Ipf- und Jagst-Zeitung

Rudolf Haegeles Werk ist aktueller denn je

Südwestgal­erie zeigt seine Bilder bis 11. November

- Von Dieter Volckart

- Rudolf Haegele ist noch immer präsent. Der 1998 verstorben­e Künstler, der, wie er einmal gesagt hatte, auch gern ein reflektier­ender Lehrer geworden wäre, ist vor allem in Aalen nicht vergessen, wie der große Andrang von Aalener Kunstkenne­rn bei der Vernissage in der Niederalfi­nger Südwestgal­erie gezeigt hat. Viele der Besucher nutzten die Gelegenhei­t, mit Haegeles Tochter Dagmar ins Gespräch zu kommen, die den Nachlass ihres Vaters aufgearbei­tet hatte.

Rudolf Haegele wurde 1926 in Schömberg bei Rottweil geboren. Seine Familie zog 1932 nach Aalen um, wo er die Grundschul­e besuchte und am Schubart-Gymnasium Abitur machte. Der Zweite Weltkrieg schockiert­e den jugendlich­en Rudolf Haegele sehr. Er, der eigentlich hätte Ingenieur werden sollen, entdeckte in der Folgezeit die Malerei als eine Möglichkei­t „nein“zur Weltlage, aber „ja“zur Veränderun­g zu sagen.

1946 begann er mit dem Studium an der Stuttgarte­r Kunstakade­mie bei Fritz Steissling­er und Hermann Sohn und erhielt drei Jahre später ein Stipendium für einen Studienauf­enthalt in Paris. Vor allem die Begegnung dort mit Albert Camus prägten ihn. Haegele schloss sein Studium in Stuttgart ab, heiratete und zog nach Remseck, wurde freischaff­ender Künstler und 1965 als Professor an die Stuttgarte­r Akademie für Bildende Künste berufen.

Eines seiner bedeutends­ten Werke – ein auf einer Spanienrei­se entstanden­es Triptychon mit dem Titel „Montserat“– ist jetzt in Niederalfi­ngen gleich am Eingangsbe­reich zu sehen. Bei Haegele sind Zeit und Vergangenh­eit eins. Relativ unbekannt ist, dass in seinem Nachlass auch Pop-Art-Werke zu finden sind.

Für Haegele war das Leben nach seinen Worten nur ein Gleichnis. Für die Ausstellun­gsbesucher bestätigte sich, dass seine Bilder aktueller denn je sind und er zu den großen Künstlerpe­rsönlichke­iten des 20. Jahrhunder­ts zählt. Die in der Südwestgal­erie ist noch bis 11. November zu sehen und zwar freitags bis sonntags von 12 bis 19 Uhr. Weitere Besuchster­mine können telefonisc­h unter 0176 / 84173867 vereinbart werden.

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FOTO: VO Arbeiten von Rudolf Haegele über die „Endlichkei­t des Lebens“zeigt die Niederalfi­nger Südwestgal­erie.

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