Höhere Wohndichte beschlossen
Bopfinger Gemeinderat stimmt geändertem Bebauungsplan für Kerkinger Baugebiet zu
- In einer Sondersitzung in den Sommerferien hat der Bopfinger Gemeinderat über die Erschließung des neuen Baugebietes „Hofstatt“in Kerkingen beraten. Der Grund: die eingegangenen Einwendungen des Regierungspräsidiums Stuttgart und des Regionalverbands Ostwürttemberg. Diese haben die zu geringe Wohndichte im Baugebiet bemängelt. Der Kerkinger Ortschaftsrat hatte schon über das Thema diskutiert (wir berichteten).
Seit 2013 liegen die ersten Pläne zur Erschließung des Baugebietes in Kerkingen in den Schubläden der Stadtverwaltung Bopfingen. Schwierige Grundstücksverhandlungen und laufende Änderungen im Bebauungsplan haben das Vorhaben hinausgezögert. Zudem handelte sich der Plan Kritik von den Trägern der öffentlichen Belange ein. Sowohl das Regierungspräsidium Stuttgart, Regionalverband Ostwürttemberg als auch das Landratsamt bemängelten unabhängig voneinander die zu geringe Bruttowohndichte im Baugebiet, also die Zahl der Einwohner pro Hektar.
Der Regionalverband Ostwürttemberg beharrt auf der Einhaltung dieser Richtlinien. „Bei Bopfingen handelt es sich um ein Unterzentrum. In den Hinweisen des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau ist im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für Unterzentren ein Orientierungswert von an die 70 Einwohner pro Hektar angegeben“, so der Verband. Er sieht im Fall von Bopfingen eine Wohndichte von zumindest 50 Einwohnern pro Hektar vor.
Diesen Wert erreicht die Stadt Bopfingen im Fall des Baugebietes „Hofstatt“aber bei weitem nicht. Ein Grund dafür sind die mit bis zu 900 Quadratmeter sehr großen Grundstücke. „Dies war ein Wunsch der Einwohner und des Ortschaftsrates von Kerkingen“, sagte Bürgermeister Gunter Bühler.
Bopfingen sendet Signal: „Wir haben uns bewegt“
Die Stadtverwaltung nimmt die Einwände sehr ernst. Mit einer Änderung des Planentwurfs hat das Ingenieurbüro HPC aus Harburg versucht, die Zahl von 22 Einwohnern pro Hektar deutlich zu erhöhen. Gelungen ist das nun unter anderem mit einer Öffnung der restriktiven Vorgabe zur Wohnbebauung. Bisher waren im Baugebiet nur Einfamilienhäuser vorgesehen. Nun ist auch der Bau von Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäusern erlaubt. Dadurch hat sich die Wohndichte verdoppelt und liegt nun bei 44 Einwohnern pro Hektar – immer unter den geforderten 50 Einwohnern: „Aber wir haben auch ein klares Signal gesendet, dass wir uns in dieser Sache deutlich bewegt haben“, so Bühler.
Eine weitere Anregung des Landesdenkmalamtes wurde ebenfalls berücksichtigt. Das Amt empfiehlt die Reduzierung der Gebäudehöhen, die sich in der Nachbarschaft zur Dorfkirche befinden. Diese Anregung wird durch die Begrenzung auf eine eingeschossige Bauweise in diesem Bereich umgesetzt. Sollten das Regierungspräsidium und die anderen Stellen mit den Änderungen einverstanden sein, könnte die Erschließung des Baugebietes in Kerkingen bereits im September beginnen.