VfR erst später mutig – 1:1
Fußball-Drittligist aus Aalen mit Remis in Großaspach im ersten Montagsspiel der 3. Liga
- Die Alm ist schon eine Besonderheit in dieser Liga. Rustikal steht sie da, diese Hütte, und lädt zum Verweilen ein, was der ein oder andere Besucher in der daneben liegenden Mechatronik Arena auch tat. Ein lustige Zusammenkunft sollte das Aufeinandertreffen der SG Sonnenhof Großspach und dem Gast aus Aalen nicht werden, schließlich ging es für den VfR Aalen darum, mit dem gewünschten ersten Auswärtssieg das magere Punktekonto aus den ersten fünf Spielen in der 3. Fußball-Liga aufzuhübschen. Der VfR kam aber in einem unterhaltsamen Montagabendspiel nicht über ein 1:1 (0:1)-Remis hinaus. „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir uns den Punkt redlich verdient“, erklärte VfR-Trainer Argirios Giannikis. Aufgrund der ersten Halbzeit war er glücklich.
Giannikis änderte die Startelf gegenüber der schwachen Leistung beim 1:4 gegen 1860 München auf drei Positionen. Yannis Letard, Mart Ristl und Nicolas Sessa ersetzten Sascha Traut (verletzt), Marian Sarr (gesperrt) und Gerrit Wegkamp (gewechselt). Die neue Elf sollte es in diesem Ländle-Derby, zudem beim ersten Montagsspiel in der Liga, richten.
Doch der VfR kam denkbar schlecht ins Spiel. Nach einem Eckball nach gerade einmal sechs Minuten köpfte Marco Hingerl für den selbst ernannten Dorfklub aus Großaspach ein. Danach präsentierte sich der VfR vor allem bis Mitte der ersten Halbzeit verunsichert, leistete sich Fehlpässe und kam zu keinem klaren Spielaufbau. Die Gastgeber hatten als Nutznießer von Aalener Fehlern mehrere Chancen, allein Torwart Daniel Bernhardt rettete drei Mal im Eins-gegen-Eins-Duell. „Wir können froh sein, das wir nur mit 0:1 in die Halbzeitpause gehen“, befand Giannikis. Die gefährlichste Aalener Szene, Mitte der ersten Halbzeit: Letard mit einem Kopfball nach einem Eckball von Sessa.
Giannikis reagiert zur Pause
Giannikis reagierte und wechselte zur Pause Marcel Bär und Marvin Büyüksakarya für Patrick Funk und Letard ein – und baute auf eine Vierer- statt Dreierkette. Die nächste gute Aktion hatten aber Sessa und Matthias Morys. Nach starker Vorarbeit schob Morys aus kurzer Distanz zum 1:1 ein. Die trotzdem 300 mitgereisten VfR-Fans (die aktive Fanszene hatte aufgrund des Montagsspiels zum Fan-Boykott aufgerufen) versuchte ihre Mannschaft zu mehr als dem Unentschieden anzufeuern. Nach dem Ausgleich gestaltete sich die Partie offen – und der VfR war in Durchgang zwei „mutig“, wie Giannikis anmerkte.
Zwei gute Möglichkeiten auf den Siegtreffer hatten jedoch zunächst die Großaspacher – ein Ball flog gegen das Lattenkreuz und einmal stand wieder Bernhardt im Weg. Für den VfR vergab noch Luca Schnellbacher nach Pass von Bär – fünf Minuten vor dem Ende. Und dieser Bär hatte es auf dem Fuß: Frei vor dem Tor scheiterte er an SGS-Schlussmann Kevin Broll. „Ich mache das Ding einfach nicht“, ärgerte sich Bär hinterher. Und den Abpraller machte Sessa nicht, er knallte den Ball an die Latte, zwei Minuten vor dem Abpfiff.
SG Sonnenhof Großaspach: Broll - Burger, Leist, Bösel, Binakaj (83. Gerezgiher), Pelivan, Baku, Choroba (68. Thermann), Röttger, Hingerl, Hercher.
Tore: 1:0 Hingerl (6.), 1:1 Morys (54.). Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang). Zuschauer: 2500.