Hochwasserschutz in Abtsgmünd wird verbessert
Gemeinde und Land wollen in den kommenden Jahren rund 7,4 Millionen Euro investieren
(fa) - Der Hochwasserschutz ist in der jüngsten Sitzung des Abtsgmünder Gemeinderats eines der zentralen Themen gewesen. Das Gremium hat die Verwaltung damit beauftragt, mit dem Regierungspräsidium Stuttgart eine entsprechende Rahmenvereinbarung zum zukünftigen Hochwasserschutz an Kocher und Lein abzuschließen. Der Beschluss fiel einstimmig. Auslöser für diese Entscheidung war das letzte Abtsgmünder Hochwasserereignis Ende Mai 2016, bei dem vor allem Gewerbebetriebe im Bereich des Kochers sehr stark betroffen waren.
Da sowohl die Lein als auch der Kocher als sogenannte „Gewässer erster Ordnung“in den Zuständigkeitsbereich des Landes fallen, werden die Kosten für die notwendigen Hochwasserschutzmaßnahmen zu 70 Prozent vom Land getragen.
Das Land hat gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung Abtsgmünd bereits eine Machbarkeitsstudie für den Hochwasserschutz in Abtsgmünd in Auftrag gegeben, die in der Sitzung am Donnerstag vom Ingenieurbüro Winkler und Partner, in der Sitzung vertreten durch Nina Winkler, sowie von Barbara Grüter vom Regierungspräsidium im Detail vorgestellt wurde.
In der Studie sind vier mögliche Handlungsvarianten betrachtet worden, wobei sich die Variante 1 ( Hochwasserschutz durch örtliche Schutzmaßnahmen) als wirtschaftlichste Maßnahme herausgestellt hat. Aufgrund von Erfahrungswerten werden hier die Kosten (ohne Grunderwerb) von den Experten auf rund 7,4 Millionen Euro geschätzt, der Anteil, den die Gemeinde zu schultern hätte, läge bei etwa 2,1 Millionen.
Die anderen Varianten, die unter anderem den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens im Oberlauf des Kochers vorgesehen hätten, wurden aus Kostengründen verworfen. Hier hätten, je nach Ausführung, bis zu 21 Millionen Euro investiert werden müssen. Abgesehen von den hohen Kosten hätten die drei anderen Varianten nach Ansicht des beauftragten Planungsbüros zudem kaum zur Abminderung des Hochwasserscheitels in Abtsgmünd beigetragen, erklärte Ingenieurin Nina Winkler den Räten.
Nach Aussage von Barbara Grüter vom Regierungspräsidium soll die Umsetzung der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen in Abtsgmünd als Modellprojekt für die Durchführung der neuen Richtlinien herangezogen werden.
Bürgermeister Armin Kiemel betonte, dass dieses gemeinsame Projekt mit dem Land angesichts des Gemeindeanteils von 2,1 Millionen Euro über mehrere Jahre und „nach den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde Abtsgmünd“erfolgen müsse.