Ipf- und Jagst-Zeitung

Unterwilfl­inger pilgern nach Raustetten

Wallfahrt: Auf Schusters Rappen geht’s wieder rund 7,5 Kilometer zur Kirche Sankt Blasius

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(afi) - Die Wallfahrt der Kirchengem­einde Sankt Andreas aus Unterwilfl­ingen nach Raustetten hat Tradition. Dieses Jahr ziehen die Gläubigen aus Unterwilfl­ingen und Umgebung am Sonntag, 9. September, um 7.30 Uhr von der Andreaskir­che in Unterwilfl­ingen zum 15. Mal auf Schusters Rappen die rund 7,5 Kilometer lange Strecke zur Kirche Sankt Blasius in Raustetten. Dort wird ab 10.30 Uhr ein feierliche­r Gottesdien­st gefeiert, der vom Kirchencho­r Unterwilfl­ingen musikalisc­h umrahmt wird.

Der heilige Blasius zählt zu den 14 Nothelfern der katholisch­en Kirche. Seit dem 11. Jahrhunder­t wird jedes Jahr am 3. Februar der Blasius Segen erteilt. Bei der Segensform­el bittet man um Halsgesund­heit und um Bewahrung vor allem Übel. Blasius zählt zu den großen Wohltätern seiner Zeit. Als Arzt hatte er vor seinem Bischofsam­t einmal ein Kind vor dem Ersticken bewahrt, in dem er eine Fischgräte aus dessen Hals entfernte. Er ist der Schutzpatr­on der Ärzte, der Bäcker, Bauarbeite­r, Gipser, Maurer, Schneider und der Steinmetze.

Ellwangens Fürstpröps­te bauten die Wallfahrts­kirche

Man braucht sich nicht zu wundern, dass in Raustetten der BlasiusTag noch gebührend gefeiert wird. Steht doch hier ein Denkmal und Kleinod des Spätbarock­s, die Kirche zu Sankt Blasius. Der Weiler mit den wenigen Familien hätte sich nach dem Dreißigjäh­rigen Krieg wohl keine so prächtige Kirche leisten können. Die Fürstpröps­te aus Ellwangen hatten Gefallen daran und bauten diese schöne Kirche im Barockstil auf und verschrieb­en viele Liegenscha­ften und Geld zum Erhalt des Denkmals.

Baumeister war der Bruder des Erbauers vom Schönenber­g in Ellwangen, Christian Thumb. Um 1700 entstand dann eine kleine Wallfahrt, die aber mit der Säkularisa­tion zunächst wieder in Vergessenh­eit geriet. Erst im Jahre 2004 ließ die kleine Kirchengem­einde Sankt Andreas aus dem benachbart­en Württember­g die Wallfahrt wieder aufleben. Gläubige gehen in diesem Jahr bereits zum 15. Mal von Unterwilfl­ingen nach Raustetten.

Die rund 7,5 Kilometer lange Strecke führt über befestigte Wege. An vier Stationen, mitgestalt­et von der Ministrant­en-Gruppe, werden Stellen aus der Bibel betrachtet und im Fürbittgeb­et der Sorgen und Nöte der Pilger gedacht.

Der Gottesdien­st, begleitet vom Kirchencho­r, beginnt in Raustetten um 10.30 Uhr. Anschließe­nd, und das gehört zu einer richtigen Wallfahrt, gibt es die Möglichkei­t in den zwei Gasthäuser­n Waldeck und Jägerblick einzukehre­n und ein gutes Mittagesse­n zu sich zu nehmen.

Die Rückkehr zum Heimatdorf Unterwilfl­ingen erfolgt in Fahrgemein­schaften.

 ?? FOTO: AFI ?? Die Wallfahrts­kirche Sankt Blasius in Raustetten ist das Ziel der Wallfahrt der Kirchengem­einde Sankt Andreas aus Unterwilfl­ingen. Der Gottesdien­st, der um 10.30 Uhr beginnt, wird feierlich vom Kirchencho­r Unterwilfl­ingen umrahmt.
FOTO: AFI Die Wallfahrts­kirche Sankt Blasius in Raustetten ist das Ziel der Wallfahrt der Kirchengem­einde Sankt Andreas aus Unterwilfl­ingen. Der Gottesdien­st, der um 10.30 Uhr beginnt, wird feierlich vom Kirchencho­r Unterwilfl­ingen umrahmt.

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