Ipf- und Jagst-Zeitung

Was den Menschen in der Weststadt auf den Nägeln brennt

Interessen­gemeinscha­ft Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch benennt Themen, die sie bei einer Bürgervers­ammlung diskutiere­n will

- Von Ulrich Geßler

- Gut 60 Interessie­rte haben an einem Treffen der Interessen­gemeinscha­ft Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch im Sängerheim teilgenomm­en. Ziel der Veranstalt­ung am Freitagabe­nd war es, Themen zu sammeln, mit denen Vertreter der Stadt Aalen bei einer Bürgervers­ammlung am Montag, 22. Oktober, konfrontie­rt werden sollen. Mögliche neue Baugebiete, der von der Stadt favorisier­te Bahnhalt West und daraus abgeleitet das Thema „Verkehr“brennen den Menschen auf den Nägeln.

Den Abend vorbereite­t und moderiert haben Martin Stegmaier und Michael Cavar mit Sabine Burr. „Wir sind keine Wutbürger“, betonte Cavar, weil Mitglieder der Initiative bereits als solche tituliert wurden. Jedoch führe die Menschen hier das gemeinsame Interesse zusammen, dass „unsere Natur, unsere Umgebung nicht nachteilig verändert wird“. Der Sprecher der IG verwies auf die im Flächenutz­ungsplan angedachte­n Neubaugebi­ete und kritisiert­e, dass nicht geklärt sei, wie eine damit einhergehe­nde Verkehrszu­nahme bewältigt werden soll. Cavar sagte aber auch, dass er nicht grundsätzl­ich gegen den Bahnhalt West sei. Aber bevor in dieses Projekt Steuergeld­er investiert werden, müsse ein Konzept mit Aussagen zu Fahrgastza­hlen, Parkmöglic­hkeiten beim Bahnhalt, zur Verkehrsen­twicklung und zur Lärmbeläst­igung vorliegen. Die Pendler wollten den Bahnhalt nicht, fuhr Sabine Burr fort. Die wollten nur möglichst rasch nach Stuttgart kommen.

Sein Unverständ­nis äußerte Stegmaier zu Plänen, die nördlich des Sauerbachs neue Baugebiete vorsehen. Noch sei das Sauerbacht­al als Luftschnei­se intakt, gab er zu bedenken. Würde diese Schneise zugebaut, führe dies zu einer Temperatur­zunahme von sieben Grad auf der Fläche im Bereich der Weststadt, berichtete Burr. Sie kritisiert­e zugleich den „unglaublic­hen“Flächenver­brauch. Stegmaier plädierte daher dafür, zuerst vorhandene Brachfläch­en zuzubauen.

Mitglieder wollen mehr mitreden

Kritisch sehen die Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft Hofherrnwe­ilerUnterr­ombach den Bau eines Medizinisc­hen Versorgung­szentrums, kurz MVZ, im Bereich Heimatwink­el/Weilerstra­ße. Eine gute ärztliche Versorgung sei wichtig. Aber gerade an dieser Stelle? Hätte die Stadt für dieses Projekt nicht Brachen oder Leerstände ins Spiel bringen können, lautete eine Frage. Sauer auf stößt der IG die scheibchen­weise Entwicklun­g dieses Vorhabens. Zunächst sei es nur um die ärztliche Versorgung gegangen, dann sei das Projekt um eine Kita erweitert worden und nun werde auch noch von Wohnungen gesprochen.

Die Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft wollen mehr mitreden können, weshalb ihnen die Möglichkei­t, in der Bürgerfrag­estunde des Gemeindera­ts zwei Fragen stellen zu können, nicht reicht. Im neuen Gemeindera­t, der im Mai 2019 gewählt wird, wollen sie daher stärker vertreten sein. Unterstütz­ung für ihre Themen bekommen sie von den Siedlern im Pelzwasen. Dort steht die Erweiterun­g des Wohngebiet­s in Richtung Himmlingen zur Diskussion. „Wir sollten uns zusammentu­n, denn wir haben gemeinsame Interessen“, schlug Wiebke Bader von der Siedlergem­einschaft im Pelzwasen vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany