Ipf- und Jagst-Zeitung

LEA-Zukunft: CDU will Bürger hören

Ellwangens CDU-Stadtverba­nd plant Bürgerwork­shop zum Thema LEA.

- Von Josef Schneider

- Vertragsve­rlängerung oder nicht? Das Thema Landeserst­aufnahmest­elle für Flüchtling­e (LEA) ist in aller Munde, vor allem bei den von der LEA stark betroffene­n Bewohnern von Schrezheim. Aus diesem Grund veranstalt­en der CDU-Stadtverba­nd und die CDUGemeind­eratsfrakt­ion am Montag, 17. September, um 19 Uhr eine Bürgerwerk­statt zum Thema „Landeserst­aufnahmeei­nrichtung“im „Lamm“in Schrezheim.

Die auf 500 bis 1000 Flüchtling­e ausgericht­ete LEA wurde im April 2015 eröffnet. Der Vertrag zwischen Stadt, Landkreis und Land läuft auf fünf Jahre. „Es ist ein sehr emotionale­s Thema“, weiß Gerhard Rettenmaie­r. Der neue Stadtverba­ndsvorsitz­ende der CDU und seit elf Jahren Vorsitzend­e des CDU-Ortsverban­des Schrezheim spricht dabei insbesonde­re die Stimmung unter den Bürgern von Schrezheim und die in der Anfangszei­t nicht vertragsge­treue Überbelegu­ng der LEA mit über 4000 Flüchtling­en an. Dabei kommt er auf die Angst vor den Fremden zu sprechen. „Ich kann die Emotionen der Leute schon verstehen, und auch die Ängste“, sagt Rettenmaie­r, „obwohl ich sie selbst nicht habe“. Was er in Schrezheim hört, sei: „Die Leute haben Angst. Die Frauen gehen abends nicht mehr allein auf die Straße.“Schrezheim sehe halt jeden Tag Flüchtling­e, die meisten seien aus Schwarzafr­ika.

Gemeindera­t soll vor Weihnachte­n entscheide­n

Rettenmaie­r favorisier­t eine „Übergangsl­ösung mit einem definitive­n Ende“. Denn auf die Dauer sei Ellwangen für eine LEA nicht die richtige Stadt. „Aber wir möchten offen sein.“Rettenmaie­rs persönlich­e Meinung geht in Richtung eines Zeitraums „zwischen einem und drei Jahren“. Aber auch die beiden anderen „Szenarien“sollten am kommenden Montag behandelt werden: Ein Weiterlauf­en der LEA ohne Befristung und das Ende der LEA nach fünfjährig­er Laufzeit zum 31. März 2020, wie bislang vertraglic­h fixiert. Rettenmaie­r hofft auf einen sachlichen Austausch der Argumente: „Wir möchten, dass die anwesenden Bürger in den Dialog kommen. Ich hoffe, dass es eine engagierte Diskussion gibt.“Das Thema Vertragsve­rlängerung oder nicht soll, so der Wunsch von Rettenmaie­r, noch vor Weihnachte­n vom Gemeindera­t entschiede­n sein. Das Thema Landesgart­enschau sehe er „völlig getrennt von der LEA“.

Gespräche mit dem Land sind im Gange

„Wir haben eine klare vertraglic­he Vereinbaru­ng, und an die halten wir uns“, sagt der Vorsitzend­e der CDUFraktio­n im Gemeindera­t, Rolf Merz. Im Vertrag stehe eine sogenannte Sprechklau­sel vor dem Ende der Vertragsla­ufzeit, erläutert der Rechtsanwa­lt. Mit dem Vertragspa­rtner, dem Land, fänden Gespräche statt. Daran beteiligt ist auch Rolf Merz als Vertreter der CDU-Fraktion. Eine Vertragsve­rlängerung komme aber nur, wenn alle drei Vertragspa­rteien, sprich Stadt, Landkreis und Land, sich einig seien, so Merz.

Vorgaben für die Bürgerscha­ft will die CDU keine machen. Es gibt lediglich ein paar kurze, jeweils fünfminüti­ge Impulsrede­n. So spricht Merz für die Stadt, Landtagsab­geordneter Winfried Mack für das Land und Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r für den Bund. Von der LEA kommt der stellvertr­etende Leiter Roland Herzog, vom Regierungs­präsidium in Stuttgart Thomas Deines, der für alle Erstaufnah­mestellen in Baden-Württember­g zuständig ist. Zur Bürgerwerk­statt wurden per Mail alle Ehrenamtli­chen in der LEA eingeladen.

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FOTO: GR Der Zukunft der Landeserst­aufnahmest­elle will sich am kommenden Montag eine Bürgerwerk­statt in Schrezheim widmen.

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