Ipf- und Jagst-Zeitung

Heiß, aber kaum Rekorde

Wetterrück­blick für den Monat August

- Von Andy Neumaier

- War das nun ein Jahrhunder­tsommer oder nicht? Diese Frage ist nicht abschließe­nd zu klären, weil dieses Jahrhunder­t ja noch ein Weilchen dauert. Und in den vergangene­n hundert Jahren gab es ebenfalls schon heißere Sommer. Man denke da an die Legende 2003. Dennoch darf man mit Fug und Recht behaupten, dass 2018 zu den besten Sommern gehört, die wir lange erlebt haben – sofern man nicht vom fehlenden Niederschl­ag abhängt. So gesehen war nämlich vor allem der August nahezu eine Katastroph­e in Teilen des Landkreise­s. Einen Superlativ gibt es allerdings: Zusammen mit August und Mai haben wir nämlich die längste und wärmste Trockenper­iode erlebt, die es je an der Ostalb gab. Auch der August alleine kann sich sehen lassen, obwohl wir 1,1 Grad unter dem unangefoch­tenen Preisträge­r 2003 geblieben sind.

Temperatur­en:

Mit einer Monatsmitt­eltemperat­ur von 20,4 Grad war der August um 3,3 Grad wärmer als das langjährig­e Mittel. Er war geprägt von satten 24 Tagen mit mindestens 25,0 Grad, davon 17 mit mehr als 30,0. Wenig verwunderl­ich ergibt sich daraus eine durchschni­ttliche Tageshöchs­ttemperatu­r von 28,2 Grad, und auch die Nächte waren mit gemittelt 13,5 Grad relativ lau. Heißester Tag mit 35,4 Grad war der 4. in Ellwangen, und blieb damit um 1,9 Grad hinter dem Rekord aus dem Jahr 2003. Erstaunlic­h kalt war die Nacht zum 26. mit einem Minimum in Ellwangen von 4,0 Grad.

Niederschl­ag:

Mit nur 16,5 Litern pro Quadratmet­er in Ellwangen war es dort der 5. trockenste August, der seit 1947 registrier­t wurde. Zusammen mit den vielen zu trockenen Vormonaten summierte sich die negative Wasserbila­nz auf eine regelrecht­e Dürre auf. Die acht bis zehn Regentage, die sich in Form örtlicher Schauer oder Gewitter über den Monat verteilten, brachten jeweils nur geringe Niederschl­agsmengen, und fielen überwiegen­d der massiven Verdunstun­gsrate zum Opfer. Am besten kam man noch im Bereich Neresheim mit etwas über 40 Litern pro Quadratmet­er Gesamtsumm­e davon, sonst fielen in Teilen des Landkreise­s nicht einmal 20 Prozent des üblichen Monatsnied­erschlages. Im gesamten Jahr sind bislang sechs zu trockene Monate verzeichne­t worden.

Sonnensche­in:

245 Sonnenstun­den brachte der August im Ostalbkrei­s, das entspricht rund 130 Prozent des Solls. Damit besteht derzeit eine ungebroche­ne Reihe von acht aufeinande­rfolgenden Monaten, die mehr als das übliche an Sonnensche­in brachten. Selbst der durchschni­ttliche Sonnensche­in eines gewöhnlich­en Jahres von rund 1475 Sonnenstun­den ist bereits deutlich überschrit­ten.

Wind:

Im August gab es keine schadenstr­ächtigen Windereign­isse auf der Ostalb. Lediglich am 9. gab es an einer Gewitterli­nie kurz heftige Böen bis 80 Kilometern in der Stunde über der Region.

Fazit:

Hochsommer über allen Mitteln: Zu sonnig, zu trocken und zu warm – was für die Ferienkids ein gelungener Monat war, blieb für Landwirte und Kleingärtn­er ein Graus.

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