Auf einen Moment mit Gott
Seit einem Jahr besteht in Westhausen die Anbetungskapelle zur heiligen Mutter Teresa
(ij) - „Es gibt offensichtlich ein Bedürfnis der Menschen, eine stille Oase zu finden“, sagt Pfarrer Matthias Reiner aus Westhausen. Immer noch ist er überwältigt davon, dass die Idee, die vergangenes Jahr in der Gemeinde Sankt Mauritius zur Umsetzung kam, so gut angenommen wird. Jede einzelne Stunde in der Woche, also 168 Stunden lang, ist die Kapelle zur Heiligen Mutter Teresa besetzt. „Der Leib Christi in der Monstranz darf nie alleine in einem Raum ausgesetzt sein“, erklärt der Pfarrer. Deshalb sind rund 90 Beterinnen und Beter dort präsent, etwa 20 Springer sind da, sollte die Belegungsliste eine Lücke aufweisen. In den zehn Stunden der Woche, in denen Eucharistie gefeiert wird, befindet sich die Monstranz im Tabernakel. Dann muss auch die Kapelle nicht besetzt sein.
Brigitta Wigger, Angela Kucher, Gerlinde und Stefanie Weishäupl, Maria Teresa, Christine und Tino Liesch sowie Margit Hutter gehören zu dem Kreis, der für die Belegung und Gestaltung der Kapelle verantwortlich zeichnet. „Wir schauen, dass es lückenlos weitergeht“, beschreibt das Team. Doch seither kamen sie noch nie in Bedrängnis.
Dort, wo früher Pfarrer Reiner sein Büro hatte, befindet sich jetzt ein heimeliger Raum mit großem, beleuchteten Kreuz, der Monstranz, einem Tabernakel und Sitzgelegenheiten. „Die Kapelle umfängt einen mit Ruhe, man kann hier einfach sitzen und den Gedanken freien Lauf lassen“, beschreibt Brigitta Wigger.
Pfarrer Reiner ist überzeugt, dass die Sehnsucht der Menschen nach solchen spirituellen Auszeiten immer mehr wächst. „Es ist wie das Verweilen bei einem Freund“, zitiert Pfarrer Reiner die heilige Teresa von Àvila. Einfach da sein zu können, nichts tun zu müssen und die Gegenwart dieses Freundes zu spüren – das ist in dieser Kapelle möglich.
Zum einjährigen Bestehen der Kapelle gibt es am Montag, 1. Oktober, um 19 Uhr einen Jubiläumsgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Mauritius Westhausen. Danach gibt es einen Vortrag von Pfarrer Bernhard Hesse aus Kempten im Gemeindesaal Sankt Martin, Silvesterstraße 3. Hesse hatte die Grundidee des „Gebets in der Stille“auf die Ostalb gebracht.