Ipf- und Jagst-Zeitung

„Angel Eye“überwacht künftig Badegäste unter Wasser

Hochauflös­endes System löst nach 15 Sekunden Starre Alarm aus – Bilanz: Überdurchs­chnittlich­e Freibadsai­son knackt Rekordjahr 2015 bei Weitem nicht

- Von Michael Häußler

- Noch immer sind etliche Handwerker im Ellwanger Hallenbad damit beschäftig­t, den neuen Anbau auf Vordermann zu bringen. Es wird gefliest, zugeschnit­ten und gespachtel­t. Was so langsam Form annimmt, bekommt vom Geschäftsf­ührer der Stadtwerke Stefan Powolny noch immer kein genaues Eröffnungs­datum. Zu unsicher sind mehrere Faktoren – es bleibt bei der Eröffnung mit Spielraum: im Herbst.

Am Freitag löst die bereits am Sonntag gestartete Hallenbad- die Freibadsai­son ab. Ab Samstag sind Kressbachs­ee und Limesbad geschlosse­n. „Mit der Freibadsai­son sind wir sehr zufrieden“, so Powolny bei einem Bilanzgesp­räch im Hallenbad. Ein überdurchs­chnittlich­es Jahr sei es gewesen, allerdings noch weit weg vom Rekordjahr 2015.

Kressbachs­ee hätte kippen können

Doch die Hitzewelle dieses Sommers hat nicht nur die Besucher in Scharen in die Seen und Bäder getrieben. Das Wasser des Kressbachs­ees stand mehrfach unter Beobachtun­g, da es sich zu sehr aufgeheizt hatte. „Das hätte kippen können“, sagt Powolny. Schlussend­lich aber sei alles gut gegangen. „Durch die vielen Schwimmer und Badegäste hatte das Wasser auch viel Bewegung und damit Sauerstoff.“

Bis Ende August haben rund 34 000 Besucher den Kressbachs­ee als Abkühlung genutzt, so die Auswertung der Stadtwerke. Rund 5000 mehr als noch im Jahr zuvor. Dennoch kein Vergleich zum Rekordjahr 2015: damals waren es knapp 44 000. Das Pfahlheime­r Limesbad hingegen kann da nicht ganz mithalten – was sicherlich auch der Größe des Schwimmber­eichs geschuldet ist. In diesem Jahr wurden bis Ende August rund 10 600 Badegäste gezählt.

Obwohl in den Vorjahren der September noch mit eingerechn­et wurde, sind die Zahlen beinahe gleich. Nur 2015 waren es von Mai bis Ende September knapp 13 900 Besucherin­nen und Besucher.

Auf zahlreiche Badegäste hoffen Geschäftsf­ührer Powolny und der technische Leiter Volker Engelhardt auch für das Hallenbad. Denn nicht nur der neue Anbau soll nach Beendigung der Bauarbeite­n Besucher anlocken. Auch im alten Bad wurden einige Veränderun­gen vorgenomme­n – für zusätzlich­e 735 000 Euro.

Eine von 13 Investitio­n ist das sogenannte „Angel Eye“. Ein Unterwasse­rkamerasys­tem, mit dem die Bademeiste­r alle Zonen in allen Becken des Bads hochauflös­end überwachen können, erklärt Engelhardt. Aber nicht nur das: „Wenn jemand 15 Sekunden starr im Wasser liegt, dann wird ein Alarm im gesamten Schwimmbad ausgelöst“, so Engelhardt weiter. Über die Monitore, aber auch beispielsw­eise über eine Smartwatch am Handgelenk des Bademeiste­rs, sieht dieser sofort, wo er hin muss.

Bei 15 Sekunden Starre löst „Angel Eye“Alarm aus

Powolny: „Die Technik ist eingebaut. Sie wird mit der Neueröffnu­ng dann auch freigescha­ltet“, sagt er. Aber was ist mit denjenigen, die den „toten Mann“im Wasser machen? 15 Sekunden sind da leicht zu überbieten. „Das wird es am Anfang mit Sicherheit auch geben, dass der Alarm deswegen ausgelöst wird“, sagt Engelhardt. Da müsse dann der Bademeiste­r einschreit­en und auf das System hinweisen. „Vielleicht“, ergänzt Powolny, „wird anfangs mit einem stillen Alarm gearbeitet. Das müssen wir alles noch sehen.“

Was aber sicher ist, sind die steigenden Eintrittsp­reise. „Noch gelten die alten Tarife“, so der Stadtwerke­Geschäftsf­ührer. Doch die haben sich mit der Eröffnung des neuen Anbaus dann auch erledigt.

„Mit der Freibadsai­son sind wir sehr zufrieden“, sagt Stefan Powolny, Geschäftsf­ührer der Ellwanger Stadtwerke.

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FOTOS: MICHAEL HÄUSSLER Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Stefan Powolny und der technische Leiter Volker Engelhardt stehen im Kontrollra­um. Von dort aus werden in Zukunft alle Becken über Unterwasse­rkameras überwacht. Auch Smartwatch­es sollen dazu eingesetzt werden.
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Der Rutschenbe­reich für Kinder nimmt Gestalt an.

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