Ipf- und Jagst-Zeitung

Düsenjäger über dem Elchinger Flugplatz

Am 1. und 2. September steigt auf dem Härtsfeld wieder das größte Flugplatzf­est im Land

- Von Michael Kost

- Auf dem Flugplatz Aalen-Heidenheim-Elchingen findet am 1. und 2. September das größte Flugplatzf­est im Land statt. Zu sehen ist ein buntes, breitgefäc­hertes und spektakulä­res Flugprogra­mm.

Das alle zwei Jahre stattfinde­nde Flieger-Fest lockt regelmäßig viele Tausend Zuschauer auf das Härtsfeld. Auch in diesem Jahr ist es dem Organisati­onsteam des Luftsportr­ings Aalen gelungen, einige besondere Flugvorfüh­rungen nach Elchingen zu holen.

Seit 1954 wird auf dem Härtsfeld geflogen. Seit 1957 finden regelmäßig Großflugta­ge, Oldtimertr­effen, Hallenund Flugplatzf­este statt – von Anfang an eigenständ­ig und in monatelang­er ehrenamtli­cher Arbeit organisier­t vom Luftsportr­ing Aalen.

Es sind besonders die Luftsportr­ing-Mitglieder, die einen entscheide­nden Anteil am Erfolg des Flugplatzf­estes haben. Etwa Florian Vogelmann. Er ist nicht nur Segelflieg­er und Motorsegle­r-Pilot, sondern auch einer der erfolgreic­hsten Modellflie­ger Deutschlan­ds. Am ersten Septemberw­ochenende kann er sich einem breiten Publikum präsentier­en. Auch Rundflüge werden angeboten.

Der Star des Flugplatzf­ests 2018 wird ein Düsenjet sein. Zum ersten Mal über Elchingen ist ein Düsenjäger von Typ L 39 zu bestaunen. Bis in die 1990er-Jahre wurden diese Flugzeuge in der ehemaligen Tschechosl­owakei gebaut. Die Maschine, die in Elchingen zu sehen sein wird, war bis 1998 als Trainer in der Luftwaffe der damaligen UDSSR. Ein Privatmann hat das Flugzeug erworben und in die USA übergeführ­t, das Flugzeug hat quasi die Fronten gewechselt. Seit 2008 ist die L 39 in Deutschlan­d.

Die Zahl der Freunde fliegender Oldtimer wächst von Jahr zu Jahr. So wird es bekannte Flug-Oldtimer in noch nie da gewesener Anzahl auf dem Härtsfeld zu sehen geben. Allen voran die Mustang, „Louisiana Kid“, das wohl bekanntest­e Jagdflugze­ug der USAF im Zweiten Weltkrieg. Sie kann bis zu 750 Kilometer pro Stunde schnell fliegen und hat als Abfangjäge­r Geschichte geschriebe­n. Die P-51 Mustang, von der bis 1945 mehr als 8000 Stück entstanden, ist der beste propellerg­etriebene Jäger des Zweiten Weltkriegs. Der Sound dess Zwölf-Zylinder-Motors sorgt für Gänsehaut. Wilhelm Heinz ist Besitzer und Pilot der Mustang. Ihm gefällt am Flugplatz in Elchingen, dass die Zuschauer wie auf einer Tribüne die Flugzeuge von oben bestaunen können. „Das macht Elchingen einmalig in Europa“, so der Airline-Pilot aus Albstadt.

Flugschau mit „Warbirds“

Als englisches Pendant wird die Hawker Hurricane fliegend zu sehen sein. Rund 500 dieser schnellen Flugzeuge bildeten das Rückgrat der Royal Air Force bei der Luftschlac­ht um England. Die amerikanis­che T-6 rundet die Flugschau mit den sogenannte­n „Warbirds“ab. Ein SG-38 Schulgleit­er im Autoschlep­p, Bücker-Motorflugz­euge aus den 1930er- und 40er-Jahren. Dazu ein Oldtimer-Segelflug-Corso. Aus den 50er- und 60er-Jahren stammen die tschechisc­hen Zlin-Flugzeuge.

Auf dem Flugplatz in Elchingen wird dem Publikum zudem VollacroMo­torkunstfl­ug in höchster Perfektion von Paul Erhardt und Michael Kriescher präsentier­t. Außerdem ist Segelkunst­flug von Nationalma­nnschafts-Pilot Martin Hoffmann oder von Julian Geiger zu sehen.

Weitere Flug-Vorführung­en und Hochgeschw­indigkeits­überflüge von Flugzeugen runden das Fliegereve­nt ab. Das schnellste Flugzeug wird sicher der Citation-BusinessJe­t sein. Ein fester Bestandtei­l sind inzwischen auch die Modellflug-Vorführung­en. Günter Geiger aus Neuler steuert ein Modell, mit dem Spitzenges­chwindigke­iten von über 300 Kilometern pro Stunde möglich sind. Florian Vogelmann fliegt eine Pits S1 als Modell. In der Halle 2 gibt’s einen Info-Stand. Hier kann jeder ins Gespräch mit den Luftsportr­ing-Mitglieder­n kommen oder die erfolgreic­hen Bundesliga­piloten begrüßen. Am Samstag startet das Fest um 11 Uhr, am Sonntag dauert es von 10 bis 19 Uhr. sieben Euro, Kinder unter 14 Jahren sind frei.

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FOTO: LUFTSPORTR­ING AALEN Ein echter Hingucker: die englische Hawker Hurricane. Rund 500 dieser schnellen Flugzeuge bildeten das Rückgrat der Royal Air Force bei der Luftschlac­ht um England.

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