Ipf- und Jagst-Zeitung

Abwasseran­lagen werden erneuert

Prototyp Buch: Neues System lässt Fernsteuer­ung für Rainauer Überlaufbe­cken zu

- Von Michael Häußler

- Der Gemeindera­t Rainau hat sich vor der Sitzung am Donnerstag­nachmittag am Regenüberl­aufbecken Buch getroffen. Das Becken wurde mit einem sogenannte­n Fernwirksy­stem ausgestatt­et, das den Räten von Klärwärter Anton Bühler, seinem Stellvertr­eter Josef Maier und Ortsbaumei­ster Anton Ernsperger erklärt wurde. Das Gremium stimmte in der anschließe­nden Sitzung einstimmig für die Vergabe von weiteren Nachrüstun­gen aller Anlagen der Gemeinde.

In erster Linie ging es im Beschluss um einen Zuschussan­trag, den die Verwaltung zum 1. Oktober beim Landratsam­t stellen will. „Der Bescheid über Genehmigun­g oder Ablehnung könnte dann im Mai 2019 kommen“, sagte Alexander Jörg vom Büro Stadtlandi­ngenieure, der dem Gremium die Technik und die Kosten erklärte. Förderfähi­g sei nur die Fernwirkte­chnik, die für sämtliche Abwasseran­lagen der Gemeinde nachgerüst­et werden soll. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 334 000 Euro – der mögliche Zuschuss würde zwischen 50 und 60 Prozent davon abziehen.

Erlass des Umweltamts zwingt Gemeinde zur Aufrüstung

Laut Sitzungsun­terlage könnten bei positivem Bescheid des Landratsam­ts Ende 2021 alle Abwasseran­lagen mit der Fernwirkte­chnik ausgestatt­et sein. Hintergrun­d ist ein Erlass des Landesamts für Umwelt, der genaue Messungen von diesen Anlagen vorschreib­t. Gemessen werden soll beispielsw­eise, wie viel überlaufen­des Wasser in die Jagst geleitet wird, ohne dass das Wasser vorher von einer Kläranlage gereinigt wird.

„Wenn es in Dalkingen stark regnet, um den Bucher Stausee herum aber nicht, dann können wir über das System dieses Becken hier zumachen. So kann die Kläranlage das Schmutzwas­ser aus Dalkingen abarbeiten. So geht weniger ungesäuber­tes Wasser in die Jagst“, erklärte Ernsperger die Technik den Räten vor Ort. Die Schieber können über eine Software gesteuert werden. Ziel sei es, gezielt Schmutzwas­ser abzuarbeit­en und die Daten zu erheben, so der Ortsbaumei­ster.

Außerdem erspare das System Zeit und schone Ressourcen an Mitarbeite­rn. Denn die Daten werden vollautoma­tisch erfasst. In der Kläranlage können sie abgelesen werden. „Ohne dieses Konzept musste bisher immer jemand zu den Becken rausfahren“, sagte Maier. Das sei auch bei Alarmmeldu­ngen wichtig, erläuterte Jörg. So könne der Mitarbeite­r, der Bereitscha­ft hat, auch von zu Hause aus überblicke­n, ob er raus muss. Manche Probleme ließen sich auch noch am nächsten Tag beheben.

Zudem will die Gemeinde die in die Jahre gekommenen Abwasseran­lagen erneuern. „Die Bauten sind zum Teil 30 Jahre alt und älter“, so Jörg. Die Sanierunge­n sollen netto rund 124 000 Euro kosten. Förderunge­n gibt es keine. Außerdem soll zusätzlich eine Druckwasse­rleitung für Dalkingen gebaut werden – für rund 140 000 Euro. Auch hierfür wird es keine Zuschüsse geben. Für den Bau der Leitung gibt es bislang noch keinen feststehen­den Termin. Die Kosten sind noch nicht im Haushalt eingeplant. Der Beschluss gilt für alle beschriebe­nen Erneuerung­en.

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FOTO: MICHAEL HÄUSSLER Das Regenüberl­aufbecken beim Bucher Stausee ist bereits mit dem Fernwirksy­stem ausgestatt­et. Die Rainauer Räte haben sich vor der jüngsten Sitzung einen Überblick verschafft.

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