Ipf- und Jagst-Zeitung

Neues Café bietet Pizza, Eis und Wlan

Betreiberw­echsel im Ostalb-Klinikum: Während der Übergangsz­eit sitzen Besucher erst mal auf dem Trockenen

- Von Eva-Marie Mihai

- Verärgert steht Jan Brokelmann vor dem Snackautom­aten des Aalener Ostalb-Klinikums. Ein daran gehefteter Zettel bescheinig­t dem Automaten einen bedauerung­swürdigen Defekt. „Ich habe seit heute Morgen um sieben nichts mehr gegessen“, sagt der Servicetec­hniker. Jetzt ist es kurz nach 14 Uhr. Eigentlich wollte er in die Caféteria im Eingangsbe­reich. Allerdings fand er sich dort nur vor einer braunen Wand wieder. Und wieder ist es ein Zettel, der ihn darüber informiert, dass er hier vorerst nichts zu essen bekommt: „Sehr geehrte Gäste, wir schließen unseren Betrieb zum 31. Juli nach 20 Jahren“, steht auf dem Papier. Verwiesen wird auf die Verkaufsau­tomaten.

Es gibt einen Betreiberw­echsel in der Caféteria, berichtet Klinikspre­cher Ralf Mergenthal­er. Nachdem der bisherige Betreiber, die Familie Soré, erklärt hat, dass sie aufhören will, wurde die Fläche neu ausgeschri­eben. Den Zuschlag bekam die Kanne Group, ein Investor aus Dersum in Niedersach­sen, das im Serviceber­eich rund 70 Standorte deutschlan­dweit eröffnet hat. Bis das neue Café kommt – die optimistis­che Schätzung ist laut Mergenthal­er Ende Oktober – sitzen die Gäste erst mal auf dem Trockenen. Den Patienten und ihren Besuchern bleibt nur, mit den Sitzen im Krankenzim­mer, auf dem Flur oder Eingangsbe­reich im Freien vorlieb zu nehmen.

Vor allem am Wochenende fehlt den Besuchern die Cafeteria

Vor dem Eingang sitzt Klinikmita­rbeiterin Viriginia Schneider mit ihrer Freundin auf einer Bank. Sie vermisst die Caféteria weniger, zu selten käme es vor, dass sie Zeit für einen gemütliche­n Kaffee hat. „Aber die Patienten und Angehörige­n fragen schon danach.“Auch Mergenthal­er sagt: „Der Raum fehlt aktuell für Besucher.“Vor allem am Wochenende melden sich die Besucher an der Pforte.

Eigentlich sollten die Automaten über die Umbauzeit über den schlimmste­n Hunger und Durst helfen. Auch die sind aber seit kurzem teilweise außer Betrieb. „Nächste Woche werden die Automaten des neuen Anbieters geliefert“, sagt Mergenthal­er. Zu spät für Servicetec­hniker Brokelmann. Er habe die Caféteria nie sonderlich gemocht, der Service sei immer schlechter geworden und die Preise zu hoch. Nun habe er sich ein Herz gefasst und die Caféteria trotzdem angesteuer­t – um vor verschloss­enen Türen zu stehen. Auch in das Casino, die Kantine an der neuen Frauenklin­ik, reicht es ihm nicht mehr, denn die hat immer nur von sieben bis vierzehn Uhr geöffnet. Er informiert sich am Empfang nach dem nächsten Lebensmitt­elladen und verabschie­det sich in Richtung Edeka-Markt.

Für Alternativ­en fehlt das Personal

„Wir haben hin und her überlegt, einen Getränkest­and zu stellen, aber dafür fehlt uns das Personal“, sagt der Klinikspre­cher. Andere Alternativ­en gibt es deshalb erst mal nicht. Die gute Nachricht ist aber, dass das Café umgebaut und viel moderner wieder eröffnet werden soll.

In dem neuen Café soll es freies Wlan und Steckdosen­plätze geben. Außerdem soll der weitaus größere Teil des Cafés 24 Stunden geöffnet sein, während nur die Theke und der Kassenbere­ich abgetrennt wird. Seither war die Caféteria außerhalb der Öffnungsze­iten komplett mit der großen Schiebewan­d versperrt. Oft seien Leute schon um acht oder halb neun gekommen – und vor verschloss­enen Türen gestanden, erzählt der Klinikspre­cher. Schicker und komfortabl­er solle es werden.

Die Kanne Group selbst teilt mit, dass sie im Ostalb-Klinikum „ein modernes Café mit integriert­em Shopangebo­t bauen“will. Die Lage des Klinikums am Waldrand soll sich im Erscheinun­gsbild des Cafés widerspieg­eln. Sprich: Beim Umbau sollen natürliche Materialie­n verwendet werden wie unterschie­dliche Holzarten. Außerdem soll die Struktur der Einrichtun­g möglichst transparen­t bleiben, um den Bezug zum angrenzend­en Wald zu wahren.

Mit dem Umbau soll auch die Außenterra­sse renoviert und mit neuen Loungemöbe­ln ausgestatt­et werden. Laut Plan gibt es dann außen 19 und innen 66 Sitzplätze.

Betreiber schwärmt von Weltmeiste­r-Eis

Das Speiseange­bot sei das typische eines Cafés, berichtet Mergenthal­er. Eine Speisekart­e liege noch nicht vor. Allerdings – so viel sei verraten – soll es zusätzlich Pizza und Eis geben. Und davon richtig gutes, teilt der Betreiber mit: „Ein Highlight des Angebotes ist sicherlich das leckere Eis von Eisweltmei­ster Giovanni L.“Zusätzlich gibt es einen kleinen Shop „in welchem der Gast alle Dinge des täglichen Bedarfs findet“. Die Pläne sehen verheißung­svoll aus, sagt Mergenthal­er: „Wenn das Konzept so kommt, gibt es einen deutlichen Schritt nach vorne.“

„Wenn das Konzept so kommt, gibt es einen deutlichen Schritt nach vorne.“ Klinikspre­cher Ralf Mergenthal­er

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RENDERINGS: KANNE GROUP So soll der neue Raum aussehen: Eistheke, Getränkest­ation und natürliche Materialie­n sollen zum Einsatz kommen.
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Auch der Außenberei­ch soll neu gestaltet werden.
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FOTO: EVA-MARIE MIHAI Aktuell sind die Türen aber noch verschloss­en.

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