Krieg und wenig Frieden
Krieg der Träume (Di., Arte, 20.15 Uhr) – Der Titel erinnert an den Science-Fiction-Kassenschlager „Krieg der Sterne“, wobei hier allerdings alles andere als Science-Fiction verbreitet wird. Das achtteilige transnationale Doku-Drama von Jan Peter und Gunnar Dedio erzählt anhand authentischer Berichte aus dem Leben von 13 Zeitzeugen: vom Stummfilmstar Pola Negri bis zum Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß, wie nach den Verheerungen des Krieges 1918 die alte Welt zusammenbrach und Neues sich Bahn brach. Erbittert bekämpften sich die drei Ideologien Demokratie, Kommunismus und Faschismus auf dem ganzen Kontinent – und das nicht nur am Verhandlungstisch, sondern vor allem auch auf der Straße, wo sich radikale Gruppen formierten.
Für die Serie zum Gedenken an das Kriegsende vor 100 Jahren wurden Filme und Fotos aus 75 Archiven aus 23 Ländern gesichtet und genutzt. Das Ergebnis geht an die Nieren. Zum einen, weil man weiß, wie so manche damalige Entscheidung die nächste Katastrophe heraufbeschwor. Zum anderen, weil die Bilder von Elend und Arbeitslosigkeit jener Zeit noch heute erschüttern können. Nachdenklich stimmen auch manche Zahlen: So wählten 16 europäische Nationen 1919 eine demokratische Verfassung für ihre Staatsform. 20 Jahre später waren außer Frankreich, Großbritannien, Schweden und der Tschechoslowakei alle zur Diktatur verkommen!