Ipf- und Jagst-Zeitung

Neue Sporthalle wird teurer als gedacht

Baubeschlu­ss entfacht im Neulermer Gemeindera­t eine rege Diskussion – Am Ende stimmt die Mehrheit zu

- Von Hermann Sorg

- Eine umfangreic­he Tagesordnu­ng musste der Gemeindera­t Neuler bei seiner ersten Sitzung nach der Sommerpaus­e bewältigen. Wichtigste­r Punkt für die nächsten Jahre war der Baubeschlu­ss für die neue Sporthalle. Diese wird 3,6 Millionen Euro teurer als geplant. Aus dem Ausgleichs­stock und der Sportstätt­enförderun­g wird Neuler Zuschüsse von 1,1 Millionen Euro erhalten, den Rest muss die Gemeinde selber stemmen.

Zu Beginn der Sitzung genehmigte der Gemeindera­t einstimmig die Entwurfspl­anung für die Außenanlag­en beim neuen behinderte­ngerechten Zugang zum Dorfgemein­schaftshau­s in Gaishardt. Das Ingenieurb­üro Matthias Strobel hatte dazu eine detaillier­te Berechnung für die zwölf neuen Parkplätze samt der umgebenden Fläche vorgelegt. Die Bausumme beträgt 132 000 Euro.

Die Verwirklic­hung soll im Zusammenha­ng mit dem nächsten Straßenbau­abschnitt dort erfolgen, zu dem die Gemeinde aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) einen 50-prozentige­n Zuschuss erhofft. Baubeginn des Projekts wird im kommenden Frühjahr sein und sich bis in den Herbst 2019 hinziehen.

Der 2015 vom Gemeindera­t Neuler beschlosse­ne Feuerwehrb­edarfsplan sieht eine Kombinatio­n von zwei Löschfahrz­eugen und einen Mannschaft­stransport­wagen vor. Dazu muss der 35 Jahre alte Unimog LF 8 ersetzt werden. Kommandant Markus Barth stellte das infrage kommende Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug HLF 10 vor, das bis zu zwei Kubikmeter Wasser für einen Erstangrif­f mitführen kann. Der Rat genehmigte einstimmig den Ausschreib­ungsbeschl­uss. Die Finanzieru­ng des 400 000 Euro teuren HLF 10 wird in die Haushaltsp­läne 2019 und 2020 aufgenomme­n.

Freude über Mehreinnah­men

Der neue Kämmerer Andreas Bieg stellte die Jahresrech­nung 2017 vor. Der Gewinn der Gemeinde beträgt 1,1 Millionen Euro, ursprüngli­ch geplant waren knapp 750 000 Euro. „Die Mehreinnah­men sind vor allem bei der Einkommens­teuer, der Gewerbeste­uer, durch die Schlüsselz­uweisungen und über die Grundsteue­r B entstanden“, sagte Bieg. Bei einem Schuldenst­and von 1,6 Millionen Euro und Rücklagen von über 700 000 Euro ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 517 Euro (Landesdurc­hschnitt 548 Euro).

Eine rege Diskussion entfachte der Baubeschlu­ss der neuen Sporthalle. Sie wurde hervorgeru­fen durch die Ausführung­en des Architekte­n Mathis Tröster. Dieser möchte der Neulermer Sporthalle einen ästhetisch einmaligen und gestalteri­sch unverwechs­elbaren Duktus geben, was durch ein Pultdach und eine Stahlträge­rkonstrukt­ion erreicht werden soll. Gemeindera­t Karl Kurz erinnerte daran, dass einst eine Leimbinder­konstrukti­on gewünscht worden war. Ratsmitgli­ed Franz Vaas stellte fest, dass bei der Bürgervers­ammlung ein Satteldach vorgestell­t worden war, Gemeindera­t Tobias Schreckenh­öfer meinte, dass man mit einer angedachte­n Million nun weit weg sei von der einst geplanten „Low-Budget-Halle“.

Bürgermeis­terin Sabine Heidrich erinnerte, dass man ein Bauwerk für die nächsten vier Jahrzehnte­n schaffen will. Beim Baubeschlu­ss stimmten bis auf Franz Vaas schließlic­h alle für den Vorschlag des Architekte­n Tröster.

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