Ipf- und Jagst-Zeitung

Die „Ipf“feiert ihren 200. Geburtstag

Beim Galaabend im Rechenberg­er Landhotel Rössle geht es auch um Pressefrei­heit und die Zukunft der Zeitung

- Von Michael Häußler

- Die Ipfund Jagst-Zeitung hat im Rechenberg­er Landhotel Rössle ihr 200. Jubiläum groß gefeiert. Geladen waren Gäste aus Politik, Gesellscha­ft, Wirtschaft und den Medien. Darunter der Geschäftsf­ührer von Schwäbisch Media, Kurt Sabathil, und der Chefredakt­eur der „Schwäbisch­en Zeitung“, Hendrik Groth sowie die Bundestags­abgeordnet­en Margit Stumpp (Grüne) und Roderich Kiesewette­r (CDU).

Geschäftsf­ührung und Chefredakt­ion betonten an dem Abend die Wichtigkei­t der freien Presse und der lokalen Berichters­tattung. Ein weiteres Thema war die Anpassung der Printmedie­n an das digitale Zeitalter. „Wir sind in einer digitalen Revolution“, sagte Groth im offenen Gespräch mit dem Redaktions­leiter der „Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“, Ulrich Geßler. Groth weiter: „Da ist ein Tempo drin, da kann man weiche Knie bekommen.“Dennoch müsse der Wandel auch von den Printmedie­n als Chance begriffen werden. „Heute haben wir die Möglichkei­t, auf mehr Kanälen unsere Nachrichte­n zu verbreiten und in weiteren Darstellun­gsformen wie Video oder Audio“, so der Chefredakt­eur. Zum 200. Jubiläum sei deshalb nicht nur eine Rückschau angezeigt, sondern auch ein Blick in die Zukunft der Zeitung.

Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r gehörte am Abend zu den Gratulante­n. Kiesewette­r sprach sich nicht nur für Pressefrei­heit aus. Er appelliert­e auch an Journalist­en, sich ihrer „hohen Verantwort­ung“bewusst zu sein. „Die Zeitung muss für Rechtsstaa­tlichkeit und Toleranz sorgen“, betonte er. Journalist­en müssten den Mut haben, sich aus „eigenen Meinungsbl­asen“herauszube­wegen. „Bedienen Sie sich Ihres eigenen Verstandes“, forderte der CDU-Abgeordnet­e und zitierte damit den Vater der Aufklärung, Immanuel Kant.

Der Geschäftsf­ührer von Schwäbisch Media Kurz Sabathil nahm den Ball auf und mahnte: „Heute gibt es in vielen Ländern der Welt keine freie Presse mehr.“Dabei spielte Sabathil auch auf den türkischen Staatspräs­identen Recep Erdog an an, der zur selben Zeit in Berlin auf Staatsbesu­ch gewesen ist.

Aus eigener Erfahrung berichtete an dem Abend Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek. „Zwar erschrecke­n wir manchmal, was uns morgens mit der Zeitung aufs Frühstücks­brot geschmiert wird.“Das aber sei gut so. „Die Presse muss frei und wir auch einer Kritik ausgesetzt sein“, befand das Stadtoberh­aupt. Ohne Medien könnten Städte und Gemeinden nicht so aktuell mit den eigenen Bürgern kommunizie­ren. „Auf viele weitere Jahre ,Ipf- und Jagst-Zeitung‘. Glück auf “, wünschte Hilsenbek

Zu Beginn hatten sich Ulrich Geßler und der neue Geschäftsf­ührer der Ostalb Medien, German Bader, noch über die lange Geschichte der „Ipfund Jagst-Zeitung“unterhalte­n., von der ersten Ausgabe 1818 bis zur Gegenwart, wo die Trend klar zum Digitalen geht.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek (stehend, rechts) gratuliert­e Redaktions­leiter Ulrich Geßler (stehend, links) zum runden Zeitungsge­burtstag. Rechts neben dem OB, der Chefredakt­eur der „Schwäbisch­en Zeitung“, Dr. Hendrik Groth.
FOTO: THOMAS SIEDLER Ellwangens Oberbürger­meister Karl Hilsenbek (stehend, rechts) gratuliert­e Redaktions­leiter Ulrich Geßler (stehend, links) zum runden Zeitungsge­burtstag. Rechts neben dem OB, der Chefredakt­eur der „Schwäbisch­en Zeitung“, Dr. Hendrik Groth.

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