Keine Chance für den Biber an der Jagstquelle
Seit rund zwei Monaten ist die historische Jagstquelle bei Walxheim versiegt
(hbl) - Noch Ende Februar 2018 hatte bei Schnee und eisiger Kälte doch ein mutiger und hoffnungsvoller Biber tatsächlich gemeint, er könne an der historischen Jagstquelle in Walxheim mit der Verstopfung des Abflusses sich ein kleines, aber feines Refugium schaffen. Heute, nach wochenlanger Trockenheit, wäre der Biber wohl froh, wenn er an dieser Stelle einen kleinen Pool vorfinden würde, in dem er sich mit Genuss wohl fühlen könnte, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Seit rund zwei Monaten ist die historische Jagstquelle im Unterschneidheimer Teilort Walxheim versiegt. Hier fließt zur Zeit kein einziger Tropfen Wasser aus der Mündung des Mauerwerks in die kreisrunde und knapp einen halben Meter tiefe Einfassung. Es ist in den vergangenen Jahren schon öfters vorgekommen, dass die Jagstquelle nach langer Trockenheit ohne Wasser ist. Walxheims Ortsvorsteher Wolfgang Schäfer teilte auf Anfrage mit, dass in der Vergangenheit schon zwei Wünschelrutengänger, der eine aus Geislingen und der andere aus Stödtlen, im Umkreis der Jagstquelle aktiv wurden. Man habe dabei tatsächlich Wasseradern geortet, aber dann keine weiteren Schritte unternommen.
Aber die Jagst erhält dennoch in rund einem Kilometer Entfernung von ihrer Quelle einen nie versiegenden kleinen Zufluss an Wasser, das aus dem Moosbrunnen auf Zöbinger Gemarkung stammt. Dieser idyllisch gelegene Moosbrunnen war noch einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wichtige Anlaufstelle für die Bewohner von Zöbingen und Walxheim.Sie holten dort so lange ihr Trinkwasser, bis ihre Orte Anfang der 50er Jahre an die zentrale Rieswasserversorgung angeschlossen wurden.