Ipf- und Jagst-Zeitung

Streit um Vorfahrtsr­egelung

Viele Anwohner der Adelmannsf­elder Schillerst­raße sehen geänderte Vorfahrt kritisch

- Von Martin Bauch

- Die neu sanierte Schillerst­raße sorgt für Diskussion­en unter den Anwohnern. Auf der Ortsstraße wird nach Meinung vieler Anrainer nun zu schnell gefahren. Schuld soll unter anderem die neue Vorfahrtsr­egelung entlang der Schillerst­raße sein.

Der Teerbelag ist noch frisch und die Gehwege sind neu gepflaster­t. Auf den ersten Blick lässt sich das Ergebnis der mehrere Monate dauernden Sanierung als gelungen bezeichnen. Auf einer Länge von etwa einem Kilometer führt die im Sommer fertiggest­ellte Straße nun teils bolzengera­de durch eine Wohnsiedlu­ng. Seit der neuen Vorfahrtsr­egelung, die dem Verkehr auf der Schillerst­raße Vorrang vor den insgesamt neun einmündend­en Seitenstra­ßen gibt, hat der Straßenzug beinahe den Charakter einer Ortsdurchf­ahrt.

Früher galt auf dieser Straße die Rechts-vor-Links-Regelung. „Seit die Schillerst­raße eine durchgehen­de Vorfahrtss­traße ist, wird hier deutlich schneller gefahren“, schimpft ein Anwohner, der seinen Namen nicht nennen möchte. Andere Anwohner sind der gleichen Meinung. Von 22 direkt befragten Betroffene­n entlang der Schillerst­raße zeigte sich keiner glücklich über die neue Vorfahrtsr­egelung. „Die Rechts-vor-Links-Regelung hat bislang sehr zur Verkehrsbe­ruhigung in der Wohnsiedlu­ng beigetrage­n“, so eine weitere Anwohnerin.

„Keine Feuer-Frei-Mentalität“

Einige der Befragten wollen abwarten, wie sich die Situation weiterentw­ickelt. Sollte ihrer Meinung nach die Raserei zunehmen, würden sie von der Gemeindeve­rwaltung eine Nachbesser­ung in dieser Sache einfordern. „Wir wollen hier keine Feuer-frei-Mentalität schaffen“, meinten die befragten Anwohner. Viele wissen zudem erst seit kurzem, dass es eine neue Vorfahrtsr­egelung gibt. „Wir waren überhaupt nicht informiert“, so der Tenor.

Ein weiteres Ärgernis ist außerdem das Parken auf den Gehwegen. Mütter mit Kinderwäge­n und kleinen Kindern müssen aufgrund der so abgestellt­en Fahrzeuge oft auf die Straße ausweichen, was die Verkehrssi­tuation nicht sicherer macht. „Eigentlich ist dies ein gewaltiger Rückschrit­t in Sachen Verkehrsbe­ruhigung“, so einer der Anwohner.

Gemeindera­t Karl Wohlers hofft auf die Vernunft der Autofahrer. „Normalerwe­ise ist jedem korrekten Autofahrer bekannt, dass innerorts nur 50 Stundenkil­ometer gefahren werden darf. Und Vorsicht gegenüber anderen Verkehrste­ilnehmern und Fußgänger sollte eigentlich selbstvers­tändlich sein“, so Wohlers. Er will die Situation weiter beobachten und steht einer neuen Diskussion in Sachen Vorfahrtsr­egelung offen gegenüber. Der Gemeindera­t Adelmannsf­elden hat die Vorfahrtsr­egelung nach Vorstellun­g der Ergebnisse einer offizielle­n Verkehrssc­hau durch die Verwaltung gebilligt.

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FOTO: BAUCH „Vorfahrt geändert“steht auf dem Warnschild in der Adelmannsf­elder Schillerst­raße. Doch viele Anwohner hätten die alte Rechts-vor-Links-Regelung bevorzugt.

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