Erhebliche ökonomische Bedeutung für das ganze Land
Teilzeitbeschäftigung eine große Rolle. In der ambulanten Pflege kommt sie mit knapp 40 Prozent am häufigsten vor. Die Gesundheitsbranche bietet eine enorme Vielfalt an Tätigkeiten, die von A wie Altenpflege bis Z wie Zahnarzt reicht. Die größte Gruppe an Beschäftigten mit 2,2 Millionen bilden die in Arzt- und Zahnarztpraxen sowie sonstige Gesundheitsberufe, wie etwa Physiotherapeuten. Dann folgen Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (1,2 Millionen), Pflegekräfte (1,1 Millionen), Apotheken (225 000), Medizintechnik (210 000) und pharmazeutische Industrie (153 000). Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat im Herbst 2017 seine Mitgliedsunternehmen aus der Gesundheitswirtschaft nach deren Konjunkturerwartungen befragt. Fast ein Drittel der Unternehmen plant einen Stellenaufbau, nur jedes zehnte eine Reduzierung. Das stärkste Personalwachstum plant die Medizintechnik, gefolgt vom Handel mit Gesundheitsgütern. Auch Gesundheitsund Sozialdienstleister sowie die Pharmaindustrie wollen ihr Personal deutlich aufzustocken. Das Fazit der DIHK-Konjunkturumfrage: Trotz verstärkter Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften deuten die Zeichen auf einen kräftigen Beschäftigungszuwachs hin. Der demografische Wandel betrifft die Pflege in doppelter Weise: mit der Alterung der Bevölkerung steigt die Nachfrage nach professioneller Pflege. Zugleich sinkt das Potenzial an Arbeitskräften, aus dem der Bedarf gedeckt werden kann. Der Fachkräftemangel bleibt laut Umfrage des DIHK das Top-Risiko bei der Konjunkturentwicklung. Mittlerweile sehen ihn 61 Prozent als Gefahr für ihre Geschäftstätigkeit an. Ganz vorne mit ihrer Sorge um Personalmangel liegen Gesundheits- und soziale Dienste wie die Pflege. Drei von vier Unternehmen leiden darunter. Gegen den eklatanten Pflegekräftemangel hilft nur: mehr Ausbildung. Dabei hat die Gesundheitswirtschaft erhebliche ökonomische Bedeutung für Deutschland. Die Gesundheitsausgaben haben 2017 erstmals die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag überschritten. Für das vergangene Jahr prognostiziert das Statistische Bundesamt einen Anstieg um 4,9 Prozent auf 374,2 Milliarden Euro gegenüber 2016. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat ein internationales Konsortium von Wissenschaftlern mit einer Prognose des Arbeitsmarktes bis 2030 beauftragt. Die Wissenschaftler erwarten aufgrund höherer Nachfrage eine Zunahme in der Pflege um 120 000 und in den Gesundheitsberufen um 180 000 Beschäftigte. Interessante und sichere Arbeitsplätze wird es hier also auch in Zukunft geben.