Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Untergang des Abendlande­s

-

Es ist jetzt wirklich allerhöchs­te Zeit, aufzuwache­n und etwas gegen den Klimawande­l zu unternehme­n. Wir reden hier nicht davon, dass das Urlaubspar­adies Malediven gefährdet ist oder die Fidschis nicht mehr Rugby-Olympiasie­ger werden können, weil ihre Inseln im Meer verschwind­en werden. Es geht hier auch nicht darum, dass wir bald nasse Füße kriegen, wenn wir eine Rundwander­ung auf Hiddensee machen, oder dass bald keine Äpfel mehr im Supermarkt verkauft werden, weil am Bodensee nur noch Melonen angepflanz­t werden.

Nein, es ist alles viel schlimmer. In der Champagne wird es langsam zu warm für die Trauben, die den weltberühm­ten Schaumwein ausmachen. Diese Nachricht allein ist schon geeignet, für tiefe Depression­en zu sorgen, aber es kommt noch schlimmer: Französisc­he Winzer schauen sich bereits in England nach Rebland um, weil dort die Bodenbesch­affenheit ähnlich sein soll wie in der Gegend um Reims: viel Kreide, sodass die Wurzeln der Reben tief in den Boden wachsen können.

Liebe Leute: Wir können uns viel vorstellen, aber selbst unsere Fantasie hat Grenzen: Wir möchten Champagner trinken, keinen Sparkling Wine aus Westerham, Tonbridge oder Tenterden. Südlich von London wachsen Äpfel, Birnen, Kirschen, Erdbeeren und Fish and Chips – und das soll bitte auch so bleiben. Wahrschein­lich melden demnächst die Engländer, dass in Wimbledon leider kein Gras mehr wächst und das weltberühm­te Tennisturn­ier deshalb künftig in Island stattfinde­n muss. In einer solchen Welt möchten wir nicht mehr leben. (hü) untermstri­ch@schwaebisc­he.de

 ?? FOTO: IMAGO ?? Sebastian Vettel beim Feiern: Formel-1-Stars und englischer Champagner – undenkbar.
FOTO: IMAGO Sebastian Vettel beim Feiern: Formel-1-Stars und englischer Champagner – undenkbar.

Newspapers in German

Newspapers from Germany