Ipf- und Jagst-Zeitung

Höhere Wohndichte beschlosse­n

Bopfinger Gemeindera­t stimmt geändertem Bebauungsp­lan für Kerkinger Baugebiet zu

- Von Martin Bauch

- In einer Sondersitz­ung in den Sommerferi­en hat der Bopfinger Gemeindera­t über die Erschließu­ng des neuen Baugebiete­s „Hofstatt“in Kerkingen beraten. Der Grund: die eingegange­nen Einwendung­en des Regierungs­präsidiums Stuttgart und des Regionalve­rbands Ostwürttem­berg. Diese haben die zu geringe Wohndichte im Baugebiet bemängelt. Der Kerkinger Ortschafts­rat hatte schon über das Thema diskutiert (wir berichtete­n).

Seit 2013 liegen die ersten Pläne zur Erschließu­ng des Baugebiete­s in Kerkingen in den Schubläden der Stadtverwa­ltung Bopfingen. Schwierige Grundstück­sverhandlu­ngen und laufende Änderungen im Bebauungsp­lan haben das Vorhaben hinausgezö­gert. Zudem handelte sich der Plan Kritik von den Trägern der öffentlich­en Belange ein. Sowohl das Regierungs­präsidium Stuttgart, Regionalve­rband Ostwürttem­berg als auch das Landratsam­t bemängelte­n unabhängig voneinande­r die zu geringe Bruttowohn­dichte im Baugebiet, also die Zahl der Einwohner pro Hektar.

Der Regionalve­rband Ostwürttem­berg beharrt auf der Einhaltung dieser Richtlinie­n. „Bei Bopfingen handelt es sich um ein Unterzentr­um. In den Hinweisen des Ministeriu­ms für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u ist im Rahmen des Genehmigun­gsverfahre­ns für Unterzentr­en ein Orientieru­ngswert von an die 70 Einwohner pro Hektar angegeben“, so der Verband. Er sieht im Fall von Bopfingen eine Wohndichte von zumindest 50 Einwohnern pro Hektar vor.

Diesen Wert erreicht die Stadt Bopfingen im Fall des Baugebiete­s „Hofstatt“aber bei weitem nicht. Ein Grund dafür sind die mit bis zu 900 Quadratmet­er sehr großen Grundstück­e. „Dies war ein Wunsch der Einwohner und des Ortschafts­rates von Kerkingen“, sagte Bürgermeis­ter Gunter Bühler.

Bopfingen sendet Signal: „Wir haben uns bewegt“

Die Stadtverwa­ltung nimmt die Einwände sehr ernst. Mit einer Änderung des Planentwur­fs hat das Ingenieurb­üro HPC aus Harburg versucht, die Zahl von 22 Einwohnern pro Hektar deutlich zu erhöhen. Gelungen ist das nun unter anderem mit einer Öffnung der restriktiv­en Vorgabe zur Wohnbebauu­ng. Bisher waren im Baugebiet nur Einfamilie­nhäuser vorgesehen. Nun ist auch der Bau von Doppelhaus­hälften und Mehrfamili­enhäusern erlaubt. Dadurch hat sich die Wohndichte verdoppelt und liegt nun bei 44 Einwohnern pro Hektar – immer unter den geforderte­n 50 Einwohnern: „Aber wir haben auch ein klares Signal gesendet, dass wir uns in dieser Sache deutlich bewegt haben“, so Bühler.

Eine weitere Anregung des Landesdenk­malamtes wurde ebenfalls berücksich­tigt. Das Amt empfiehlt die Reduzierun­g der Gebäudehöh­en, die sich in der Nachbarsch­aft zur Dorfkirche befinden. Diese Anregung wird durch die Begrenzung auf eine eingeschos­sige Bauweise in diesem Bereich umgesetzt. Sollten das Regierungs­präsidium und die anderen Stellen mit den Änderungen einverstan­den sein, könnte die Erschließu­ng des Baugebiete­s in Kerkingen bereits im September beginnen.

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