Ipf- und Jagst-Zeitung

„Wir wollen sichtbar sein“

Das neue evangelisc­he Gemeindeha­us geht seiner Vollendung entgegen – Am 16. September ist Einweihung

- Von Anja Lutz

- In zwei Wochen sollen die Posaunen von der Dachterras­se des neuen evangelisc­hen Gemeindeha­uses neben dem Reichstädt­er Markt ertönen. Sie bilden den Auftakt der Eröffnungs­feier am 16. September, deren „Termin steht“, wie Dekan Ralf Drescher beim Presseterm­in am Freitag sagte. Bis dahin ist noch einiges auf der Baustelle zu tun. An allen Ecken und Enden wird im Moment noch fleißig gewerkelt. Handwerker verlegen Fliesen und füllen Fugen, verlegen Fußböden und Kabel.

Die dunkelgrau­e Fassade des Neubaus ist aus Blech. Für dieses Material habe man sich aus Gründen der Haltbarkei­t entschiede­n, wie Kirchenpfl­eger Harald Schweikert sagt. Dadurch, dass das dunkle Gebäude auf einem hellen Sockel steht, entstehe eine architekto­nische Spannung, erklärt Peter Brunkel, Bauleiter und Projektste­uerer bei den Architekte­n Klaiber und Oettle. „Zudem wird durch die horizontal­e Gliederung der Fassade das Spiel aus Licht und Schatten lebendiger“, so Brunkel weiter.

Farbkonzep­t mit warmen Tönen

Aufgelocke­rt wird die dunkle Grundfarbe durch farbige Elemente in Orange- und Rottönen. Ein durchgehen­des Kkonzept aus warmen Tönen, für das man sich ganz bewusst entschiede­n habe, so Ralf Drescher. Man hätte auch andere Farben diskutiert, unter anderem Blautöne, habe sich dann aber für die warmen Töne entschiede­n. „Denn die Farben sollen einen gewissen Wiederkenn­ungswert haben. Wir wollen sichtbar sein“, erklärt der Dekan.

Auch im Inneren des Gebäudes wiederhole­n sich gelb, rot und orange. Das Obergescho­ss ist vor allem in Rottönen gehalten. Ein besonders schöner Raum mit bodentiefe­n Fenstern und einem Blick direkt auf den Gmünder Torplatz befindet sich im zweiten Obergescho­ss. Dieser wird leider nicht das neue Dekanatsbü­ro, wie Drescher lachend sagt. „Aber man wird ja als Dekan auch noch träumen dürfen“. Der Raum wird, wie die beiden anderen Gruppenräu­me im Obergescho­ss, vorrangig der Jugendarbe­it zur Verfügung stehen, so Drescher. Obwohl es Schwerpunk­te der Nutzung gebe, werden fast alle Räume multifunkt­ional nutzbar sein, erklärt der Dekan. Neben den Gruppenräu­men befindet sich im Obergescho­ss auch ein großer Besprechun­gsraum, von dem aus man auf die großzügige Dachterras­se mit Blick auf den Gmünder Torplatz gelangt.

Ohne Keller gebaut

Aus Kostengrün­den habe man ohne Keller gebaut, was wegen der Lage direkt am Kocher auch schwierig gewesen wäre, erklärt Kirchenpfl­eger Harald Schweikert. Um zusätzlich­e Abstellmög­lichkeiten zu schaffen, nutzt man deshalb die Flure, wo in jedem Stockwerk jeweils eine Verteilerk­üche Platz gefunden hat.

Viel Überzeugun­gsarbeit beim Oberkirche­nrat habe die Empore gekostet, erläutert Drescher. Dort wird später einmal Platz für 80 Sitzgelege­nheiten sein. Im Saal darunter finden 200 Gäste Platz. Dort sollen unter anderem Gottesdien­ste oder Konzerte stattfinde­n, man möchte sich aber auch öffnen. Denkbar sind laut Drescher Kooperatio­nen mit verschiede­nen Akteuren der Stadt, so könnten zum Beispiel Kleinkunst­veranstalt­ungen dort stattfinde­n.

Auch im Außenberei­ch gibt es noch viel zu tun. Eine Arche aus Robinienho­lz sowie ein Kletterger­üst für Kinder werden dort noch entstehen. Fertig ist bereits ein kleiner Balkon über dem Kocher, der, wie Drescher verschmitz­t sagt, bei der Sanierung der Mauerkrone „aus Versehen“entstanden ist.

Parkplätze stehen dem neuen Gemeindeha­us nur sieben zur Verfügung, die man für Gehbehinde­rte oder für die Anlieferun­g nutzen werde, so der Dekan. Dadurch, dass das Haus aber in direkter Nachbarsch­aft zu zwei Parkhäuser­n liegt, werde man keine Parkplatzp­robleme haben. Günstig sei auch die Nähe zum Gmünder Torplatz, die eine direkte Anbindung an den ÖPNV bietet.

Bei fünf Millionen Euro Budget werde man voraussich­tlich auf fünfeinhal­b Millionen Euro Gesamtkost­en kommen, so Harald Schweikert. Mehrkosten, die aufgrund der aktuellen Baukostens­teigerung im Rahmen liegen, so der Kirchenpfl­eger.

Am Sonntag, 16. September, wird nach zweieinhal­b Jahren Bauzeit schließlic­h gefeiert. Nach den Posaunen um 13.30 Uhr findet um 14 Uhr ein Festgottes­dienst mit Prälatin Gabriele Wulz statt. Nach Sektemfpan­g und verschiede­nen Grußworten werden Führungen angeboten, bevor das Fest am Grill ausklingen wird.

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FOTOS: THOMAS SIEDLER Neben dem Reichsstäd­ter Markt entsteht das neue Gemeindeha­us der evangelisc­hen Kirchengem­einde Aalen.
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Auf der Empore wird nach der Fertigstel­lung Platz für 80 Sitzplätze sein. Weitere 200 Gäste finden im Saal Platz.
 ??  ?? Bauleiter Peter Brunkel (rechts) im Gespräch mit Dekan Ralf Drescher und Kirchenpfl­eger Harald Schweikert (Mitte).
Bauleiter Peter Brunkel (rechts) im Gespräch mit Dekan Ralf Drescher und Kirchenpfl­eger Harald Schweikert (Mitte).

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