen mehr“, meint Bühler.
Seit einigen Monaten hat die Stadt Bopfingen außerdem keine Politesse mehr. Die bisherige Amtsinhaberin ist in Mutterschutz. „Seither hat das wilde Parken im Stadtgebiet wieder zugenommen“, sagt Bühler. Damit soll jetzt bald wieder Schluss sein. Ab dem 1. September schauen speziell für den Gemeindevollzugsdienst ausgebildete Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Scherlin nach Recht und Ordnung in der Stadt und den Teilorten.
Mitarbeiter sind dem Ordnungsamt unterstellt
Auch der Ipf wandert verstärkt in den Fokus der Überwachung. Künftig sollen fünf Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zwölf Stunden pro Woche in der Innenstadt und am Ipf ihre Runden drehen. „Diese Mitarbeiter sind nun quasi unserem Ordnungsamt unterstellt und übernehmen für uns die ortspolizeilichen Aufgaben. Die vier Männer und eine Frau haben weitreichende Befugnisse, um ihre Aufgaben wahrzunehmen. Diese Befugnisse gehen weit über die eines ganz normalen Sicherheitsdienstes hinaus“, so Bühler.
Diese reichen etwa vom Recht, Personalien aufzunehmen über das Verhängen eines Bußgeldes bis hin zum Festhalten einer Person, bis die Polizei eintrifft. Dass dieser Sicherheitsdienst eine besondere Aufgabe im Namen der Stadt ausübt, äußert sich auch schon im äußeren Auftreten. Die Uniformen sind denen von Polizeibeamten sehr ähnlich. Die Dienstmütze ziert ein Sternwappen der Stadt Bopfingen.
Markus Knöpfel und Steve Ulbricht gehören zu den Gemeindevollzugsdienstbeamten, die am 1. September offiziell ihren Dienst in Bopfingen antreten. Beide haben schon eine langjährige Berufserfahrung und machen einen ruhigen und besonnenen Eindruck.
„Wir werden bestimmt keinem etwas reindrücken wollen. Aber wir werden unsere Aufgaben im Sinne der Stadt korrekt und mit Nachdruck ausführen“, sagen Knöpfel und Ulbricht.
Ob und wie sich dieser Ordnungsdienst auszahlt, soll das Pilotprojekt in Bopfingen in den nächsten Monaten zeigen. „Ich gehe davon aus, dass es auf jeden Fall Wirkung zeigen wird und dass die Aufgaben in Zukunft eher mehr als weniger werden“, ist Bürgermeister Bühler überzeugt.