Trump äfft Zeugin in Missbrauchsaffäre nach
Im Fall Kavanaugh macht sich der US-Präsident über das mutmaßliche Opfer lustig
heutiger Kaufkraft 200 000 Dollar aus dem Immobilienimperium des Vaters. Mit acht Jahren war Sohn Donald Millionär. Insgesamt habe er in den 1990er-Jahren das Äquivalent von heute 413 Millionen Dollar von seinem Vater bekommen – und den Großteil des Geldes verschob die Familie mit Hilfe dubioser Steuersparmodelle. Für die über eine Milliarde Dollar an Vermögen, die die Trump-Eltern ihren Kindern zuschoben, wären laut der Zeitung mindestens 550 Millionen Dollar Steuern fällig gewesen. Tatsächlich zahlten die Trumps nur 52,2 Millionen Dollar, ein Steuersatz von mageren fünf Prozent. Mehr als 100 000 Seiten an Dokumenten hat die Zeitung ausgewertet, darunter vertrauliche Steuererklärungen, die sie von einem Informanten erhielt. Daraus wurde mit acht Zeitungsseiten einer der größten Investigativgeschichten ihrer Geschichte. Sie zeichnen ein „Muster von Täuschung und Verschleierung“bei der Vermögensverschiebung vom Vater zum Sohn. Trump selber lehnte es während der Recherchen ab, sich zu äußern. Sein Anwalt bestritt, dass Betrug oder Steuerhinterziehung stattgefunden habe. Sowieso sei Präsident Trump „so gut wie überhaupt nicht in diese Angelegenheiten involviert gewesen“, erklärte der Anwalt: „Diese Dinge wurden von anderen Mitgliedern der TrumpFamilie geregelt.“
Trumps Sprecherin Sarah Sanders nannte den Artikel „irreführend“. Die Finanzämter hätten die
(dpa) - In der Belästigungsaffäre um seinen SupremeCourt-Kandidaten Brett Kavanaugh hat sich US-Präsident Donald Trump öffentlich über eine Zeugin lustig gemacht. Trump stellte am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Mississippi nicht nur die Aussage von Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des Senats infrage, sondern äffte sie auch nach, wie US-Medien berichteten. Die Psychologieprofessorin wirft Kavanaugh vor, er habe während einer Party in den 1980er-Jahren versucht, sie zu vergewaltigen. Kavanaugh bestreitet das.
Unter Gelächter seiner Anhänger ahmte Trump das mutmaßliche Opfer Erklärungen der Familie damals geprüft und genehmigt.
Dagegen teilte die New Yorker Steuerbehörde mit, sie werde die Vorwürfe untersuchen. Ob so viele Jahre später noch etwas dabei rauskommt, ist fraglich. Doch ohnehin dürfte den selbstverliebten Trump vor allem der Image-Schaden ärgern. Die vermeintliche Erfolgsgeschichte nach: „Wie sind Sie nach Hause gekommen? – Ich erinnere mich nicht“, so Trump. „Wie sind Sie dorthin gekommen? – Ich erinnere mich nicht. – Wo ist der Ort? – Ich erinnere mich nicht. – Vor wie vielen Jahren ist es passiert? – Ich weiß es nicht.“
Zudem stellte der Präsident infrage, ob Blasey Ford während des angeblichen Vergewaltigungsversuchs nüchtern gewesen sei. „Aber ich hatte ein Bier – das ist das einzige, woran ich mich erinnere“, äffte Trump die Zeugin nach. „Das Leben eines Mannes liegt in Scherben“sagte der Präsident mit Bezug auf Kavanaugh, der zuvor wegen seiner starken Trinkgewohnheiten in die Kritik geraten war. Kavanaughs Ankläger seien „wirklich sei nichts als „Fantasie“, urteilt die „New-York-Times“-Reporterin Susanne Craig, die mit zwei Kollegen die Story recherchiert hat. Noch heute profitiere Trump vom Geld des Vaters: Auch in diesem Jahr erhalte der Präsident Zahlungen von Starrett City, einem Apartmentkomplex in Brooklyn, in den sein Vater 1972 investiert hatte. schlechte Menschen“, die den Richter zerstören wollten. Trump hatte Blasey Ford als „sehr glaubwürdige Zeugin“bezeichnet.
Das FBI wollte nach Berichten am Mittwoch seine Befragungen und Untersuchungen abschließen. Der USSenat soll dann nach dem Willen des republikanischen Mehrheitsführers Mitch McConnell noch in dieser Woche Kavanaugh als neuen Richter für den Surpreme Court bestätigen. Auch Trump wünscht sich das. Dagegen forderte unter anderem die Demokratin Dianne Feinstein, dass die laufenden FBI-Ermittlungen zeitlich unbefristet sind, alle Zeugen angehört werden und allen Vorwürfen nachgegangen wird.