Dringend nötig
Es ist sicher keine vermessene Prognose: Die Fortschreibung oder Neufassung der Aalener Einzelhandelskonzeption dürfte eine hoch sensible und diffizile Angelegenheit werden. Und für viele, auch kontroverse Diskussionen sorgen. Gilt es dabei doch eine ganze Reihe von Entwicklungen und Veränderungen zu berücksichtigen, die sich innerhalb der vergangenen Jahre aufgetan haben. Der wachsende OnlineHandel ist eine davon, ein sich veränderndes Kunden- und Verbraucherverhalten ein anderer Aspekt. Zudem soll sich die Aalener Innenstadt weiterentwickeln, nach Süden wie nach Norden. Neue Quartiere entstehen, es werden wieder mehr Menschen in der Innenstadt leben und wohnen. Nicht zu vergessen der demografische Wandel.
All dem muss eine Einzelhandelskonzeption Rechnung tragen. Und dabei schlüssige Antworten auf viele Fragen geben. Spontan fällt einem schon jetzt eine ganze Menge davon ein: Wie definiert sich InnenstadtEinzelhandel überhaupt, wo findet er statt, wo sind die Grenzen der Innenstadt? Ist InnenstadtHandel gleichzusetzen mit Fußgängerzone? Welche Fußwege sind die Menschen für welche Angebote und Sortimente bereit in Kauf zu nehmen, wenn sich die Innenstadt ausdehnt? Welche Sortimente ziehen schon jetzt die Menschen auf die „grüne Wiese“, weil es sie in der Innenstadt nicht gibt, obwohl es sie dort geben könnte? Stichworte Elektronik, Unterhaltungselektronik, Computerbedarf. Und auch in einer zweiten „Denkschleife“gehen die Fragen nicht aus. Welche hier „ausgestorbenen“Sortimente müssen wieder zurück in die City? Wie käme man bei Bedarf an größere Ladenflächen in der Kernstadt? Etwa dadurch, dass sich mehrere Hausbesitzer, wie auch immer, dafür zusammenschließen?
Die Reihe ließe sich fast beliebig fortsetzen. Die vielen Fragen und die Antworten darauf sind aber unerlässlich, um Aalens Innenstadt dauerhaft attraktiv zu erhalten und für neue Anforderungen und Veränderungen zu rüsten. Eine Fortschreibung der Einzelhandelskonzeption ist also alternativlos und sollte beherzt angegangen werden.