Heiß, aber kaum Rekorde
Wetterrückblick für den Monat August
- War das nun ein Jahrhundertsommer oder nicht? Diese Frage ist nicht abschließend zu klären, weil dieses Jahrhundert ja noch ein Weilchen dauert. Und in den vergangenen hundert Jahren gab es ebenfalls schon heißere Sommer. Man denke da an die Legende 2003. Dennoch darf man mit Fug und Recht behaupten, dass 2018 zu den besten Sommern gehört, die wir lange erlebt haben – sofern man nicht vom fehlenden Niederschlag abhängt. So gesehen war nämlich vor allem der August nahezu eine Katastrophe in Teilen des Landkreises. Einen Superlativ gibt es allerdings: Zusammen mit August und Mai haben wir nämlich die längste und wärmste Trockenperiode erlebt, die es je an der Ostalb gab. Auch der August alleine kann sich sehen lassen, obwohl wir 1,1 Grad unter dem unangefochtenen Preisträger 2003 geblieben sind.
Temperaturen:
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 20,4 Grad war der August um 3,3 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Er war geprägt von satten 24 Tagen mit mindestens 25,0 Grad, davon 17 mit mehr als 30,0. Wenig verwunderlich ergibt sich daraus eine durchschnittliche Tageshöchsttemperatur von 28,2 Grad, und auch die Nächte waren mit gemittelt 13,5 Grad relativ lau. Heißester Tag mit 35,4 Grad war der 4. in Ellwangen, und blieb damit um 1,9 Grad hinter dem Rekord aus dem Jahr 2003. Erstaunlich kalt war die Nacht zum 26. mit einem Minimum in Ellwangen von 4,0 Grad.
Niederschlag:
Mit nur 16,5 Litern pro Quadratmeter in Ellwangen war es dort der 5. trockenste August, der seit 1947 registriert wurde. Zusammen mit den vielen zu trockenen Vormonaten summierte sich die negative Wasserbilanz auf eine regelrechte Dürre auf. Die acht bis zehn Regentage, die sich in Form örtlicher Schauer oder Gewitter über den Monat verteilten, brachten jeweils nur geringe Niederschlagsmengen, und fielen überwiegend der massiven Verdunstungsrate zum Opfer. Am besten kam man noch im Bereich Neresheim mit etwas über 40 Litern pro Quadratmeter Gesamtsumme davon, sonst fielen in Teilen des Landkreises nicht einmal 20 Prozent des üblichen Monatsniederschlages. Im gesamten Jahr sind bislang sechs zu trockene Monate verzeichnet worden.
Sonnenschein:
245 Sonnenstunden brachte der August im Ostalbkreis, das entspricht rund 130 Prozent des Solls. Damit besteht derzeit eine ungebrochene Reihe von acht aufeinanderfolgenden Monaten, die mehr als das übliche an Sonnenschein brachten. Selbst der durchschnittliche Sonnenschein eines gewöhnlichen Jahres von rund 1475 Sonnenstunden ist bereits deutlich überschritten.
Wind:
Im August gab es keine schadensträchtigen Windereignisse auf der Ostalb. Lediglich am 9. gab es an einer Gewitterlinie kurz heftige Böen bis 80 Kilometern in der Stunde über der Region.
Fazit:
Hochsommer über allen Mitteln: Zu sonnig, zu trocken und zu warm – was für die Ferienkids ein gelungener Monat war, blieb für Landwirte und Kleingärtner ein Graus.