Schee war’s: Tausende singen und feiern beim Stadtfest Wetter, Rahmenprogramm und Stimmung passen: Die 44. Reichsstädter Tage sind ein Erfolg auf ganzer Linie
- Ein sensationelles Stadtfest haben am Wochenende Tausende Besucher erlebt. Nach einem grandiosen Auftakt der 44. Reichsstädter Tage am Freitagabend platzte die Innenstadt auch am Samstagabend aus allen Nähten. Massen an Aalenern und Gäste von außerhalb drängten sich vor den Bühnen und in den Gassen. Mancherorts wie in der Helferstraße gab es kein Durchkommen mehr. Rappelvoll war es auch im Weindorf und am Sparkassenplatz. Bombastisch verlaufen ist auch der Sonntag, an dem Sonnenschein und ein tolles Programm zum Shoppen, Schlemmen und Genießen einluden.
Das größte Stadtfest der Region ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte, an der maßgeblich die Vereine mit ihrem Bühnenprogramm und kulinarischem Angebot mitschreiben. Mussten diese im vergangenen Jahr wegen Regens eine Flaute hinnehmen, lief dieses Mal alles wie geschmiert. Bereits am Samstagmorgen zog es viele Besucher in die Innenstadt, die sich an den Ständen der Partnerstädte mit Ziegenkäse oder Pecorino eindeckten. Immer wieder begegneten sie hier auch der Delegation aus Vilankulo in Mosambik, deren Angehörige stets ein freundliches „Hello“auf den Lippen hatten. Von dem Charme der Stadt zeigten sich die Gäste aus Afrika begeistert.
4000 Eier werden für Kässpätzle verbraucht
Begeistert von dem Besucherandrang, der gegen Abend immer größere Ausmaße annahm, waren auch die Mitglieder der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach. Bereits zum 43. Mal war der Verein aus der Weststadt auf dem Stadtfest dabei und seine Kässpätzle sind seit eh und je der Klassiker. 4000 Eier hat Tobias Hegele, Vorsitzender des Verwaltungs- und Bewirtschaftungsausschusses, für die Produktion der schwäbischen Spezialität bestellt. „Kässpätzle gehen immer. Auch bei Kälte.“Doch von einer solchen konnte am Wochenende keine Rede sein. Vielmehr war das Wetter Bombe.
Ansturm auf die Stände: Teig wird am Samstagabend knapp
Gut gelaufen ist es deshalb auch am Stand der DJK Aalen. 350 Portionen Schaschlik hatten die Helfer hier bis Samstagmittag bereits verkauft. Vor allem gegen Abend gingen immer mehr der legendären Vereinsspieße über den Tresen. Die Soße und die Verwendung regionaler Produkte seien der Grund, warum die DJK-Schaschliks seit 44 Jahren der Renner sind, sagt Erika Himml vom Vorstand des Vereins. Bereits am Dienstagabend vor dem Stadtfest schnippelten sie und ihre Frauen von der Abteilung Fitness und Dynamik vier Stunden lang Paprika und Zwiebeln, die dann am Mittwoch in zehnstündiger Arbeit mit Fleisch auf den Spieß gesteckt und angebraten wurden. 1000 Schaschliks produzieren die Frauen jedes Jahr für die Reichsstädter Tage und in der Regel seien diese bereits am frühen Sonntagabend ausverkauft. Nahezu ausverkauft waren am Samstagabend auch die Pizzen und Flammkuchen der Oschtalb Ruassgugga. Bereits gegen 20 Uhr wurde der Teig knapp.
Knapp wurde auch der Platz vor den zahlreichen Bühnen. Im Weindorf vor dem Rathaus, in dem „Die Bande“eine sensationelle Show hinlegte, standen die Besucher dicht an dicht. Zum Hitzkuchenstand des Liederkranzes Unterrombach durchzukommen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Seit drei Jahren hat der Verein hier seinen Standort. „Unseren vorherigen Platz am Südlichen Stadtgraben vor dem Eingang des kleinen Sitzungssaals des Rathauses mussten wir wegen der Eröffnungsrede von OB Thilo Rentschler räumen“, sagt der Vorsitzende Erwin Brenner. Obwohl im Weindorf die Laufkundschaft fehle, sei das diesjährige Stadtfest mit Blick auf den Umsatz hervorragend gelaufen.
Über mangelnde Besucher konnte sich auch Armin Abele, Inhaber von Musika, nicht beklagen, der das 20jährige Bestehen seines Geschäfts feierte. Der Sparkassenplatz, auf dessen Bühne sich am Mittag etliche Vereine präsentierten, war am Samstagabend brechend voll. Emotional anrührend war der Auftritt des Chors Musika and Friends, der mit dem bekannten Lied von USA for Africa aus dem Jahr 1985 für Gänsehaut sorgte. Spektakulär war die anschließende Feuershow, die Massen an Besuchern verfolgten, um danach in der gesamten Stadt bis weit nach Mitternacht zu feiern.
Nach Trommelwirbeln geht es zum Shoppen
Anwohner, die am Sonntag nicht freiwillig aus dem Bett kamen, wurden traditionell durch den lautstarken Auftritt des Percussion Ensembles von Manfred Schiegl und von Schülern von Philipp Schiegl, Lehrer an der städtischen Musikschule, geweckt. Spätestens danach war jeder wieder fit für den verkaufsoffenen Sonntag, zu dem Heerscharen in die City strömten. Ein Highlight am späten Nachmittag war das erste Bolognese-Battle auf dem Spiegler-Areal, das dieses Jahr erstmals in das Festgeschehen einbezogen wurde.
Ausgeklungen ist das Stadtfest am Sonntagabend so, wie es am Freitagabend begonnen hat. Friedlich und fröhlich. Und sowohl Besucher als auch Akteure waren sich am Ende einig: „Schee war’s.“ Eine Bildergalerie steht unter www.schwaebische.de/stadtfest2018-aalen