0:0 vergrößert Korkuts Sorgen
VfB kann weiter nicht gewinnen und muss am Ende froh sein über Punkt gegen Aufsteiger
- Pechschwarz war die Nacht, dunkel der Stuttgarter Himmel, einzig die Stadionlichter tauchten das Grün in satte Farben und ließen über lange Zeit ein leichtes Hoffnungsglimmen erahnen, das der VfB mit dem 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf jedoch weiterhin zu ersticken scheint. Der Befreiungsschlag bleibt aus, die Stuttgarter können in der Bundesliga nicht gewinnen, blieben auch am vierten Spieltag ohne Dreier. Und an keinem war das nach dem Abpfiff besser abzulesen als an VfBTrainer Tayfun Korkut, der wie versteinert an der Außenlinie stand und die dunklen Wolken über sich wohl deutlicher denn je spürt.
Gomez vergibt in Halbzeit eins
Und wie wichtig die Partie gegen die Düsseldorfer war, war dem VfB schon im Vorfeld durchaus bewusst. Nicht umsonst hatte Emiliano Insua von einem „sehr wichtigen Spiel gesprochen“, Sportvorstand Michael Reschke gar von einem „extrem wichtigen“, bei dem es nach einer Niederlage durchaus „Unruhe geben“könnte. Eine Niederlage wars nicht, aber nach diesem über weite Strecken eher müden Auftritt gegen den Aufsteiger ist die Unruhe Gewissheit. „Ich habe Respekt vor der Leistung von Düsseldorf, die haben das sehr mutig gespielt. Von uns war das teilweise wild, das hätten wir cleverer spielen müssen, zumal wir die drei Punkte gut hätten gebrauchen können“, sagte Torwart Ron-Robert Zieler, der dem VfB mit einigen Glanzparaden zumindet den Punkt gerettet hatte, hinterher bei Eurosport: „Wir müssen die Köpfe zusammenstecken und eine Einheit bilden, wir müssen Punkte holen.“
Kapitän Christian Gentner wusste indes, bei wem er sich zu bedanken hatte, dass es nicht sogar eine Niederlage gab: „Ron hat uns überragend im Spiel gehalten. Wir hatten bei den Standards große Probleme. Da müssen wir uns verbessern.“
Begonnen hatten die Stuttgarter dort, wo sie in Freiburg aufgehört hatten – sie gingen aggressiv auf die Bälle und pressten früh. Auch der Abwehrverbund scheint weitgehend gefunden. Andreas Beck, Santiago Ascacibar, Timo Baumgarts, Benjamin Pavard – vier Abwehrsäulen, die nun wieder, zumindest größtenteils, sicher zu stehen scheinen. Jedoch: die Offensive strahlt zwar Gefährlichkeit aus, wird ihre Ladehemmung aber nicht nicht los.
Zieler hält den Punkt fest
Mario Gomez, zuletzt beim 3:3 in Freiburg Doppeltorschütze, tauchte immer wieder vor Miachel Rensing auf. Doch die Krönung blieb aus. Und so fehlt ihm Düsseldorf weiter in seiner Sammlung – die Fortuna ist der einzige Bundesligaclub, gegen den Gomez noch nie getroffen hat. Dass es mit 0:0 in die Pause ging, lag auch am von Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel angerührten Defensiv-Beton. In der zwieten Halbzeit aber drehte die Fortuna auf, konterte stark. Einzig Ron-Robert Zieler war es zu verdanken, dass die Triple-Chance (51, 53.) der Düsseldorfer den VfB-Himmel nicht vollends verdunkelt hätte. Auch danach blieb Düsseldorf in der zweiten Halbzeit das aktivere Team, belohnte sich jedoch trotz zahlreicher Chancen nicht. Zieler parierte in der Schlussphase dreimal (81., 83., 87.). Dennoch scheint die Situation bei den VfB-Spielern angekommen – der Einsatz stimmte, nur das Ergebnis wie derzeit so häufig nicht. Dass Korkut beinahe durchgängig die Linie entlangtigerte und dirigierte, brachte wenig für die Punkteausbeute.
Die Stuttgarter Torkrankheit, die in Freiburg überwunden schien, ist wieder da. Dass Anatasios Donis von den Fans bereits frenetisch gefeiert wurde als er zur Einwechslung trabte, stand sinnbildlich für die derzeit größte Hoffnung der Anhänger, die wieder einmal unerfüllt blieb. Am Schluss war es einmal mehreine Entäuschung. Der VfB bleibt, obwohl nicht alles schlecht war, am Ende der Tabelle. Damit wächst auch der Druck auf Trainer Tayfun Korkut.
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Baumgartl, Pavard, Insua – Castro (85. B. Özcan), Ascacibar – Akolo (57. Thommy), Gentner (74. Donis), Gonzalez – Gomez. – Fortuna Düsseldorf: Rensing – Zimmermann, Ayhan, Kaminski, Gießelmann – Bodzek – Zimmer, Sobottka, Morales, Raman (71. Lukebakio) – Ducksch (71. Hennings). – Zuschauer: 54 410. –
Beste Spieler: Zieler, Ascacibar/ Kaminski, Bodzek.