Punkte statt Trikots sammeln
Heidenheim möchte im Duell gegen den Hamburger SV nicht in Ehrfurcht erstarren
- Es ist wohl einer der Saisonhöhepunkte des FußballZweitligsten 1. FC Heidenheim. Am Samstag tritt die Mannschaft von Frank Schmidt beim jahrelangen Bundesliga-Dino Hamburger SV an. Es ist das erste Pflichtspiel überhaupt zwischen diesen beiden Mannschaften.
Bevor es um das eigentliche Spiel gegen den großen Meisterschaftsfavoriten ging, gab Heidenheims Pressesprecher Markus Gamm bei der Pressekonferenz bekannt, dass 800 FCH-Fans die Brenz-Kicker bis hoch zur Alster begleiten werden. Kein Spiel wie jedes andere, so viel ist also schon einmal klar.
Schön für Schmidt bei dieser Partie: bis auf Arne Feick (doppelterBänderriss) und Mathias Wittek (Rückstand nach Außenruptur im Knie) kann er bei dieser Partie aus dem Vollen schöpfen. „Jeder Gegner ist sicherlich nicht gleich, wir sind aber gut beraten, pragmatisch an die Sache heranzugehen. Es ist ein Spiel, in dem es um wichtige drei Punkte geht gegen den übermächtigen HSV, ein großer Name, gar keine Frage“, gibt auch Schmidt zu, dass dies für seine Mannschaft kein normales Zweitligaspiel ist. Gleichzeitig habe er aber in den vergangenen zwei Trainingswochen nahezu täglich darauf hingewiesen, dass sein Team nicht in Ehrfurcht erstarren solle.
„Sicherlich sind die Vorzeichen und Rahmenbedingungen andere, als es sonst der Fall ist. Ich habe der Mannschaft aber gesagt, dass ich keine Lust darauf habe, dass alle große Augen machen und sich überlegen, wie man nach der Partie ein Trikot bekommt. Das interessiert mich alles nicht und das darf auch die Mannschaft nicht interessieren“, so Schmidt. Dennoch weiß auch Schmidt um die Stärken des kommenden Gegners und rechnet mit einer starken Angriffswelle.
Beermann kehrt wohl zurück
„Sie haben einen sehr interessanten Spielaufbau, den es in dieser Form wohl europa- und auch weltweit nicht gibt mit Pollersbeck 40 Meter vor dem Tor zwischen beiden Innenverteidigern“, sagt Schmidt. Durch den vollen Kader hat er die Qual der Wahl in seiner Aufstellung. Als wahrscheinlich gilt, dass Innenverteidiger Timo Beermann nach seiner monatelangen Pause wieder in die Startelf rücken wird. Das würde bedeuten, dass Norman Theuerkauf auf die linke Abwehrseite rücken könnte, da Feick noch fehlt. Beermann hat schon im Test während der Länderspielpause, dem 5:0-Erfolg gegen die Würzburger Kickers, eine ordentliche Leistung gezeigt und sogar ein Tor erzielt. Schmidt und sein Team haben einen Späher bei der Donnerstagseinheit aus Hamburg aufgespürt.
Späher entlarvt
„Wir waren nicht in Hamburg, dort war ja wohl ohnehin der Vorhang zugezogen. Eher war einer bei uns und wollte Videos drehen und Bilder machen. Den haben wir aber schnell entlarvt“, so Schmidt schmunzelnd.
Die Rolle des Außenseiters kennt man in Heidenheim, in Hamburg ist diese Rolle wohl noch größer. In den letzten sieben Partien konnte der FCH gegen Bundesligaabsteiger nicht mehr gewinnen, das interessiert Schmidt aber nicht: „Unsere Statistik ist nicht allzu gut. Aber im Fußball ist doch das Schöne, dass es immer wieder von vorne losgeht.“