„Eine lange Nase drehen …“
Zum Thema Matthias Morys (VfR Aalen) und seine besondere Art zu jubeln erreichte die „Aalener Nachrichten/Ipfund Jagst-Zeitung“folgende Zuschrift:
Die VfR-Verantwortlichen akzeptieren es. Sanktioniert wird es von den Unparteiischen nicht. Auf der Tribüne wird es verkniffen registriert und großzügig darüber hinweg gesehen, da ihnen ihr Torjäger nur Sekunden zuvor Glücksgefühle bereitete.
Der eine schlägt Salti, der andere verschwindet unter einer Spielertraube, ein Weiterer entledigt sich seines Trikots, bekommt Gelb, oder wie Matthias Morys, der über den Rasen sprintet und eine „lange Nase dreht“. Und dies ist für mein Verständnis unsportlich. Auch ist dabei seine Laufrichtung unerheblich, denn jeder kennt den Adressaten und weiß, was hier gemeint ist. Die Geste ist im Sprachgebrauch mit Spott, Hohn oder Ähnlichem negativ besetzt. Mich macht dies beklommen und ich fühle mich dabei unwohl, wie sicher viele andere Zuschauer auch. Das ist zwar nicht beweisbar aber tendenziell erfahrbar. Man muss sich nur mit Stadionbesuchern unterhalten, um diesen Eindruck zu gewinnen.
Herr Morys schadet damit nicht nur seinem eigenen Image, er besudelt damit am Rande auch den Verein und strapaziert viele Zuschauer. Auch mit der Vorbildfunktion erfolgreicher Sportler für Kinder und Jugendliche wird es damit schwierig.
Natürlich ist der professionelle Fußballsport emotionsgeladen. Das Adrenalin fließt. Körperlicher Einsatz ist angesagt. Auch eine gesunde Härte und teils intensive Zwiegespräche der Akteure gehören dazu. Natürlich auch farbige Kartons. All dies macht die Attraktivität des Fußballs aus. Was aber keinesfalls dazu gehören sollte, sind verunglimpfende Gesten an die Adresse des sportlichen Rivalen.
Als steter Zuschauer in der Ostalb-Arena freue ich mich über jedes Tor des VfR Aalen, egal, wer es erzielt. Und wenn Matthias Morys seinen Torjubel noch irgendwie anders „organisiert“bekäme, würde mich das umso mehr freuen. Schön wäre es, dies bereits am Samstag gegen den TSV 1860 München sehen zu können.
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