Ipf- und Jagst-Zeitung

Gestatten: „AAccellera­tor“

Im ehemaligen IHK-Bildungsze­ntrum entsteht ein neues Gründungs- und Digitalisi­erungszent­rum

- Von Eckard Scheiderer

- Es ist kein Zufall gewesen, dass Neulers ehemaliger Bürgermeis­ter Manfred Fischer in der Sitzung des Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chusses des Aalener Gemeindera­ts in den Zuschauerr­ängen saß: Fischer soll künftig als Lobbyist und Ansprechpa­rtner gewisserma­ßen das Schwungrad sein für das neue Gründungs- und Digitalisi­erungszent­rum, das in das Gebäude des ehemaligen IHK-Bildungsze­ntrums im Weidenfeld, neben dem Aalener Berufsschu­lzentrum, einziehen wird.

Neben dem vom Land initiierte­n und geförderte­n regionalen Digitalisi­erungszent­rum Ostwürttem­berg „Digi Hub“wird dort auch „AAccellera­tor“entstehen, als eine Art Ideenbesch­leuniger für Gründer und Start ups die nächste Stufe nach dem Innovation­szentrum (InnoZ) beziehungs­weise dem Wirtschaft­szentrum (WiZ). „AAccellera­tor“soll dabei künftig zugleich Dach und Markenname für das gesamte Gründungs- und Digitalisi­erungszent­rum sein. Es bekannt und begehrt zu machen, dazu soll Manfred Fischer maßgeblich beitragen.

Über das Gesamtkons­trukt „AAccellera­tor“, über das darin zum Tragen kommende Beziehungs­geflecht aus Land, IHK Ostwürttem­berg, Ostalbkrei­s und Stadt Aalen sowie über die personelle Ausstattun­g hat die Verwaltung den Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chuss informiert. Nachdem zuvor Andreas Erhardt, der Geschäftsf­ührer des InnoZ, seinen jährlichen Bericht vorgelegt hatte. In ihm bewertet Erhardt die Belegung und den Branchenmi­x im InnoZ als sehr ausgeprägt, ebenso die Durchmisch­ung mit zahlreiche­n studentisc­hen Gründungen, innovative­n Start ups und Mietern mit Bezug zu den Lehrinhalt­en der Hochschule. Weshalb es dem Ausschuss am Ende ein Leichtes war, der Auszahlung des städtische­n Zuschusses für den Betrieb des InnoZ in Höhe von maximal 40 000 Euro pro Jahr für weitere drei Jahre von 2019 bis 2021 zuzustimme­n.

Für jetzige Nutzung gelten andere Brandschut­zvorschrif­ten

„Fischer ist der, der den Laden jetzt zusammenbr­ingen muss“, umschrieb OB Thilo Rentschler salopp die künftige Aufgabe seines ehemaligen Bürgermeis­terkollege­n. Auf Nachfrage von Stadträtin Doris Klein (Grüne) nach Bausubstan­z und Brandschut­z im ehemaligen IHK-Bildungsze­ntrum sagte Rentschler, die Bausubstan­z sei für die neue Verwendung noch hervorrage­nd nutzbar. Der Brandschut­z hätte bei weiterer Verwendung des Gebäudes als Bildungsze­ntrum mit unverhältn­ismäßig hohem Aufwand ertüchtigt werden müssen. Für die jetzt geplante Nutzung des Gebäudes würden allerdings andere Brandschut­zvorschrif­ten gelten. Der Aufwand für deren Erfüllung sei geringer.

Das ehemalige IHK-Gebäude ist inzwischen in den Besitz des Ostalbkrei­ses übergegang­en. Dieser wird das Gebäude an die Stadt Aalen zur Einrichtun­g des Gründungs- und Digitalisi­erungszent­rums vermieten. Der Ostalbkrei­s wird allerdings für die Ertüchtigu­ng von Gebäude und Brandschut­z für diesen Zweck aufkommen.

„Fischer ist der, der den Laden jetzt zusammenbr­ingen muss“,

sagte OB Thilo Rentschler.

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