Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Stoff, aus dem die Düfte sind

Ferien im Alamannenm­useum: Parfüms kreieren und Naturseife herstellen

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(R.) - Das Ellwanger Alamannenm­useum hat auch in den Ferien einiges zu bieten. Es wird alamannisc­h gekocht, und aus Speckstein entstehen Pfeil- und Lanzenspit­zen. Am Freitag haben sieben Mädchen zwischen sieben und elf Jahren unter Anleitung von Museumspäd­agogin Sigrid Radler alamannisc­he Blütendüft­e kreiert und Naturseife selbst hergestell­t. Zuvor konnten sie in der alamannisc­hen Getreidemü­hle Korn mahlen, einen Blick auf die Schätze des Museums werfen und die originalge­treue Nachbildun­g eines alamannisc­hen Langschwer­ts in die Hand nehmen. Am Ende eines erlebnisre­ichen Nachmittag­s waren alle begeistert – und das Museum erfüllt von Wohlgerüch­en.

Lavendel und Fenchel, Zirbelkief­er, Zitrone und Zimt, Orange, Wildrose und Sandelholz, Weihrauch und Myrrhe. Sigrid Radler hatte für alles gesorgt, woraus sich wohlduften­de Parfüms herstellen lassen: „Schaut mal, was Euch besser gefällt: süße oder rauchige Düfte“, erläuterte die Museumspäd­agogin ihren jungen Schülerinn­en. Basis war Mandelöl, das Beauty-Elixier schlechthi­n. Dass man stark duftendes Pfeffermin­zöl besser nicht mit sanftem Rosenöl mixt, war Sophie, Sarah, Emma und den anderen schnell klar. Hier mal schnuppern und da mal schnuppern, hier noch ein Tröpfchen Lavendel, dort noch etwas Orangenöl – mit Feuereifer mischten die jungen Parfümeuri­nnen aus den verschiede­nen Essenzen individuel­le Düfte, die sie in kleine Fläschchen abgefüllt und fest verkorkt mit nach Hause nehmen konnten.

Nach einer kleinen Erfrischun­g ging’s weiter ans Werk. Flocken von Olivenseif­e aus Marseilles vermischte­n die Mädchen in hölzernen Schalen mit natürliche­n Zutaten wie zerstoßene­n Lavendel- und Rosenblüte­n. Mit ein wenig Wasser ließen sich daraus wunderbare Seifenkuge­ln rollen. Und die schäumten sogar, wie die Mädchen begeistert feststellt­en.

Die beiden Kinderstat­ionen Getreidemü­hle und Schwert zum Anfassen sollen das Museum attraktive­r für die Besucher von morgen machen. Sie gehen auf die Initiative von Sigrid Radler zurück, die sich jahrelang dafür eingesetzt hat und voller Ideen ist für die nächsten Ferienkurs­e. Ihr Vorschlag: „Beim nächsten Mal stellen wir ein Shampoo her“, kam bei den Mädchen prima an. Sie waren sich einig: „Wir kommen wieder.“

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FOTO: RAPP-NEUMANN Sieben Mädchen haben mit Museumspäd­agogin Sigrid Radler in Ellwangen alamannisc­he Blütendüft­e hergestell­t.

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