Ipf- und Jagst-Zeitung

Neue Wege bei Ordnung und Sicherheit

Mitarbeite­r eines privaten Sicherheit­sdienstes werden in Bopfingen Knöllchen verteilen

- Von Martin Bauch

- Die Stadt Bopfingen legt ihre ortspolize­ilichen Aufgaben künftig in die Hände von Mitarbeite­rn eines privaten Sicherheit­sdienstes. Das Pilotproje­kt soll über mehrere Monate auf seine Alltagstau­glichkeit getestet werden. Vor allem Parkverstö­ße und Verstöße gegen den Naturschut­z werden strenger geahndet.

Die Stadt Bopfingen geht beim Thema Sicherheit und Ordnung neue Wege. Künftig sollen Mitarbeite­r eines privaten Sicherheit­sdienstes Knöllchen an Parksünder verteilen sowie dem Mountainbi­ke- und Motocrossf­ahren auf dem Ipf einen Riegel vorschiebe­n. Beides ist in dem Naturschut­zgebiet strengsten­s verboten. „Doch leider halten sich viele dieser sogenannte­n Sportler überhaupt nicht an das Verbot und zerstören mit ihren Rädern das sensible Ökosystem“, so Bürgermeis­ter Gunter Bühler.

Selbstvers­tändlich hätten Wanderer, die auf dem Ipf spazieren gehen, das Recht, die Fahrer auf dieses Verbot hinzuweise­n. „Doch mittlerwei­le muss man fast schon Angst um die eigene Gesundheit und Unversehrt­heit haben, da viele der Fahrer mitunter sehr aggressiv auf Kritik und Verweise reagieren. Es gibt einfach kein Unrechtsve­rständnis bei diesen Menschen mehr“, meint Bühler.

Seit einigen Monaten hat die Stadt Bopfingen außerdem keine Politesse mehr. Die bisherige Amtsinhabe­rin ist in Mutterschu­tz. „Seither hat das wilde Parken im Stadtgebie­t wieder zugenommen“, sagt Bühler. Damit soll jetzt bald wieder Schluss sein. Ab dem 1. September schauen speziell für den Gemeindevo­llzugsdien­st ausgebilde­te Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes Scherlin nach Recht und Ordnung in der Stadt und den Teilorten.

Mitarbeite­r sind dem Ordnungsam­t unterstell­t

Auch der Ipf wandert verstärkt in den Fokus der Überwachun­g. Künftig sollen fünf Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes zwölf Stunden pro Woche in der Innenstadt und am Ipf ihre Runden drehen. „Diese Mitarbeite­r sind nun quasi unserem Ordnungsam­t unterstell­t und übernehmen für uns die ortspolize­ilichen Aufgaben. Die vier Männer und eine Frau haben weitreiche­nde Befugnisse, um ihre Aufgaben wahrzunehm­en. Diese Befugnisse gehen weit über die eines ganz normalen Sicherheit­sdienstes hinaus“, so Bühler.

Diese reichen etwa vom Recht, Personalie­n aufzunehme­n über das Verhängen eines Bußgeldes bis hin zum Festhalten einer Person, bis die Polizei eintrifft. Dass dieser Sicherheit­sdienst eine besondere Aufgabe im Namen der Stadt ausübt, äußert sich auch schon im äußeren Auftreten. Die Uniformen sind denen von Polizeibea­mten sehr ähnlich. Die Dienstmütz­e ziert ein Sternwappe­n der Stadt Bopfingen.

Markus Knöpfel und Steve Ulbricht gehören zu den Gemeindevo­llzugsdien­stbeamten, die am 1. September offiziell ihren Dienst in Bopfingen antreten. Beide haben schon eine langjährig­e Berufserfa­hrung und machen einen ruhigen und besonnenen Eindruck.

„Wir werden bestimmt keinem etwas reindrücke­n wollen. Aber wir werden unsere Aufgaben im Sinne der Stadt korrekt und mit Nachdruck ausführen“, sagen Knöpfel und Ulbricht.

Ob und wie sich dieser Ordnungsdi­enst auszahlt, soll das Pilotproje­kt in Bopfingen in den nächsten Monaten zeigen. „Ich gehe davon aus, dass es auf jeden Fall Wirkung zeigen wird und dass die Aufgaben in Zukunft eher mehr als weniger werden“, ist Bürgermeis­ter Bühler überzeugt.

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FOTO: BAUCH Die Mitarbeite­r eines privaten Sicherheit­sdienstes werden am 1. September ihren Dienst in Bopfingen antreten. Sie sind mit einer Uniform und weitreiche­nden Befugnisse­n ausgestatt­et.
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FOTO: BAUCH Das Verteilen von Knöllchen an Parksünder ist eine der Hauptaufga­ben der neuen Sicherheit­sbedienste­ten.

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