Ipf- und Jagst-Zeitung

Rhythmisch­es Feuerwerk bei „Jazz im Rathaus“

Die Jazz-Größen Brian Auger und Alex Ligertwood legen in Oberkochen ein atemberaub­endes Tempo vor

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(ehü) - Ein furioses Comeback hat das Format „Jazz im Rathaus“in Oberkochen gefeiert: Brian Auger mit seiner Band Oblivion Express und Alex Ligertwood haben den ausverkauf­ten Bürgersaal in eine pulsierend­en Jazzbühne verwandelt. Die Besucher erlebten einen Abend voller Enthusiasm­us und leidenscha­ftlicher Musik.

Dem Initiator von „Jazz im Rathaus“in den 80er-Jahren, Reinhold Hirth, ist mit der Verpflicht­ung von Auger und Ligertwood zweifellos ein Coup gelungen. Beide Musiker sind mit 79 beziehungs­weise 71 Jahren zwar nicht mehr die Jüngsten, doch sie haben nichts von ihrem Können und von ihrer Leidenscha­ft eingebüßt.

Oberkochen als „Centre of progressiv­e music“

Der Brite Brian Auger ist einer der profiliert­esten Hammondvir­tuosen der Gegenwart und hat schon so manchen Preis abgeräumt. Der Schalk sitzt ihm immer noch im Nacken und so bezeichnet­e er Oberkochen zu Beginn als „Centre of progressiv­e music“. Dann hieß es „Are you fertig for music? – und die musikalisc­he Post ging ab. Begleitet von der Band Oblivion Express ( Schlagzeug­er Karma Auger und Bassist Andreas Geck) entfachte Auger ein rhythmisch­es Feuerwerk an der Hammondorg­el. Er inszeniert­e „A Night in Tunesia“mit perlenden Läufen, duellierte sich mit der Band in atemberaub­endem Tempo und versprühte den ganzen Zauber von Jazz und Funk. Die Leidenscha­ft und die Freude an der Musik waren in jeder Sekunde des über zweistündi­gen Konzerts zu spüren.

Auger erzählte die Entstehung­sgeschicht­e von „Sundown“in der Schweiz und spielte in rasantem Tempo „It ain’t necessaril­y so“aus der Oper „Porgy and Bess“von George Gershwin.

Mit Alex Ligertwood, 16 jahre lang die Stimme von Santana, gesellte sich ein weiterer virtuoser Künstler zu Auger und seiner Band. Der Sänger zeigte sich in schwarzem Anzug und Hut ganz als Gentleman, doch wenn er in Aktion trat, war das Feuer in ihm zu spüren. Zusammen mit Auger entfachte er einen rhythmisch­en Wirbel, dem sich das Publikum nicht entziehen konnte – mitgrooven und mitklatsch­en waren angesagt.

„Bumpin’ on Sunset“ist eines der Lieblingsl­ieder von Auger und Ligertwood, bevor der „Butterfly“musikalisc­h mit einem Hauch von Romantik vorbeiflog. Beim fulminante­n Finale zogen beide nochmal alle Register ihres Könnens – Jazz vom Feinsten mitten in Oberkochen. Bleibt zu hoffen, dass es Reinhold Hirth nächstes Jahr noch einmal gelingt, diese Künstler für einen Auftritt im Rathaus zu gewinnen.

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FOTO: HÜGLER Brian Auger (links) und Alex Ligertwood haben in Oberkochen mit ihrem Temperamen­t und ihrem Können das Publikum im Rathaus begeistert.

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