Banater Schwaben damals und heute
Die Banater Schwaben sind eine Volksgruppe, die im Banat ihre Wurzeln hat, einer Region in Rumänien zwischen Donau, Theiß, Marosch und den südlichen Karpaten. Heute leben die Banater Schwaben größtenteils in Deutschland. Ihre Vorfahren siedelten sich im Lauf des 18. Jahrhunderts im Banat an. Die Siedler stammten aus Süddeutschland, Franken, Hessen, Bayern, dem Elsass und aus Lothringen. Obwohl die Banater Schwaben in Rumänien Staatsbürger sind, „haben sie sich immer als Deutsche gefühlt“, erklärt Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der 1968 gegründeten Landsmannschaft der Banater Schwaben. Mit ein Grund dafür sei, dass die Banater Schwaben in ihrem Siedlungsgebiet vorEtablierung nehmlich unter sich geblieben sind. „Das Mit- und Nebeneinander in den größeren Städten wie Temeswar hat aber meist auch problemlos funktioniert“, sagt Leber. Im Zweiten Weltkrieg gab es ein Abkommen zwischen den zunächst verbündeten Ländern Deutschland und Rumänien, sodass deutsche Gruppen auch in der Wehrmacht kämpften. „Manche Banater Schwaben haben aber auch in der rumänischen Armee gekämpft, sodass sich Landsmänner an der Front gegenüberstehen konnten, nachdem Rumänien sich an die Seite der Alliierten stellte“, erklärt Leber. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Tausende Banater Schwaben zur Zwangsarbeit deportiert, ihr landwirtschaftlicher Besitz konfisziert. In Kombination mit der des Kommunismus und einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse führte das dazu, dass die Banater Schwaben in den 1980er-Jahren begannen, in die Bundesrepublik auszusiedeln. Nach Informationen der Landsmannschaft leben – einer Volkszählung von 2011 zufolge – noch rund 15 000 Personen mit deutscher Volkszugehörigkeit im Banat. Es gibt dort weiterhin eine deutschsprachige Tageszeitung, ein deutsches Staatstheater in Temeswar und mehrere deutschsprachige Gymnasien, „die ein hohes Ansehen haben“, betont Leber. Die Landsmannschaft fördert zum einen das kulturelle Erbe und hilft zum anderen den Ausgesiedelten bei der Eingliederung in Deutschland. (kpri/sz)