Büro in der Umhängetasche
Wie hat Ihnen die Digitalisierung persönlich den größten Nutzen gebracht?
Ich trage mein Designbüro im Grunde in der Umhängetasche.
Worin sehen Sie das größte Risiko der Digitalisierung?
In einem oberflächlichen Verständnis des Begriffs. Es geht ja nicht um die zwangsweise Virtualisierung von Produkten oder um Bildschirme statt Papier und Stift. Das Buzzword, sowohl utopisch als auch dystopisch eingesetzt, ist leider oft die Regel.
Wie werden wir abgehängt, wenn wir die Digitalisierung nicht aktiv mitgestalten?
Ich denke, jeder – Unternehmen wie Privatperson – gestaltet die Ausprägung der Digitalisierung durch sein eigenes Nutzerverhalten mit. Und damit auch, ob man sich abhängen lässt, sich fokussiert, auf neue Gebiete spezialisiert oder andere abhängt.
Wo sehen Sie im Hinblick auf die Digitalisierung in Deutschland den größten Handlungsbedarf – abgesehen vom Breitbandausbau?
Klar in der Bildung: Hier gilt es, in Schulen und Hochschulen Kreativität durch disziplinübergreifende technische Handlungskompetenz zu fördern sowie mehr auf die soziokulturelle Verantwortung durch Digitalisierung einzugehen. Auf politischer Ebene wünsche ich mir ein tiefer greifendes Verständnis für digitale Mechanismen.
Wie kann man einen 55-jährigen Facharbeiter, der bei Bosch Auspuffsysteme baut, am besten auf die Digitalisierung der Arbeitswelt vorbereiten?
Das weiß Bosch sicher sehr gut und auch bereits seit einigen Jahren – die Digitalisierungsdebatte steht bei diesem Konzern nicht erst seit gestern vor der Tür.