Ipf- und Jagst-Zeitung

Fremde und Sozialarbe­it in Oberkochen

- Ihre Redaktion

Zur Vergabe des Ehrenamtsp­reises der Oberkochen­er CDU an den dortigen Freundeskr­eis Asyl erreichte uns diese Zuschrift:

Als die Leute aus Jena mit ihrem Wissen und Können auch die Firma Carl Zeiss mit groß machten und zur Weltgeltun­g brachten, sind diese hier nicht gerade freundlich aufgenomme­n worden. Ein maßgeblich­er Grund für die Stadterheb­ung (1968) waren auch später die vielen Fremden, die wegen der Firma Zeiss nach Oberkochen kamen und die Einwohnerz­ahl dadurch deutlich steigerten.

Als ebenfalls Fremder und auch noch Flüchtling­shelfer wurde ich schon damals von einigen Kollegen bei der Firma Zeiss beschimpft, weil ich Asylbewerb­ern und Flüchtling­en geholfen habe. Es ist auch heute noch tendenziel­l eine Abneigung gegen alles Neue (Fremde aus Syrien und so weiter) auch in Oberkochen zu spüren.

Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass die Oberkochen­er CDU einen Ehrenpreis für die Gruppe der Flüchtling­shelferinn­en und -helfer auslobt, der im Oktober verliehen wird. Initiiert wurde der Förderprei­s von der katholisch­en Kirche und weiteren Personen von Oberkochen.

Vielleicht gibt es dann auch Männer aus dem „Dorf“für die Ökumenisch­e Nachbarsch­aftshilfe, die bald mitmachen und dem einzigen (fremden) Mann aus Bayern bei seiner sozialen Arbeit für die Oberkochen­er Menschen beistehen. Ansonsten bleibt der Ehrenpreis eine eher rühmliche und besondere Ausnahme.

Kurt Pöllmann, Oberkochen

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