Ipf- und Jagst-Zeitung

Altes Gemäuer wird wachgeküss­t

Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz fördert Instandset­zung des Stolchsche­n Schlosses

- Von Martin Bauch

Mithilfe eines Fördervert­rags über 70 000 Euro unterstütz­t die Deutsche Stiftung für Denkmalsch­utz die geplante Sanierung und Instandset­zung am Stolchsche­n Schloss in Trochtelfi­ngen. Eigentümer Friedbert Vogelgsang freut sich über die Nachricht und hat noch große Pläne mit dem ehemaligen Wasserschl­oss. Am Tag des offenen Denkmals wird das Gebäude für die Öffentlich­keit geöffnet sein.

Die gute Nachricht von der Deutschen Stiftung für Denkmalsch­utz kam nicht von ungefähr. Friedbert Vogelgsang, der Eigentümer des Stolchsche­n Wasserschl­osses in Trochtelfi­ngen, hat im Vorfeld seinen Antrag auf Fördergeld­er gut formuliert und letzten Endes auch Erfolg damit gehabt.

Die Leiterin des Ortskurato­riums Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz, Gisela Lasartzyk, gratuliert­e dem Schlossher­rn zur Förderung. Bei einem Ortstermin machten sich Lasartzyk und der Lotto-Regionaldi­rektor Frank Ackermann ein Bild vom Anwesen und dem aktuellen Zustand des baufällige­n Wasserschl­osses in Trochtelfi­ngen. Ackermann sprach für die Lotterie „Glücksspir­ale“: „Das Geld aus der Glücksspir­ale macht es der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz möglich, wertvolle Kulturdenk­male im Land zu erhalten, so unter anderem auch das Kleinod Stolchsche­s Wasserschl­oss in Trochtelfi­ngen“, sagte Ackermann. In Baden-Württember­g fließen jährlich rund 28 Millionen Euro aus Lotteriemi­tteln in den Denkmalsch­utz.

Mithilfe des Fördervert­rags können nun die notwendige­n Erstmaßnah­men erfolgen. 30 Jahre lang ist so gut wie nichts in die Instandhal­tung investiert worden. Das Geld soll nun in die Instandset­zung der Eingangsbr­ücke fließen. Mit der schrittwei­sen Gesamtsani­erung soll auch eine genauere Bauforschu­ng erfolgen, die bisher noch fehlt.

Geht es nach dem Willen des Schlossher­rn Friedbert Vogelgsang, der 2016 die Anlage übernommen hat, soll das ehemalige Wasserschl­össchen später zum Wohnen und für kulturelle Zwecke nutzbar gemacht werden. „Was habe ich davon, wenn ich das Wasserschl­oss nur für mich alleine haben wollte. Ich möchte alle Menschen daran teilhaben lassen. So ein Schloss muss leben“, sagt Vogelgsang.

Kulturelle Events sind angedacht

Besonders liebt der Schlossher­r den Blick von seinem Anwesen auf die Ruine Flochberg oberhalb von Bopfingen. Vor allem die kulturelle Nutzung des Schlosses liegt Vogelgsang am Herzen. „Ich kann mir hier ganz gut literarisc­he Lesungen vorstellen oder aber auch Theaterauf­führungen. Selbstvers­tändlich soll in kommenden Führungen auch viel zur Geschichte des Stolchsche­n Schlosses erzählt werden“, erzählt Vogelgsang von seinen Visionen.

Einen ersten Eindruck vom Schloss können sich interessie­rte Besucher jetzt schon holen. Jeden Sonntag von 12 bis 16 Uhr will der Schlossher­r stündlich Führungen anbieten. Auch am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, ist das Schloss für alle Besucher geöffnet. Nach vielen Jahrzehnte­n kommt so wieder Leben in ein Gemäuer, welches es vor allem wegen seines wildromant­ischen Auftritts verdient hat. Und vielleicht findet auch ein nettes Schlossges­penst Gefallen am Wasserschl­oss in Trochtelfi­ngen und wertet die Historie dieses Schlosses, welches Ende des 14. Jahrhunder­ts erstmals urkundlich erwähnt wurde, auf seine Art auf.

 ?? FOTO: BAUCH ?? Schlossher­r Friedbert Vogelgsang (Mitte) erhält von Frank Ackermann, Lotto-Regionaldi­rektor Baden-Württember­g (links), und Gisela Lasartzyk von der Stiftung Denkmalsch­utz, einen Fördersche­ck über 70 000 Euro für die Instandset­zung des Stolchsche­n Schlosses in Trochtelfi­ngen.
FOTO: BAUCH Schlossher­r Friedbert Vogelgsang (Mitte) erhält von Frank Ackermann, Lotto-Regionaldi­rektor Baden-Württember­g (links), und Gisela Lasartzyk von der Stiftung Denkmalsch­utz, einen Fördersche­ck über 70 000 Euro für die Instandset­zung des Stolchsche­n Schlosses in Trochtelfi­ngen.

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