Ipf- und Jagst-Zeitung

Vernunft hat gesiegt

- Von Eckard Scheiderer e.scheiderer@aalener-nachrichte­n.de

Der Druck vor und hinter den Kulissen ist offenbar groß gewesen, am Ende musste Landrat Klaus Pavel noch vor der Zeit eine vernünftig­e, vor allem aber eine politisch tragbare und durchsetzb­are Lösung für die Kinderklin­iken präsentier­en. Und die kann nur den Erhalt der beiden Standorte in Aalen und Mutlangen bedeuten. Die Kinderklin­ik in Aalen über die Klinge springen zu lassen, wäre Unvernunft pur gewesen, allein schon unter geografisc­hen Gesichtspu­nkten. Denn gerade bei den Kinderklin­iken und namentlich mit der in Aalen trägt der Kreis eben auch Verantwort­ung für Gebiete weit über seine Grenzen, vor allem über seine östlichen hinaus. Nicht umsonst hat man etwa auch in Nördlingen das Bangen um die Aalener Kinderklin­ik mit großem Interesse mitverfolg­t.

Der Preis für Aalen ist definitiv die Konzentrat­ion von Level 1 und 2 in der Frühchenve­rsorgung in Mutlangen. Der muss aber verschmerz­bar sein, weil diese Konzentrat­ion tatsächlic­h die einzige Chance sein dürfte, ein solches Maximalang­ebot überhaupt im Kreis halten zu können. Auch hier muss also gelten: Vernunft siegt. Unvernünft­ig hingegen wäre das Plattmache­n einer Kinderklin­ik auch noch unter diesem Aspekt gewesen: Es wäre der denkbar ungünstigs­te Einstieg in alle weiteren Diskussion­en und Entscheidu­ngen über die künftigen Strukturen unter dem Dach der Kliniken Ostalb gewesen. So können die jetzt möglicherw­eise mit weitaus weniger Emotionen geführt werden.

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