Glasperlenspiel, T-Shirts und ein Gokart-Rennen
Kunstwoche der Deutschen Stiftung für Menschen mit Down Syndrom mit dem Thema Indianer
(an) - Auf den Pflastersteinen empfangen sie einen bereits, sind von weitem zu sehen: T-Shirts, Schmuckstücke, Marterpfähle und so vieles andere mehr. Bei der Kunstwoche der Deutschen Stiftung für Menschen mit Down Syndrom dreht sich in diesem Jahr alles um das Thema Indianer. 14 junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder – zur Hälfte mit, zur Hälfte ohne Down Syndrom – erleben Kunst mit der eigenen Seele. Und Sommerferien-Spaß in der Kosterbergschule.
Die letzten Tage der Ferien sind von der Deutschen Stiftung für Menschen mit Down Syndrom seit vielen Jahren geblockt für die Kunstwoche. Viele, viele Kinder und Jugendliche würden gerne teilnehmen, doch die Teilnehmerzahl muss stark begrenzt werden. Rund 15 sind es, die die Stiftung zulässt. Dabei immer mit der Vorgabe, dass jedes Kind, jeder Jugendliche von einem ohne Handicap ergänzt wird. So sind in diesem Jahr sieben Teams entstanden, die zusätzlich noch von einem Betreuer unterstützt werden.
Zum dritten Mal steht die Woche unter der Leitung von Angelika Hartmann. Kunst ist ein Teil ihres Lebens, Pädagogik ein weiterer. Sie freut sich, dass die Teilnehmer von der ersten Sekunde an Feuer und Flamme waren für das Thema. Und sie lacht: „Wir wussten, dass wir damit offene Türen einrennen. Aber eine solche Begeisterung haben wir kaum erwarten können.“
Nicht nur Kunst macht den Reiz
Doch nicht nur die Kunst ist es, die den Reiz ausmacht. Es ist die Gemeinschaft, das Zusammensein. Zusammenleben auf kleinem Raum für eine Woche. Jeder freut sich bereits am Abend auf den nächsten Morgen – auf die nächste Aufgabe aus dem unendlichen Schatz der Indianer. Sei es, ein Glasperlenspiel zu konzipieren und zu basteln, oder ein T-Shirt im Indianer-Look zu bemalen oder schließlich einen Marterpfahl zu gestalten.
„In diesem Jahr dürfen unsere Teilnehmer alle ihre Kunststücke mit nach Hause nehmen“, erzählt Hartmann. Die aus dem vergangenen Jahr, als das Thema Elemente fünf Tage bearbeitet wurde, sind noch bei der Stiftung. Die Gründerin der Institution, Christiane Schuhmacher, deren Söhne natürlich auch in diesem Jahr wieder teilnehmen, hat die Zusage der Stadt, dass die Stücke im Herbst im Gmünder Rathaus ausgestellt werden. Und im kommenden Jahr? Hartmann: „Wir wissen noch nicht, wie es mit der Kunstwoche dann weiter geht. Freuen würde es mich natürlich sehr, sollte sie auch dann wieder stattfinden.“Dann geht sie hinaus und schaut beim Gokart-Rennen zu. Die Indianer sind für eine Stunde vergessen: „Nee, die müssen sich alle zwischendurch auch mal auspowern.“Und das machen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen dann auch ausgiebig. Um danach wieder am großen Tisch Platz zu nehmen: Dann hat wieder die Kunst Vorrang. Aber an erster Stelle steht immer noch der Spaß.