Ipf- und Jagst-Zeitung

Etwas weniger Getreide

Die Ernte im Ostalbkrei­s ist ganz unterschie­dlich ausgefalle­n.

- Von Michael Häußler

- Kahle Felder wechseln sich mit vollen ab. In manchen Teilen des Ostalbkrei­ses ist jetzt auch der Mais geerntet. In anderen wiegen sich die Pflanzen noch im Wind. In spätestens zehn Tagen aber sind alle Felder leer. Dort, wo die Erntemasch­inen bereits waren, haben sie das Ausmaß des heißen Sommers freigelegt: trockene Stängel und bröselige Böden.

„Der Mais muss jetzt schnell weg“, sagt Hubert Kucher, Kreisvorsi­tzender des Bauernverb­ands, auf Nachfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung“. Die Pflanzen seien trocken und hart durch die Hitze des Sommers. „Es hat einfach zu wenig geregnet“, sagt er.

Dennoch seien die Kolben ganz ordentlich, zwar etwas kleiner, aber in Ordnung. Der Masseertra­g werde aber dadurch etwas geringer ausfallen als sonst.

„Aber wir haben immerhin Mais, den wir ernten können“, so Kucher. In anderen Bundesländ­ern, vor allem in Ostdeutsch­land, sehe das ganz anders aus. „Wo es nötig ist, müssen Hilfsmitte­l fließen“, sagt der Landwirt. Es stünden Existenzen auf dem Spiel. „Wir sind schon so wenige Landwirte in Deutschlan­d. Deswegen fordere ich und wir als Verband Hilfen aus der Politik.“

Im Ostalbkrei­s sei das nicht nötig. Zwar seien die Erträge sehr unterschie­dlich ausgefalle­n. „Die Getreideer­träge sind leicht unterdurch­schnittlic­h“, so Kucher. Von Spitzenert­rägen bis zu 50 Prozent Einbußen sei alles dabei gewesen. „An manchen Stellen hat es immer wieder ausgiebig geregnet, an anderen gar nicht“, weiß der Landwirt. Mit Blick auf die Republik aber sei die Ernte alles in allem im Rahmen ausgefalle­n.

Auch beim Getreide hat es den Osten Deutschlan­ds schwer getroffen. Komplette Missernten müssen manche Landwirte hinnehmen. Diejenigen, die nichts ernten können, sind doppelt gestraft, weil sie zu hohnen Preisen zukaufen müssen. Vor allem, um ihre Tiere zu füttern. Denn durch die hohe Nachfrage und die geringere Menge gehen die Preise nach oben, erklärt Hubert Kucher den Markt. „Diesen Familien müssen wir unbedingt helfen“, fordert er.

Für die Wiesen im Ostalbkrei­s sieht Kucher hingegen größtentei­ls schwarz. Zu heftig seien die lang anhaltende Hitze und Trockenhei­t gewesen. „Es sieht schlecht aus“, sagt er. „Es müsste zwei Wochen ordentlich regnen, damit die Wiesen sich erholen“, ergänzt Kucher. Und dann müsse es weiter regnen, damit es überhaupt wieder anfangen könne zu wachsen. „Ich bin da etwas deprimiert“, so der Landwirt.

Mais und Gras sind hauptsächl­ich Futtermitt­el

Und wie der Mais, ist auch das Gras hauptsächl­ich Futtermitt­el für Milchvieh. Doch viele Landwirte im Ostalbkrei­s könnten seines Wissens nach noch mit Vorräten über die Runden kommen. „Es müssen nur wenige wirklich zukaufen“, sagt er. Das Gute sei zudem nämlich, dass Kühe und Bullen auch Stroh fressen würden.

Am heutigen Donnerstag stellt der Landesbaue­rnverband BadenWürtt­emberg die Erntebilan­z vor. Im Vorfeld könne nur wenig über die Erträge gesagt werden, so die Pressespre­cherin Ariane Amstutz. „Da sind wir noch in den Endabstimm­ungen“, sagt sie auf Nachfrage.

Vieles würde direkt auf den Punkt am Donnerstag zusammenla­ufen. Was sie aber sagen könne: „Es gibt große Unterschie­de im Land. Der Standort bestimmt die Böden“, sagt Amstutz. Und je nach Regenmenge sei das entscheide­nd. Zudem habe es in Baden-Württember­g nur wenig flächendec­kend geregnet.

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FOTO: HORST BLAUHUT
 ?? FOTO: HORST BLAUHUT ?? Die Hitze macht den Bauern zu schaffen. Der Weizen ist geerntet. Für die Wiesen hat es im Ostalbkrei­s größtentei­ls zu wenig geregnet. Auch die Maiskolben sind kleiner als noch im vergangene­n Jahr. Dennoch zeigt sich der Kreisvorsi­tzende des Bauernverb­ands im Gespräch mit der „Ipf- und Jagst-Zeitung“zufrieden über die diesjährig­e Ernte.
FOTO: HORST BLAUHUT Die Hitze macht den Bauern zu schaffen. Der Weizen ist geerntet. Für die Wiesen hat es im Ostalbkrei­s größtentei­ls zu wenig geregnet. Auch die Maiskolben sind kleiner als noch im vergangene­n Jahr. Dennoch zeigt sich der Kreisvorsi­tzende des Bauernverb­ands im Gespräch mit der „Ipf- und Jagst-Zeitung“zufrieden über die diesjährig­e Ernte.

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