Haus Kamillus ist umgebaut
Nach eineinhalb Jahren konnten die Behinderten ihr neues Zuhause beziehen
(anbi) - Der Umbau am Haus Kamillus in der Erfurter Straße ist so gut wie abgeschlossen. Die Behinderten sind dort vor Kurzem wieder eingezogen. Die Zimmer sollten größer und barrierefrei werden, sagt der Organisationsleiter der Einrichtung, Gebhard Bieg.
Es liegt noch der Geruch von Neuem in der Luft, wenn man das Haus Kamillus betritt. Die hellen und offenen Räume wirken einladend, die Bewohner fühlen sich sichtlich wohl in ihrem neuen Zuhause. Der Umbau begann im Februar 2017 und dauerte ungefähr eineinhalb Jahre. Am 12. September war der Bau der Wohnbereiche abgeschlossen und die Behinderten konnten wieder einziehen. Das Haus bietet nun 32 Einzelzimmer, teilweise in Wohngemeinschaften. Jedes Zimmer sei dabei individuell von dem Bewohner eingerichtet.
Im Erdgeschoss befindet sich der Tagungsraum, in dem sich die Senioren aufhalten und einige Zimmer, vorwiegend für diejenigen, die auf einen Rollator- oder Rollstuhl angewiesen sind. Jedes Zimmer sei 16 Quadratmeter groß, sagt Gebhard Bieg. Das sei auch einer der Gründe für den Umbau gewesen. Nach der Bauverordnung mussten die Zimmer größer werden. Wohnbereiche und Bäder wurden barrierefreier. Bis auf ein paar Gartenarbeiten ist alles fertig.
Während des Umbaus waren die Bewohner im Haus Klara von Assisi untergebracht. Das gehört ebenfalls zur Stiftung Haus Lindenhof und befindet sich in der Haller Straße. „Manche wohnen noch immer da“, so Bieg. Das betreffe vor allem die Mobileren. Wegen der zentralen Lage und der Nähe zur Arbeit wollten sie dort lieber bleiben.
Insgesamt gab es durch den Umbau 37 Umzüge und 17 Neueinzüge im Haus Kamillus. „Die Plätze sind begehrt“, erklärt Bieg. Der Platzbedarf sei hoch. Nur noch im Haus Klara gebe es drei freie Plätze. Die seien aber schon reserviert. Das Haus Kamillus nimmt Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung auf. Dabei stehe die geistige Behinderung bei der Entscheidung der Wohnungsvergabe im Vordergrund. Ein Begutachter treffe sich mit den Angehörigen und dem Leistungsempfänger persönlich. Dann werde eine Entscheidung gefällt, so der Organisationsleiter.
Die Kosten für den Umbau des Hauses mit einer Fläche von 1250 Quadratmeter lagen laut Bieg bei 2,3 Millionen Euro. Die Tagesbetreuung mit 241 Quadratmeter wurde für 670 000 Euro renoviert. Die Brandmeldeanlage und die Rufanlage wurden erneuert und der Hof vor dem Haus beinhaltet nun auch eine Haltestelle für kleine Busse. Gefördert wurde die Neugestaltung vom Kommunalverband für Jugend und Soziales und von der Aktion Mensch.