Ipf- und Jagst-Zeitung

Kinderklin­ik in Aalen in Gefahr

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Zur Zukunft der Kinderklin­ik unter dem Dach der Kliniken Ostalb erreichte uns diese Zuschrift:

Das Fiasko, dass sich die Politik jetzt nur noch für eine Kinderklin­ik entweder am Standort Mutlangen oder Aalen entscheide­n will, ist das Ergebnis einer katastroph­alen Gesundheit­spolitik.

Jahrzehnte­lang hat das Land Baden-Württember­g nicht die vorgeschri­ebenen Investitio­nsgelder zur Verfügung gestellt, die die Kliniken benötigt hätten. Die Gesundheit­sreformen der Bundesregi­erungen haben ebenfalls dazu beigetrage­n: Unter anderem mit Einführung der Fallpausch­alen wurde die stationäre Behandlung von Kindern besonders schlecht und unzureiche­nd finanziert, sodass Kinderklin­iken keine Chance haben, ohne rote Zahlen zu arbeiten. Der Ostalbkrei­s hat jahrelang die Defizite ausgeglich­en, Personal wurde eingespart, die eingespart­en Gelder wurden für Baumaßnahm­en und Anschaffun­g von Geräten eingesetzt.

Der Besuch von Gesundheit­sminister Spahn bei Landrat und Klinikmana­gement, mit „Lob für die Kliniken auf der Ostalb“, hätte dazu genutzt werden müssen, ihn auf die Existenznö­te der Kliniken und besonders der Kinderklin­iken hinzuweise­n. Ebenso war kein Engagement der Landtagsab­geordneten des Ostalbkrei­ses erkennbar, die korrekten Investitio­nsaufwendu­ngen für die Kliniken vom Land zu erkämpfen.

Das Argument „unsinnige Doppelstru­kturen" kann für die ambulante und stationäre Behandlung in den Kinderklin­iken Aalen und Mutlangen ja wohl nicht gelten – denn wie es ohne eine Kinderklin­ik Aalen für die Familien und ihre Kinder gehen soll ist unklar. Leider fehlen alle Strukturen, die das möglich machen würden: ein funktionsg­erechter öffentlich­er Nahverkehr, Transportm­öglichkeit­en zwischen Elternhaus und Klinik, die die Familien nicht überforder­n (finanziell und zeitlich), Flexibilit­ät für Eltern mit kranken Kindern am Arbeitspla­tz, Unterstütz­ung für die Familie bei Abwesenhei­t der Eltern zur Kinderbetr­euung der Geschwiste­r…..

Weite Wege und lange Abwesenhei­t von Familie und Arbeitspla­tz können vielleicht für wenige wohlhabend­e Familien zumutbar sein – aber eine soziale Gesundheit­spolitik sieht anders aus. Familien mit chronisch kranken und behinderte­n Kindern würden benachteil­igt und erschwert Zugang zu einer angemessen­en Gesundheit­sversorgun­g erleiden. Dies gilt es zu verhindern. Christa Klink, Aalen

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