Von Aalen nach Afrika und zurück
Ein Abend verbindet am Samstag die Formate „Theater trifft...“und „Samstagnachtfieber“
- Die Stadt Aalen verbindet eine Freundschaft mit der Stadt Vilankulo in Mozambik, Christoph Nix, Intendant des Theaters Konstanz, begleitet seit vielen Jahren viele Theaterprojekte in Afrika. Was liegt also näher, als mit einem afrikanischen Abend am kommenden Samstag, 29. September, um 19.30 Uhr im Wi.Z Nix und den Aalener Oberbürgermeister Thilo Rentschler an einen Tisch zu bringen. Nach diesem „Theater trifft...“wird die Schauspielerin Jeanine Lang beim „Samstagnachtfieber“ihren Beitrag zum Spielzeitmotto „Welche Sprache passt zu mir?“liefern.
Aalens Intendant Tonio Kleinknecht spricht schon von einer Tradition. Das Aalener Theater eröffnet seine Spielzeit mit einer Diskussionsrunde. „Wir verfolgen die politische Entwicklung natürlich auch auf kommunaler Ebene“, sagt Kleinknecht, und da hat ihn vor allem die Verbindung der Stadt Aalen mit Vilankulo beeindruckt. Gerne schaue das Theater deshalb über den Tellerrand hinaus.
„Muzungu“– es geht um Abgründe, Korruption und Mord
Das macht auch Prof. Dr. Christoph Nix am Konstanzer Theater. In Togo, Malawi und Burundi betreut er Theaterprojekte. Der Kontinent hat ihn so sehr beeindruckt, dass er nun – auf der Matrix eines Kriminalromans – ein Buch verfasst hat: „Muzungu“. Es geht um die Abgründe der Entwicklungspolitik, um Diktatoren, Goldhandel, Korruption und Elend – und um Mord. „Politische Aufklärung“, so schreibt Nix, der übrigens gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier studiert hat, „geschieht sozusagen nebenbei“. Zum Auftakt des Abends wird er aus diesem Buch lesen. Anschließend geht’s ins Gespräch mit OB Rentschler. Thema: kommunale und theatrale Partnerschaften zwischen Kommunen in Deutschland und Städten in Afrika, ihre Möglichkeiten, ihre Schwierigkeiten und vieles mehr.
Aalener Theaterleute sind einer Partnerschaft nicht abgeneigt
Die Aalener Theatermacher sind einer solchen Partnerschaft im übrigen nicht abgeneigt. Man müsse aber zunächst forschen und ausloten, wo und wie sie möglich ist, sagt Kleinknecht, der aber auch erwähnt, dass es in der mozambikanischen Hauptstadt Maputo seit über 25 Jahren das Teatro Avenida gibt, lange betreut vom inzwischen verstorbenen schwedischen Krimiautor Henning Mankell. Die Aalener Intendanz mit Tonio Kleinknecht, Tina Brüggemann und Winfried Tobias sieht aber auf jeden Fall „vielfältige Möglichkeiten und spannende Perspektiven“. Tobias ist der Meinung, dass man solch eine Zusammenarbeit wachsen lassen müsse: „Es gibt Bundesprogramme, die eine solche Zusammenarbeit fördern. Es gibt sicher auch mal eine Möglichkeit, eine afrikanische Theatertruppe nach Aalen zu holen.“
Den Abend beschließen wird Jeanine Lang. Die Poetry-Slammerin hat jüngst erst ihr Abi gemacht, hat sich für den Poetry-Slam-Bundesentscheid in Paderborn qualifiziert und beherrscht nicht nur das Wort, sondern auch andere Ausdrucksformen. Sie setzt sich mit dem Aalener Spielzeitmotto „Welche Sprache passt zu mir?“auseinander. Der Eintritt ist frei. gehen unter anderem an das AfrikaProjekt des Konstanzer Theaters.