Vernunft hat gesiegt
Der Druck vor und hinter den Kulissen ist offenbar groß gewesen, am Ende musste Landrat Klaus Pavel noch vor der Zeit eine vernünftige, vor allem aber eine politisch tragbare und durchsetzbare Lösung für die Kinderkliniken präsentieren. Und die kann nur den Erhalt der beiden Standorte in Aalen und Mutlangen bedeuten. Die Kinderklinik in Aalen über die Klinge springen zu lassen, wäre Unvernunft pur gewesen, allein schon unter geografischen Gesichtspunkten. Denn gerade bei den Kinderkliniken und namentlich mit der in Aalen trägt der Kreis eben auch Verantwortung für Gebiete weit über seine Grenzen, vor allem über seine östlichen hinaus. Nicht umsonst hat man etwa auch in Nördlingen das Bangen um die Aalener Kinderklinik mit großem Interesse mitverfolgt.
Der Preis für Aalen ist definitiv die Konzentration von Level 1 und 2 in der Frühchenversorgung in Mutlangen. Der muss aber verschmerzbar sein, weil diese Konzentration tatsächlich die einzige Chance sein dürfte, ein solches Maximalangebot überhaupt im Kreis halten zu können. Auch hier muss also gelten: Vernunft siegt. Unvernünftig hingegen wäre das Plattmachen einer Kinderklinik auch noch unter diesem Aspekt gewesen: Es wäre der denkbar ungünstigste Einstieg in alle weiteren Diskussionen und Entscheidungen über die künftigen Strukturen unter dem Dach der Kliniken Ostalb gewesen. So können die jetzt möglicherweise mit weitaus weniger Emotionen geführt werden.