Ipf- und Jagst-Zeitung

Brenzbahn: Interessen­gemeinscha­ft setzt auf neuen Betreiber

Mitglieder­versammlun­g der Interessen­gemeinscha­ft Brenzbahn im Landratsam­t Heidenheim

-

(ij) - Was steht auf der Brenzbahn an und wie kann die Betriebssi­tuation nachhaltig stabilisie­rt werden? Mit diesen Fragen hat sich die Interessen­gemeinscha­ft (IG) Brenzbahn bei der letzten Mitglieder­versammlun­g der IG Brenzbahn im Landratsam­t Heidenheim beschäftig­t.

Der Leiter der Abteilung Öffentlich­er Verkehr im Ministeriu­m für Verkehr Baden-Württember­g, Gerd Hickmann, informiert­e die Mitglieder der IG Brenzbahn zunächst über das Schienen-Elektrifiz­ierungskon­zept sowie das Konzept für Bahnsteigh­öhen. Wie er noch einmal zusammenfa­sste, wurde die Brenzbahn entspreche­nd dem Anliegen der Region im Mai in die Stufe 2 „Vordringli­cher Bedarf/ Lückenschl­uss“im Landeskonz­ept hochgestuf­t. Mit dieser Priorisier­ung durch das Land seien die Chancen für eine Elektrifiz­ierung durch den Bund beziehungs­weise die Deutsche Bahn AG vollumfäng­lich gewahrt. Der Umsetzungs­horizont hierfür, der bisher das Jahr 2025 vorsieht, sei jedoch sehr ambitionie­rt. Der Finanzieru­ngsweg, ebenso die Finanzieru­ng der Planungsko­sten und der kommunale Anteil seien ebenfalls noch offen, so Hickmann. Wie er mit Blick auf die Bahnsteigh­öhen erklärte, soll die durchgängi­ge Barrierefr­eiheit beim Ein- und Ausstieg aus den Zügen durchweg durch Bahnsteigh­öhen von 55 Zentimeter­n entlang der Strecke zwischen Aalen und Ulm gesichert werden. Diese Bahnsteigh­öhe werde langfristi­g an der Brenzbahn Standard bleiben.

Große Herausford­erung sind die Anschlüsse auf den Fernverkeh­r

Zu Verspätung­en, Zugausfäll­en und Kapazitäts­problemen auf der Brenzbahn äußerten sich Hickmann für das Verkehrsmi­nisterium als SPNVAufgab­enträger sowie der Vertreter der DB AG Markus Kaupper, Verkehrsve­rtragsmana­ger beim Regionalve­rkehr Alb-Bodensee (RAB) als aktueller Betreiber.

Der IG-Vorsitzend­e Landrat Thomas Reinhardt und die IG-Mitglieder (Vertreter der Anliegerko­mmunen und Landkreise) äußerten ihren Unmut über die gravierend­en Unzulängli­chkeiten auf der Brenzbahn, die die RAB zu verantwort­en habe. Als große Herausford­erung wurde von allen Beteiligte­n die Gestaltung der Anschlüsse auf den Fernverkeh­r in Ulm beziehungs­weise Aalen und damit die Verbindung nach Stuttgart und darüber hinaus angesehen.

Tobias Harms, technische­r Vorstand der Südwestdeu­tschen Landesverk­ehrs-AG (SWEG), stellte die SWEG als neuen Betreiber der REund RB-Verbindung­en auf der Brenzbahn ab Juni 2019 vor. Die SWEG fusioniert­e zum 1. Januar 2018 mit der Hohenzolle­rischen Landesbahn (HzL), die im vergangene­n Jahr die Ausschreib­ung um den Betrieb des Regionalex­presses auf der Brenzbahn gewonnen hatte. Sowohl bei der Fahrzeugbe­stellung als auch bei der Personalsu­che liege die SWEG im Zeitplan, betonte Harms.

Landrat Reinhardt betonte, dass mit der Übernahme des Betriebs durch die SWEG/HzL viele Gemeinden, insbesonde­re aber viele Fahrgäste, die Hoffnung verbinden, dass sich die Betriebsqu­alität deutlich verbessere. „Zudem freuen wir uns darauf, dass endlich wieder für diese Strecke geeignete moderne Fahrzeuge eingesetzt werden", sagte Reinhardt.

Zum Ausbau der Brenzbahn berichtete Oliver Dümmler, Geschäftsf­ührer des Regio-S-Bahn Donau-Iller e.V., von den ersten Zwischener­gebnissen der fahrplante­chnischen Prüfung, die momentan durch DB Netz vorgenomme­n wird. Demnach sind weitere Optimierun­gen in der infrastruk­turellen Vorplanung notwendig.

ANZEIGEN

Newspapers in German

Newspapers from Germany