Wie sich beim Stromverbrauch sparen lässt
Stromspar-Check der Caritas Ost-Württemberg ist für Haushalte mit geringem Einkommen kostenlos
– Rund 100 Euro kann eine einzelne Person sparen, bei einer vierköpfigen Familie summiert sich die Ersparnis allein beim Stromverbrauch auf 400 Euro im Jahr. Das ist ein Wort für Menschen, die jeden Euro umdrehen müssen oder gar auf Hartz IV angewiesen sind. Möglich macht das alles der Stromspar-Check, der für Haushalte mit geringem Einkommen kostenlos ist und den die Caritas Ost-Württemberg anbietet. In diesem Jahr feiert die Wohlfahrtsorganisation bekanntlich ihr 100-jähriges Bestehen. Aus diesen Grund stellen wir sie in einer kleinen Serie vor.
Der Stromspar-Check ist ein Angebot aus dem Bereich Berufliche Integration, den Florian Heusel leitet. Elektromeister Wolfgang Lorenz betreut den Stromspar-Check seit neun Jahren ehrenamtlich – die Caritas OstWürttemberg war damals, 2009 bei den Ersten, als das Projekt bundesweit startete - und trainiert diejenigen, die anschließend als Berater in die Haushalte gehen. Diese Stromsparhelfer – im laufenden Jahr sollen 15 Personen geschult werden - sind selbst seit langer Zeit ohne Beschäftigung und werden ihrerseits vom Jobcenter betreut. Durch ihre Tätigkeit erhöhen sie ihre eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Manche von ihnen finden so selbst wieder eine feste Arbeitsstelle.
Helfer bauen kostenlos Energiespargeräte ein
Als Stromsparhelfer messen sie die Verbrauchswerte von Waschmaschinen, Elektroherden, Kühlschränken, Lampen, Computern, Warmwasserbereitern oder Fernsehgeräten und geben Tipps, wie sich der Verbrauch mit einfachen Mitteln senken lässt. Aber nicht nur das: Die Helfer bauen auch kostenlos Geräte ein wie Energiesparlampen, Wasserspar-Duschköpfe, Durchflussbegrenzer oder WCStoppgewichte, die beim Energiesparen helfen. Fast 30 000 Soforthilfen im Wert von über 150 000 Euro wurden bislang eingebaut.
Wird nicht nur beim Strom, sondern auch beim Wasser und bei der Heizung der Verbrauch gesenkt, erhöhen sich die Einsparsummen nochmals deutlich. Und davon profitieren nicht nur die beratenen Haushalte, sondern auch die öffentliche Hand, denn auch deren Ausgaben für die unterstützungsbedürftigen Haushalte sinken. Und natürlich profitiert die Umwelt ganz erheblich. Unterstützt und gefördert wird das Projekt vom Bundesumweltministerium und der Aktion Martinusmantel der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Der Bereich Berufliche Integration bei der Caritas Ost-Württemberg ist natürlich viel weiter gefasst. Er kümmert sich um Menschen, die Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt (wieder) Fuß zu fassen, was oft mit Problemen wie Sucht, hohen Schulden und Ähnlichem zusammenhängt. Diese Frauen und Männer sind Kunden des Jobcenters, mit dem die Caritas Ost-Württemberg eng zusammenarbeitet.
Florian Heusel: „Angesichts eines boomenden Arbeitsmarktes ist in der Öffentlichkeit das Thema Arbeitslosigkeit in den Hintergrund gerückt. Aber es gibt nach wie vor Problemfälle.“Wie jenen Langzeitarbeitslosen, der jeden Tag ins Kaufhaus der Caritas (KdC) kommt, weil er einfach etwas zu tun haben will. Vor über 20 Jahren hatte er noch ein geregeltes Leben, verdiente gut in der Metallbranche, konnte sich etwas leisten. Bis er arbeitslos wurde, weil es damals in der metallverarbeitenden Industrie nicht gerade gut lief. Gesundheitliche Einschränkungen kamen hinzu und machten es ihm schwer, wieder ins Arbeitsleben zurückzukommen. Schließlich landete er bei Hartz IV, Alkoholmissbrauch schwächte seine Gesundheit. Und sein Tag hatte keine Struktur mehr. Im KdC hat er das wieder.
Dieses Fairkauf-Kaufhaus ist eine wichtige Säule im Bereich Berufliche Integration. Von dort aus werden beispielsweise Möbeltransporte und Haushaltsabwicklungen abgewickelt, aber auch Frauen und Männer betreut und beschäftigt, die zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurden und im Rahmen des Projekts „Schwitzen statt sitzen“vom Gericht angeordnete Sozialstunden ableisten müssen.
Neuer Secondhand-Laden wird eröffnet
Im Fairkauf-Kaufhaus, das übrigens in die Kochertalstraße umgezogen ist, werden auch Möbel verkauft, ebenso im c-Punkt im Haus der Kirche in Aalen. Dort wird auch ein kleines Ausstellungs- und Mitnahmecafé mit der Möglichkeit zum Verweilen eingerichtet. Zudem eröffnet die Caritas nach den Sommerferien zusammen mit den Maltesern einen neuen Secondhand-Laden an der Ulmer Straße, gegenüber dem Gemeindehaus von Sankt Maria. Dabei handelt es sich um ein bundesweit einmaliges Projekt.
Sechs langzeitarbeitslose Ehrenamtliche beschäftigt
Unterstützt wird die Caritas OstWürttemberg übrigens – wie zahlreiche andere Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege – durch das regionale Bündnis für Arbeit und das im wesentlichen von ihm finanzierte Projekt „freiwillig dabei“. Sechs langzeitarbeitslose Ehrenamtliche können in Einrichtungen der Caritas arbeiten und bekommen dafür ein kleines Entgelt und Fahrtkostenersatz.